Fast hätte die Biathlon-Welt letztes Jahr eine ihrer erfolgreichsten und bekanntesten Athletinnen verloren. Denn wie Hanna Öberg nun verlauten ließ, dachte sie kurz vor dem Jahreswechsel darüber nach, ihre Karriere zu beenden.
Mit 27! Winter-Star wollte hinschmeißen
„Ich war ziemlich frustriert“, erklärte die zweimalige Olympiasiegerin in einer SVT-Dokumentation. Sie sei sich unschlüssig gewesen, ob der Aufwand sich überhaupt noch lohne, wenn es ihr keinen Spaß mehr mache. „Und ich hatte nicht das Gefühl, dass es so viel Spaß macht.“
Dabei startete die Saison 2022/23 für die Schwedin eigentlich optimal. Beim Auftakt-Rennen sicherte sich Öberg den Sieg im Einzel von Kontiolahti, doch dann ging es steil bergab.
Es folgte eine lange und vor allem unerklärliche Durststrecke, wegen der die 27-Jährige nach dem Rennen im französischen Annecy Ende Dezember kurz davor stand, Skier und Gewehr für immer in die Ecke zu stellen.
Medaillen-Regen bei der WM statt Karriereende
„Ich denke, es war das erste Mal, dass ich dachte, dass da noch etwas Anderes ist, als nur zu Wettkämpfen und in Trainingscamps zu reisen“, lieferte Öberg Einblicke in ihre damaligen Gedanken. „Das war ein neues Gefühl.“
Ihre Entscheidung gegen ein Karriereende sollte sich auszahlen. Schon bei der WM in Oberdorf im Februar war Öberg wieder in Topform, gewann sowohl das Einzel als auch den Massenstart. Außerdem holte sie sich dazu noch Silber im Sprint und Bronze mit der Staffel. Sie wurde erfolgreichste Athletin bei dieser Weltmeisterschaft und feierte somit einen der größten Erfolge ihrer Karriere - die kurz zuvor noch auf der Kippe gestanden hatte.