Dass Franziska Preuß ein durchwachsenes Biathlon-Jahr hinter sich hat, wäre eine deutliche Untertreibung. Die frühere Staffel-Weltmeisterin plagte sich in der vergangenen Saison mit gesundheitlichen Problemen herum, musste sogar das große Highlight, die Heim-WM, absagen.
Comeback nach Horror-Jahr
Doch jetzt Preuß zurück - und strotzt voller Tatendrang.
„Mir geht es gut, ich bin mit dem aktuellen Stand zufrieden, und in den letzten Trainingswochen hat alles nach Plan funktioniert“, wird Preuß in einer Mitteilung des Verbands vor den Deutschen Meisterschaften in Ruhpolding am kommenden Wochenende zitiert.
Neuer Trainingsplan: „Mir fehlt intensive Belastung“
Ihren Trainingsplan hat die 29-jährige Oberbayerin nach den Problemen in der Vorsaison noch einmal umgestellt. „Ich hatte gemeinsam mit den Trainern entschieden, dass ich den Höhenblock im August auslasse und dafür den Fokus auf intensives Training lege. Durch den frühen Saisonabbruch haben mir vor allem im intensiven Bereich einige Belastungen gefehlt.“
Nun trifft Preuß in Ruhpolding wieder auf ihre Teamkolleginnen, mit denen sie sich um den ersten Titel in der Vorbereitung duelliert. Für Preuß „immer etwas Besonderes: Raus aus dem Trainingsalltag. Man hat wieder eine Startnummer an, eine positive Nervosität kommt auf.“
Biathlon-Stars Herrmann-Wick und Hinz weg
Dazu sind die nationalen Titelkämpfe nach den Abschieden von Denise Herrmann-Wick und Vanessa Hinz eine wichtige Standortbestimmung für das neuformierte deutsche Team. „Man kann gut feststellen, was schon gut klappt in den Abläufen und an was man weiterarbeiten muss.“
Preuß, die nun aufs Neue um einen Platz im Weltcup-Kader kämpfen muss, werde bei allen drei Wettkämpfen (Einzel, Sprint, Verfolgung) antreten, dort will sie nach ihrer langen Auszeit „locker bleiben und mein Zeug aus dem Training umsetzen.“
Im August hatte sie betont, wie gut ihr die Zeit abseits der Trainings- und Wettkampfstätten getan hat. Ihre Reise nach Thailand „war genau die richtige Entscheidung, mal eine andere Kultur, andere Menschen und so weiter zu sehen. Ich war ganz überrascht, wie leicht es war, nicht über Biathlon nachzudenken.“ Ihr Fokus ist nun wieder zu „1000 Prozent auf Biathlon“ ausgerichtet.