Wären diese letzten beiden Schießfehler nicht gewesen, Sophia Schneider hätte gleich bei ihrem ersten Verfolgungsrennen bei einer Biathlon-WM Bronze abgeräumt.
Das ist Deutschlands WM-Überraschung
So landete die 25-Jährige am Ende auf dem fünften Platz – es war trotzdem eine beachtliche Leistung. Im Windschatten von Denise Herrmann-Wick ist Schneider die große positive deutsche Überraschung in Oberhof. (NEWS: Alles zum Biathlon)
„Wenn man so knapp an einer Medaille dran ist, ärgert es schon ein bisschen“, sagte Schneider auf SPORT1-Nachfrage, verwies aber zugleich auf ihr bestes Ergebnis der Saison: „Wenn man da nicht zufrieden ist, wäre es falsch.“
Schon im Sprint am Freitag hatte Schneider bei ihrer Premiere auf der großen Biathlon-Bühne unbekümmert und mutig mit Rang sieben für Furore gesorgt. Die nächste Steigerung folgte prompt.
Schneider hat einen recht klassischen Biathlon-Werdegang durchlaufen. Im Alter von fünf Jahren begann sie mit dem Skilanglauf, mit zwölf fing sie mit dem Biathlon-Training am Stützpunkt in Ruhpolding an. Ihre Karriere ging stetig bergauf – bis vor ein paar Jahren.
Darum hat es bei Sophia Schneider klick gemacht
Doch 2022 hat es wieder klick gemacht. In Oberhof machte sie schon einmal gute Erfahrungen. Im Vorjahr wurde sie dort zweifache deutsche Meisterin. Wenig später überzeugte sie auch beim Weltcupauftakt als Elfte, pirscht sich seitdem immer näher an die absolute Weltelite heran – mit dem bisherigen Höhepunkt bei der WM.
Geholfen hat ihr auch der Wechsel zu Heimtrainer Andreas Birnbacher, 2008 Weltmeister mit der Mixed-Staffel. Sie habe „die Freude am Biathlon wiedergefunden.“
Eine Hilfe ist ihr auch Herrmann-Wick im Training. „Man kann sich von ihr sehr viel abschauen. Man schaut, wie man auf das Niveau kommen kann, auf dem sie ist“, erklärte Schneider und fügte hinzu: „Wenn wir locker Ausdauer machen, kann man auch mal ratschen. Wenn es zur Sache geht, zieht man aber noch den Kürzeren.“
Herrmann-Wick: „Da geht der Zug nach vorne los“
Noch. Geht es nach Sophia Schneider, ist der Weg nach oben noch nicht zu Ende. „Die WM macht Lust auf mehr“, sagte sie auf SPORT1-Nachfrage: „Erstmal war es wichtig, dass ich den Schritt in die Weltspitze schaffe. Das möchte ich nun festigen. Was dann weiter möglich ist, wird man in ein, zwei Jahren sehen.“
Herrmann-Wick, die nach ihrem Sprint-Gold in der Verfolgung Silber hinter der Französin Julia Simon gewann, traut Schneider durchaus einiges zu. „Die grandiose Teamleistung macht den Tag noch viel schöner. Das ist ein richtig gutes Zeichen für die nächsten Jahre“, sagte die 34-Jährige, die ihre Karriere womöglich nach der WM beendet.
Beim Blick in die Zukunft wird ihr für das deutsche Biathlon-Team aber nicht bange – auch dank Sophia Schneider und Hanna Kebinger, die wie Schneider als WM-Debütantin als Achte ebenfalls stark ablieferte. Herrmann-Wick ist sich sicher: „Es sind einige, die nachkommen, da geht der Zug nach vorne los.“
Zeitplan und Sieger der Biathlon-WM in Oberhof
Datum | Wettbewerb | Startzeiten |
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Mittwoch, 8. Februar | Mixed-Staffel (4x6 km) - Sieger: Norwegen | 14.45 Uhr |
Freitag, 10. Februar | Sprint der Frauen (7,5 km) - Siegerin: Denise Herrmann-Wick | 14.30 Uhr |
Samstag, 11. Februar | Sprint der Männer (10 km) - Sieger: Johannes Thingnes Bö | 14.30 Uhr |
Sonntag, 12. Februar | Verfolgung der Frauen (10 km) - Siegerin: Julia Simon & Verfolgung der Männer (12,5 km) - Sieger: Johannes Thingnes Bö | 13.25 Uhr & 15.30 Uhr |
Dienstag, 14. Februar | Einzel der Männer (20 km) - Sieger: Johannes Thingnes Bö | 14.30 Uhr |
Mittwoch, 15. Februar | Einzel der Frauen (15 km) | 14.30 Uhr |
Donnerstag, 16. Februar | Single-Mixed-Staffel (4x3 + 1,5 km) | 15.10 Uhr |
Samstag, 18. Februar | Staffel der Männer (4x7,5 km) & Staffel der Frauen (4x6 km) | 11.45 Uhr & 15.00 Uhr |
Sonntag, 29. Februar | Massenstart der Männer (15 km) & Massenstart der Frauen (12,5 km) | 12.30 Uhr & 15.15 Uhr |
Biathlon-WM 2023 LIVE im TV, Stream & Ticker
TV: ARD (ab 15. Februar), ZDF (ab 8. Februar), Eurosport (komplett)
Stream: discovery+, Mediatheken von ARD und ZDF