Erik Lesser nahm Franziska Preuß freudestrahlend in die Arme.
Lessers emotionaler Staffel-Coup
Danach zelebrierte das Erfolgsduo vor 6000 begeisterten Zuschauern in Otepää die Welle. Zum Abschluss des Biathlon-Weltcups in Otepää/Estland stürmten Lesser und Preuß in der Single-Mixed-Staffel auf das Podium.
Das Duo des Deutschen Skiverbandes (DSV) belegte mit 17,9 Sekunden Rückstand (0+4) hinter den überragenden Norwegern mit der dreimaligen Peking-Olympiasiegerin Marte Olsbu Röiseland (0+1) und Schweden (0+4/+12,4) den starken dritten Platz.
„Es war endlich mal wieder ein Podium. Wir können extrem zufrieden sein“, sagte Lesser nach dem letzten Staffelrennen seiner Karriere in der ARD glücklich und sprach von einem „tollen Abschluss“. Preuß stellte ein „sehenswertes Rennen“ eines „eingespielten Teams“ heraus.
Erstes Podest seit der WM 2020
Zudem war es im Single Mixed die erste deutsche Podestplatzierung seit der WM 2020 in Antholz, als auch Preuß und Lesser Silber gewonnen hatten. Im Interview nach dem Rennen erklärten beide, warum sie so gerne zusammen diese Disziplin bestreiten.
„Sie ist schnell auf der Loipe, sicher beim Schießen und dann auch noch schnell. In der Single Mixed braucht man Bestbesetzung – wenn ich mich noch dazu zählen darf gegen die starke Konkurrenz“, meinte Lesser.
Preuß betonte, dass man als Duo „auch schon ein bisschen was durchgemacht“ habe, auch in negativer Hinsicht. „Aber wir haben auch immer wieder bewiesen, dass wir was drauf haben. Schön, dass es mit dem Podium hingehauen hat“, freute sich die 28-Jährige.
Versöhnlicher Abschluss nach Olympia-Drama
Bereits in den jüngsten Wettkämpfen kurz vor Saisonende lief es für die beiden DSV-Starter auch in den individuellen Wettkämpfen wieder besser. So erreichten Preuß und Lesser in den jeweiligen Massenstarts in Otepää Rang fünf.
Dabei hatte das Duo vor allem bei den Olympischen Spielen mit herben Rückschlägen zu kämpfen. Nach den ersten beiden erfolgslosen Olympia-Rennen stellte die Bayerin sogar die Sinnfrage: „Ich sehe keinen Sinn mehr, hier weiterzumachen.“
Auch Lesser zog damals ein ernüchterndes Fazit: „Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich von den Olympischen Spielen genau gar nichts mitnehme. Weder eine Medaille, noch ein gutes Ergebnis, und eine gute Zeit hatte man hier jetzt auch so begrenzt.“
Umso erfreulicher für das Single-Mixed-Duo, dass es zum Abschluss eine gemeinsame positive Note setzen konnte.
Deutsche Mixed-Staffel verpasst Podest
Zuvor hatte am Sonntag das deutsche Team in der Mixed-Staffel das Podium verpasst. Das DSV-Quartett mit Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Roman Rees und Benedikt Doll belegte über 4x7,5 km Rang vier.
Der Sieg ging deutlich an Olympiasieger Norwegen (0+7) vor Schweden (0+8/+22,5 Sekunden) und Frankreich (0+6/+34,6).
Das deutsche Mixed-Team (0+6), das bei Olympia Fünfter geworden war, hatte 1:53,7 Minuten Rückstand auf die auch in diesem Rennen überragenden Norweger.
„Dämliche Situation“: Rees hadert mit Nachladen
Eine bessere Platzierung vergab Startläufer Rees. Er hatte beim Nachladen erhebliche Probleme.
„Das war eine total dämliche Situation“, sagte er in der ARD: „Es war gar keine gute Leistung von mir.“ Rees übergab nur auf Rang 13.
Das Weltcup-Finale steigt von Donnerstag bis Sonntag am Holmenkollen in Oslo. Geplant sind Rennen in Sprint, Verfolgung und Massenstart.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)