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Biathlon: Neuners Erbin? Das erste Ausrufezeichen ist gesetzt ...

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Biathlon: Neuners Erbin? Das erste Ausrufezeichen ist gesetzt ...

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Der erste Coup für ein Ausnahmetalent

Früher als erwartet setzt die viermalige Junioren-Weltmeisterin Selina Grotian im Biathlon-Weltcup eine unverhoffte Duftmarke. Auch Laura Dahlmeier ist beeindruckt.
Selina Grotian kam unerwartet früh zu ihrem ersten Weltcup-Podium
Selina Grotian kam unerwartet früh zu ihrem ersten Weltcup-Podium
© IMAGO/Bildagentur Monn
Früher als erwartet setzt die viermalige Junioren-Weltmeisterin Selina Grotian im Biathlon-Weltcup eine unverhoffte Duftmarke. Auch Laura Dahlmeier ist beeindruckt.

Sie gilt als das größte Talent, das Biathlon-Deutschland seit langem hatte. Und früher als erwartet darf Selina Grotian nun auch schon ihren ersten Weltcup-Coup bejubeln.

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Die 19-Jährige ist am Mittwoch in Östersund mit der Staffel unverhofft auf dem dritten Rang gelandet - nachdem sie kurzfristig zu einem eigentlich nicht geplanten Einsatz gekommen war: Erst durch den krankheitsbedingten Ausfall von Sophia Schneider rückte Grotian ins DSV-Team.

„Heute um 8.30 Uhr stand ich im Bad und wollte mich fürs Training fertigmachen. Dann schau ich runter und sehe eine Nachricht. Erst hatte ich Herzklopfen, denn ich hatte mich gar nicht vorbereitet, die Runde noch nicht mal angeschaut“, schildert Grotian die morgendliche Überraschung im ZDF.

Selina Grotian erhält Sonderlob von Laura Dahlmeier

Somit musste sie schnell ihren Tagesablauf umwerfen. „Ich hatte Herzklopfen, wie ich das alles hinbekomme. Aber dann kam doch die Freude durch“, ergänzt die viermalige Goldmedaillen-Gewinnerin bei der Junioren-WM.

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Ganz glatt lief das Rennen für Grotian nicht, bei den beiden Schießen musste sie jeweils einmal nachladen, dennoch war es ein insgesamt überzeugender Auftritt. Auf der Loipe gelang es der laufstarken Verheißung sogar, die ehemalige Weltmeisterin Dorothea Wierer zu überholen.

Dafür gab es sogar ein Extra-Lob von ZDF-Expertin Laura Dahlmeier. „Es zeigt, dass sie sich das Rennen sehr gut eingeteilt hat und auf der Schlussrunde noch die entsprechenden Körner gehabt hat. Sie war da angriffslustig. Das hat sie finde ich sehr klug gemacht“, schildert die einstige Weltklasse-Biathletin anerkennend.

Auch Grotian zeigte sich zufrieden, trotz der Patzer am Schießstand, die sie für sich einzuordnen wusste: „Ich habe es die Tage immer gut hingekriegt im Training. Das hat super geklappt und auch jetzt beim Anschießen. Der erste Schuss war leider bisschen blöd, aber jetzt weiß ich, dass ich es draufhabe und gut schießen kann.“

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Die Sportnation horcht schon auf

Für die in Garmisch-Partenkirchen geborene Grotian war es die erste Duftmarke im Weltcup - nachdem ihr zuvor schon auf Juniorenebene große Erfolge gelungen waren.

Die jüngere Schwester des ehemaligen Junioren-Europameisters Tim Grotian sorgte im vergangenen Winter mit gleich vier Goldmedaillen bei der WM in Kasachstan für Furore, gewann außerdem die Verfolgung bei der eher für Athletinnen und Athleten der zweiten Reihe reservierten Europameisterschaft in Lenzerheide.

Der Triumphzug machte Grotian schon vor ihrem Weltcup-Debüt einem größeren Publikum bekannt, Sportfans wählten sie vor einigen Wochen auch als „Aufsteigerin des Jahres“ beim nicht nur für Sportler reservierten MDR-Publikumspreis Goldene Henne,

„Du hast die Schüler- und Jugendklassen gerockt, da war es nur eine Frage der Zeit, wann du international für Furore sorgen wirst. Die Juniorenklassen hast du dominiert und letztes Jahr heftig geflext. Weltcupdebüt mit 19 Jahren - feinste Sahne“, schwärmte der ehemalige Biathlon-Star Erik Lesser in seiner Laudatio.

„Stabiler als Magdalena in diesem Alter“

Nicht zuletzt auch, weil Grotian unter anderem von Trainer-Guru Bernhard Kröll geformt wird - wie einst auch Dahlmeier und Magdalena Neuner - kamen Vergleiche mit den beiden deutschen Ausnahme-Biathletinnen der Vergangenheit schnell auf. Auch die Verantwortlichen im Verband wehren sich dagegen nicht völlig,

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Frauen-Bundestrainer Kristian Mehringer verglich Grotian zu Beginn des Jahres selbst mit Neuner (“Erinnert mich vom Typ her an Magdalena“) und befand gar: „Selina ist am Schießstand schon jetzt stabiler als es Magdalena in diesem Alter war.“ Speziell auch Grotians Selbstbewusstsein und charakterliche Reife hob er dabei hervor.

Ohne Schattenseiten ist der Hype nicht, die Vergleiche mit Neuner und Dahlmeier bürden Grotian auch früh eine große Erwartungslast auf. Und Grotian selbst meinte schon im vergangenen März: „Magdalena ist Magdalena - Laura ist Laura - und Selina. Das bin ich, einfach ein Mädchen, das Biathlon liebt.“

Man kann ergänzen: Ein Mädchen, das Biathlon nicht nur liebt, sondern auch sehr gut kann. Am Freitag im Sprint über 7,5 Kilometer (ab 14.45 Uhr im SPORT1-Liveticker) kann sie es nochmal unter Beweis stellen.