Biathlon-Juniorenweltmeisterin Lisa Spark hat ihrer Sammlung einen weiteren Titel hinzugefügt - unter kuriosen Umständen.
Fairplay-Geste bei deutschem Gold
Bei der Europameisterschaft in Lenzerheide, zu der der DSV Talente und Athletinnen und Athleten unterhalb des Weltcup-Kaders entsandte, sicherte sich die 22-Jährige am Mittwoch ohne Schießfehler die Goldmedaille!
Spark war nach der ursprünglichen Zeitmessung nur Zweite geworden. Doch die vermeintliche Siegerin Michela Carrara wurde nachträglich auf Platz elf zurückgesetzt. (NEWS: Alles zum Biathlon)
Der Grund? Die Italienerin hatte zwei Fehler fabriziert, die zunächst nicht bemerkt worden waren. Jaquelyn Garso aus den USA schoss versehentlich auf Carraras Scheiben und räumte diese ab, was erst nachträglich bemerkt wurde.
Im Ziel machte die 25-Jährige ihren Trainer Edoardo Mezzaro auf die beiden Schießfehler aufmerksam, die von den Offiziellen nicht registriert wurden.
Carrara: „Wäre nie ein richtiger Sieg für mich gewesen“
Mezzaro gab den Irrtum sofort weiter. „Aber zunächst hat sich die Jury dagegen entschieden, das Ergebnis zu ändern, weil es ihrer Meinung nach nicht möglich war, festzustellen, welche Ziele von mir und welche von der anderen Athletin getroffen worden waren“, erklärte Carrara gegenüber Fondo Italia.
Erst nach einer weiteren Besprechung wurde das Wirrwarr gelöst und die Italienerin nachträglich mit zwei Strafminuten bedacht. Carrara purzelte durch ihre Ehrlichkeit aus den Top-Ten heraus und wurde Elfte.
„Mir wurden zurecht beide Fehler zugesprochen. Ich bin froh, dass am Ende die Beste gewonnen hat. Es wäre nie ein richtiger Sieg für mich gewesen. Wir haben das Rennen heute nicht gewonnen. Den Fairplay-Preis, den haben wir aber heute auf jeden Fall gewonnen“, sagte Carrara.
Biathlon-EM: Lisa Spark jubelt nachträglich
So durfte Spark unverhofft doch noch über Gold jubeln. Und sie war nicht die einzige Deutsche mit einem Topergebnis: Die 18-Jährige Selina Grotian holte sich Bronze, die dreimalige Staffel-Weltmeisterin Vanessa Hinz komplettierte als Vierte das tolle Ergebnis. Zweite wurde die Ukrainerin Yuliya Dzyma.
Bei der Biathlon-WM in Oberhof werden die drei Frauen wohl dennoch nicht zum Einsatz kommen. Das Aufgebot steht bereits fest. Bei den Männern sieht es anders aus. Sie nutzen die EM als Bewerbungsschreiben für den letzten Kaderplatz für Oberhof.
Philipp Nawrath, Philipp Horn und Lucas Fratzscher duellieren sich um den letzten Platz. Nawrath machte als Fünfter im Einzel den besten Eindruck, Horn wurde 28. Fratzscher war nicht am Start.