Der ehemalige Biathlon-Weltverbandspräsident Anders Besseberg wird in seiner Heimat Norwegen wegen des Verdachts auf schwere Korruption angeklagt.
Anklage nach riesigem Biathlon-Skandal
Besseberg hatte den Biathlon-Weltverband IBU ab Gründung im Jahr 1993 geführt, nach diversen staatlichen Razzien und Ermittlungen einer externen Untersuchungskommission trat er 2018 zurück.
Die norwegische Behörde zur Untersuchung und Verfolgung von Wirtschafts- und Umweltkriminalität teilte am Montag mit, dass es „genügend Beweise“ dafür gebe, dass Besseberg über einen Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich Bestechungsgelder angenommen habe.
Besseberg stand in Zentrum eines massiven Skandals
Der mittlerweile 77 Jahre alte Besseberg soll über Jahre russische Machenschaften gedeckt haben, ein umfassender Untersuchungsbericht attestierte ihnen 2021 „systematisch korruptes und unethisches Verhalten“. Unter anderem geht es dabei um Uhren, Jagdausflüge, Trophäen, Prostituierte sowie ein geleastes Auto.
Insbesondere soll Besseberg auf die Vertuschungsversuche des staatlichen Dopingsystems Russlands eingegangen sein und eine Vergabe der WM 2021 an Tjumen forciert haben.
Auch in Österreich - wo die IBU ihren Sitz hat - waren damals strafrechtliche Ermittlungen aufgenommen worden. Unabhängig von der Anklage befasst sich auch die Biathlon Integrity Unit als Ethikkommission des Weltverbandes IBU weiterhin mit dem Fall.
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Mit Sportinformationsdienst (SID)