Sein letztes Biathlon-Abenteuer führt Erik Lesser in den hohen Norden.
Lesser: „Adios, amigos!“
Im finnischen Kontiolahti, dort, wo sich der 33-jährige Thüringer 2015 zum Doppel-Weltmeister krönte, startet am Freitag etwas überraschend die Abschiedstour des Skijägers. „Ich habe jetzt das allerletzte Mal meine Reisetasche als aktiver Biathlet gepackt. Für mich war‘s das“, sagte Lesser im Podcast Das Biathlon Doppelzimmer mit Arnd Peiffer.
Er mache jetzt noch drei Weltcups und dann heißt es: „Adios, amigos muchachos.“
Genau ein Jahr nach dem Rücktritt seines Kumpels Peiffer hat auch Lesser genug. Die Heim-WM 2023 in Oberhof vor der eigenen Haustüre? „Das wäre noch ein Ziel gewesen. Aber das wäre wieder ein Jahr Schinderei, ein Sommer, wo ich mir Gedanken machen muss, reicht‘s noch, reicht‘s nicht? Meine Motivation wird immer spärlicher“, gab Lesser zu.
Lesser will sich intensiver um die Familie kümmern
Zumal zu Hause nach den langen Dienstreisen quer über den Globus sehnsüchtig Töchterchen Anouk und Freundin Nadine warten. „Früher wollte ich immer Familienvater sein“, erklärte Lesser.
Und die Zeit, nicht daheim zu sein, werde „immer schwieriger“ und nehme ihn „von Mal zu Mal mehr mit“.
Deshalb wird Lesser in Zukunft die Vaterfreuden auskosten, dem Biathlon aber erhalten bleiben. „Ich freue mich auf die Zeit danach“, betonte der Sportsoldat. Der Plan für die nächsten Jahre steht bereits: „Ich will Trainer werden.“
Biathlon: Karrierefinale in Norwegen
Nach den Weltcups in Kontiolahti, in Otepää/Estland (10. bis 13.3. im SPORT1-Liveticker) und am Holmenkollen in Oslo/Norwegen (17. bis 20.3. im SPORT1-Liveticker) wird Lesser aber erstmal eine Auszeit nehmen.
Und auf eine lange erfolgreiche Karriere zurückblicken: Drei Medaillen bei Olympia, Weltmeister in Verfolgung und Staffel, sieben WM-Medaillen und sechs Weltcupsiege, davon zwei in Einzelrennen.
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In der jüngeren Vergangenheit kämpfte Lesser aber immer wieder um den Anschluss an die Weltspitze. Als Routinier mit Mut zu kritischen Meinungen war er allerdings immer ein fester Bestandteil im Team des Deutschen Skiverbandes (DSV), als Startläufer der Staffel jahrelang meist eine Bank.