Dmytro Pidruchnyi ist der aktuell beste Biathlet der Ukraine - doch nun befindet er sich im Krieg, statt weiter Weltcup-Punkte zu jagen.
Biathlet meldet sich aus dem Krieg
Pidruchnyi ist nach dem Angriffskrieg von Wladimir Putins Russland gegen seine Heimat in den Wehrdienst eingetreten.
Der ehemalige Weltklasse-Biathlet Michael Rösch berichtete am Rande des Staffel-Rennens der Männer in Kontiolahti, dass er gerade erst Kontakt mit Pidruchnyi gehabt habe.
„Ihm geht es den Umständen entsprechend gut“, verriet der Staffel-Olympiasieger von 2006 als TV-Experte bei Eurosport: „Seine Familie ist in der Slowakei bei einem Trainer untergekommen.“
Biathlon: Pidruchnyi meldet sich aus Ukraine-Krieg
Zuvor hatte sich der Verfolgungs-Weltmeister von 2019 selbst aus dem Kriegsgebiet gemeldet. „Ich bin derzeit in meiner Heimatstadt Ternopil und diene in der Nationalgarde der Ukraine. Dieses Foto wurde während des Luftalarms aufgenommen“, schrieb er auf Instagram.
Unter seinem Post finden sich viele solidarische Kommentare von Kolleginnen und Kollegen. So kommentierte beispielsweise Benedikt Doll: „Bleib stark.“ Auch Franziska Preuß, Lisa Theresa Hauser und Tiril Eckhoff wünschten ihm viel Kraft.
Seinen Respekt für diese Entscheidung drückte auch der Norweger Johannes Thingnes Bö aus. „Dass er an der Front steht und sich um seine Stadt kümmert und sein Volk beschützen will, ist so stark“, sagte er dem norwegischen Fernsehsender NRK.
In dieselbe Kerbe schlug auch Erik Lesser im Interview mit dem ZDF: „In so einer Situation erst mal nach Hause zu reisen und dann die Olympiauniform gegen die Militäruniform zu tauschen, um dann Familie, Freunde und dein Land zu verteidigen - das will ich mir nicht ausmalen.“
Biathlon-Weltcup zeigt Solidarität mit Ukraine
Beim aktuell stattfindenden Weltcup in Kontiolahti drücken zudem zahlreiche Sportlerinnen und Sportler ihre Solidarität mit dem Menschen in der Ukraine aus.
Bei der Staffel der Frauen am Donnerstag trugen viele Biathletinnen blau-gelbe Herzen auf ihrer Ausrüstung. Eckhoff trug zudem ein Stirnband mit der Aufschritt „No war please“ („Bitte kein Krieg“).
Das freut auch Pidruchnyi. „Ich bin allen dankbar, die mir schreiben und sich Sorgen um meine Familie machen, und denen, die die Ukraine unterstützen und helfen“, erklärte der 30-Jährige auf Instagram.