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Erik Lesser über Leben nach Biathlon: "Erschreckend, wie schnell es bergab geht"

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Erik Lesser über Leben nach Biathlon: "Erschreckend, wie schnell es bergab geht"

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Lesser: „Es ist erschreckend“

Erik Lesser blickt auf eine beachtliche Karriere zurück. Der einstige Biathlon-Weltmeister vermisst den Spitzensport kaum - auch, weil es im Dezember eine hocherfreuliche Nachricht gab.
Olympiasiegerin und Weltmeisterin Laura Dahlmeier war als Kind begeisterte Skirennläufern, bis ihre Eltern sie mit einem Weihnachtsgeschenk zum Biathlon brachten.
Erik Lesser blickt auf eine beachtliche Karriere zurück. Der einstige Biathlon-Weltmeister vermisst den Spitzensport kaum - auch, weil es im Dezember eine hocherfreuliche Nachricht gab.

Zwölf Jahre lang hat Erik Lesser nach Perfektion gestrebt.

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Der ehemalige Biathlon-Star kämpfte um Sekunden, Punkte, Titel - bis er im März 2022 losließ und seinen nächsten Lebensabschnitt begann. Viel zu tun hat Lesser noch immer. In Topform befindet er sich allerdings schon länger nicht mehr, wie er selbst zugibt.

„Ich komme damit tatsächlich gut klar, aber es ist erschreckend, wie schnell man sich daran gewöhnt“, sagte Lesser im Interview mit der Welt über den Wandel vom Spitzensportler zum Normalsterblichen.

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Es sei „erschreckend zu spüren, wie schnell es bergab geht. Man geht es an wie früher - und 500 Meter später explodiert dein Herz, explodiert deine Lunge und du fragst dich: Was ist hier los?“ Er habe nicht nur einen, sondern „gleich von Anfang an zwei, drei Gänge zurückschalten“ müssen: „Es ist schon ein bisschen traurig, aber die Form verschwindet schneller, als man möchte.“

Lesser wird zum zweiten Mal Vater

Trotzdem vermisst er den Biathlon-Trubel nicht. „Ich spüre keine Wehmut, wirklich gar nicht. Es ist gut so, wie es ist“, meinte der Weltmeister von 2015. Er freue sich, den streng strukturierten Tagesablauf eines Profisportlers los zu sein. „Darüber bin ich sehr froh. Nicht mehr zu müssen. Wobei ich dieses Streben nach Perfektion schon ein bisschen vermisse, keine Frage.“

Vor allem auf das Training kann er verzichten, doch auch den Wettkampf (“die Kür“) braucht er nicht mehr: „Zum Glück muss ich nicht mehr gegen den Bö laufen, zum Glück bekomme ich nicht jedes Rennen immer noch eine Minute auf der Laufstrecke von der Konkurrenz draufgepackt.“

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Lesser ist mit seiner Karriere, aber auch dem neuen Leben rundum zufrieden: „Mein Kalender ist zudem so schnell voll geworden, wie es mir prophezeit wurde.“ Bei der anstehenden Heim-WM wird er als Experte im Dienst sein, außerdem arbeitet er an seiner A-Trainer-Lizenz und will in knapp drei Jahren Diplom-Trainer sein.

Und, am wichtigsten: Seit Ende 2022 ist er zweifacher Vater. Zu der vier Jahr alten Tochter gesellte sich noch einmal Nachwuchs: „Wir haben Mitte Dezember noch eine Tochter bekommen – es ist spannend, aufregend, nervenaufreibend, aber auch irgendwie noch mal cool und beängstigend zugleich.“

Schneehöhlen-Projekt soll perfekt werden

An ein Comeback hat Lesser nie einen Gedanken verschwendet. Auch wenn er witzelt: „Mit Geld bin ich zu haben.“ Der Alltag des Olympia-Zweiten von Sotschi hat sich grundlegend verändert, er hat jetzt andere Projekte.

Aktuelles Beispiel: Lesser baut zuhause eine „Schneehöhle“, ein Iglu. „Ich schippe gerade Schnee, um ihn dann mit der Schneefräse draufzupacken. Es soll natürlich perfekt werden. Später werde ich als Trainer versuchen, meinen Drang nach Perfektion auszuleben, das Streben nach dem perfekten Schuss, dem perfekten Ablauf.“

So wie er es zwölf Jahre lang als Spitzensportler getan hat.

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