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Ein Biathlon-Märchen, das keinen kalt lässt: Amy Baserga schreibt Geschichte

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Ein Biathlon-Märchen, das keinen kalt lässt: Amy Baserga schreibt Geschichte

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Ein Märchen, das keinen kalt lässt

Amy Baserga läuft beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka mit der Schweizer Single-Mixed-Staffel aufs Podest, im Ziel kommen ihr die Tränen. Die 22-Jährige hat eine bewegte Vergangenheit. Die Geschichte einer jungen Frau, die neuen Mut gefunden hat.
Amy Baserga weinte, als sie im Ziel eintraf
Amy Baserga weinte, als sie im Ziel eintraf
© Imago
Christopher Mallmann
Christopher Mallmann
Amy Baserga läuft beim Biathlon-Weltcup in Pokljuka mit der Schweizer Single-Mixed-Staffel aufs Podest, im Ziel kommen ihr die Tränen. Die 22-Jährige hat eine bewegte Vergangenheit. Die Geschichte einer jungen Frau, die neuen Mut gefunden hat.

Am Ende kamen ihr die Tränen.

Die Hände ungläubig vors Gesicht geschlagen, den Mund zum spitzen Schrei geöffnet, fuhr Amy Baserga über die Ziellinie im slowenischen Pokljuka, stürzte ihrem Teamkollegen Niklas Hartweg in die Arme. (NEWS: Alle aktuellen Infos zum Biathlon)

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„Oh mein Gott!“, rief die 22-jährige Schweizerin und in ihren Zügen spiegelten sich unbändige Freude, aber auch eine schmerzvolle Verblüffung, als könne sie selbst nicht recht glauben, was sie soeben geschafft hatte.

Gemeinsam mit ihrem Kumpanen Hartweg war sie am Sonntag in der Single-Mixed-Staffel auf Platz drei gelaufen - und hatte damit das beste Ergebnis ihrer Karriere eingefahren.

Dabei überzeugte Baserga besonders in der Schlussphase, in der sie liegend wie stehend ohne Schießfehler blieb, den Podestplatz hinter Norwegen und Frankreich beeindruckend souverän über die Ziellinie brachte. Für die Schweiz war es das erste Podium in der Single-Mixed-Staffel überhaupt. (SERVICE: Der Wettkampf-Kalender im Biathlon)

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Die schwere Zeit von Biathlon-Ass Baserga

„Es ist einfach unglaublich. Es ist unsere erste gemeinsame Medaille. Wir sind beim Biathlon, seit wir ganz klein sind. Deshalb ist es super schön, auf dem Podium mit Niklas zu sein“, sagte eine sichtlich berührte Baserga nach dem Rennen.

Die Olympia-Teilnehmerin von Peking hat bewegte Jahre hinter sich. Im August 2020 verstarb ihr Freund Lucas. Die beiden kannten sich seit früher Jugend, galten als sportliches Traumpaar: sie als Biathletin, die schon in jungen Jahren Trophäen sammelte; er als Mountainbiker, der den Nervenkitzel liebte.

In der Nacht vom 14. auf den 15. August 2020 kam er bei einem Motorradunfall ums Leben. Baserga fiel in ein Loch, konnte nicht mehr trainieren.

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Doch die damals 20-Jährige kämpfte sich zurück, wollte nicht aufgeben. Mühsam kehrte sie ins Leben zurück - und in den Sport.

Baserga: Doppel-Gold bei Junioren-WM

„Natürlich bin ich ehrgeizig und wollte beweisen, dass ich einen solchen Schicksalsschlag überstehen kann“, sagte sie einmal im Gespräch mit dem Blick.

Im März 2021 gewann Baserga zweimal Gold bei der Junioren-WM. Zweieinhalb Wochen später feierte sie ihre Weltcup-Premiere im schwedischen Östersund. Lucas hatte sie dabei nicht vergessen, suchte innerlich das Gespräch mit ihm. Seine optimistische Lebenseinstellung half ihr, weiter nach vorne zu blicken.

„Ich will noch so viel erleben, mich im Weltcup etablieren und an Olympischen Spielen teilnehmen. Auch für Lucas“, sagte sie im April 2021.

Erst Olympia, dann Weltcup-Podest

Das funktionierte: 2022 nahm sie an den Spielen in Peking teil, erreichte mit der Mixed-Staffel Platz acht.

2023 - im slowenischen Pokljuka - lief sie nun also sogar zum ersten Mal aufs Podest. Bereits am Samstag war Platz zwölf in der Verfolgung herausgesprungen. (DATEN: Alle Biathlon-Ergebnisse im Überblick)

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Für die 22-Jährige ist es der vorläufige Höhepunkt einer aufregenden Karriere - und eines bewegten Lebens.

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