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Biathlon-WM: Deutschland dank Dahlmeier und Schempp im Medaillenspiegel klar vorn

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Biathlon-WM: Deutschland dank Dahlmeier und Schempp im Medaillenspiegel klar vorn

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Deshalb regiert Deutschland die Biathlon-Welt

Laura Dahlmeier, Simon Schempp und Co. präsentieren sich bei der WM so gut wie nie. SPORT1 nennt die Gründe für den Goldrausch und blickt schon auf Olympia 2018 voraus.
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© SPORT1-Grafik Getty Images
Andreas Kloo
Laura Dahlmeier, Simon Schempp und Co. präsentieren sich bei der WM so gut wie nie. SPORT1 nennt die Gründe für den Goldrausch und blickt schon auf Olympia 2018 voraus.

"Die Nummer eins, die Nummer eins, die Nummer eins der Welt sind wir!"

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Immer wieder sangen die deutschen Fans auf dem Nachhauseweg vom Biathlon-Stadion in Hochfilzen diesen Song, den schon die Fußball-Weltmeister 2014 intoniert hatten.

Und die Fans liegen vollkommen richtig. Deutschland hat die Biathlon-WM 2017 dominiert wie nie zuvor. Sieben Goldmedaillen holte das Team und gewann damit souverän die Medaillenwertung. Es waren die erfolgreichsten Titelkämpfe aller Zeiten für den DSV.

Was im Goldrausch um Überfliegerin Laura Dahlmeier dabei etwas unterging: auch die deutschen Männer sind nach elf Jahren wieder die Nummer eins der Szene.

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Benedikt Doll und Simon Schempp schnappten sich jeweils eine Goldmedaille, einen solchen Erfolg gab es zuletzt bei Olympia 2006 in Turin, als Sven Fischer und Michael Greis die deutschen Fans jubeln ließ.

Noch vor drei Jahren hatte man mit dieser neuen deutschen Stärke nicht gerechnet. Sowohl bei der WM 2013 als auch bei Olympia 2014 gab es überhaupt keine Goldmedaille. Einige stimmten schon den Abgesang auf den deutschen Biathlon-Boom an.

Doch der DSV stellte die richtigen Weichen und leitete den neuerlichen Aufschwung nach der goldenen Ära um Magdalena Neuner an. SPORT1 nennt die Gründe.

Überfliegerin Laura Dahlmeier

Sie ist das Gesicht der deutschen Biathlon-Party in Hochfilzen. Vor allem am Schießstand ist sie ein Naturtalent. "Eine solche Athletin gibt es nicht alle Jahre", sagt DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger.

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Natürlich gehört auch Glück dazu, um ein solches Talent in seinen Reihen zu haben und zu entdecken. 

"Aber es steckt auch eine Menge harte Arbeit in den letzten Jahren dahinter", sagt Dahlmeier selbst zu ihren Erfolgen.

Mentaltraining

Harte Arbeit vollführte Dahlmeier vor allem im mentalen Bereich. So eignete sie sich Nervenstärke, Fokussierung und Konzentrationsfähigkeit an. 

Auch Massenstart-Weltmeister Schempp setzt auf einen Mentaltrainer. Wie er am Sonntag erzählte, schrieb ihm der am Samstagabend eine Motivations-SMS, die ihre Wirkung nicht verfehlte. So gelang es Schempp, die Zweifel abzuschütteln und im Rennen sein volles Potential auszuschöpfen.

Generell hat sich hier ein Wandel beim DSV vollzogen. Noch vor einigen Jahren betrachtete man Mentaltraining eher skeptisch. Nicht zuletzt Magdalena Neuner sorgte aber für ein Umdenken. Sie vertraute viele Jahre auf einen Mentaltrainer und erarbeitete sich so den Status der Rekordweltmeisterin.

Top-Material

Grund der norwegischen Stärke über viele Jahre waren auch deren schnellen Ski. Doch in der Loipe sind die Skandinavier mittlerweile von den Deutschen abgehängt worden. Das liegt auch an Björn Weisheit.

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Der sportliche Leiter erkannte, wie wichtig Material, Ausrüstung und Technik in der heutigen Zeit sind und sorgte so für eine Top-Ausstattung in diesem Bereich. Mit einem Wachstruck und einer Armada an Skitechnikern kann das deutsche Team auf jeden Wetterumschwung flexibel reagieren und hat so meist die schnellsten Ski im Rennen zur Verfügung. 

Teamgedanke 

Die deutsche Mannschaft zeichnet sich dadurch aus, dass Männer- und Frauenteam nicht strikt getrennt sind. "Das ist uns ganz wichtig, dass Männertrainer bei den Frauentrainern mithelfen und umgekehrt", betont Orgeldinger.

So stellt sich beispielsweise Mark Kirchner auch bei den Frauen an den Schießstand und gibt Tipps. Oder die Frauentrainer helfen während des Rennens auf der Strecke mit, geben Infos und Zeiten durch oder reichen bei einer Panne einen Ersatzstock. Passenderweise holte Deutschland auch Gold im Mixed-Bewerb, wo Frauen und Männer gemeinsam antreten.

Volle Rückendeckung der Trainer

Die Cheftrainer Mark Kirchner und Gerald Hönig haben beide die gleiche Philosophie. Sie sprechen ihren Schützlingen das Vertrauen aus, stärken ihnen auch bei Misserfolgen den Rücken. Schon früh in der Saison steht deshalb das Stammteam - im Fußball würde man es die erste Elf nennen - fest.

Für die Athleten der zweiten Reihe wie bei den Damen Miriam Gössner oder Nadine Horchler ist das ein Nachteil. Für Athleten der ersten Reihe hat es den Vorteil, dass sie in Ruhe an ihren Schwächen arbeiten können. Auch deshalb gelang es Doll im Sprintrennen, seine Probleme beim Stehendschießen zu bewältigen und Gold zu holen.

Wie geht es weiter?

Nach dem Goldrausch von Hochfilzen geht es kommende Woche im Weltcup weiter. Die Olympia-Generalprobe in Pyeongchang steht auf dem Programm. 

Orgeldinger stellte bereits klar: "Die Ergebnisse von Hochfilzen sind nicht der Maßstab für Olympia 2018." Denn sie weiß auch: Das würde die Sportler erstens unnötig unter Druck setzen und zweitens ist eine Wiederholung der Ergebnisse von Hochfilzen unrealistisch.

Bis auf die Männer-Staffel lief in Österreich alles perfekt. Das ist so nicht nochmal zu erwarten. Gerade im Biathlon kann man immer mal wieder auch Pech mit Wind und Wetter haben.

Und die Konkurrenz wie die Norweger oder Martin Fourcade bei den Männern sowie Gabriela Koukalova bei den Frauen werden auf Revanche brennen und ihre Schlüsse aus der deutschen Stärke gezogen haben.

Außerdem haben die deutschen Männer mit ihren Weltmeistertiteln ihre Karriereziele erreicht, die allergrößte Motivation ist damit nicht mehr da.

Leer ausgehen wird der DSV aber auch in Korea nicht. Dominatorin Dahlmeier wird dafür sorgen.