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„Völlig beispiellos, im negativen Sinne!“ Schwere Vorwürfe gegen Skisprung-Verband

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Skispringer bricht Schweigen

Der Anzug-Skandal um die norwegischen Athleten hat einen Schatten auf die vergangene Saison der Skispringer geworfen. Robert Johansson durfte die Saison nicht beenden - und findet nun wie sein Anwalt klare Worte.
Robert Johansson äußert sich erstmals nach seiner Suspendierung
Robert Johansson äußert sich erstmals nach seiner Suspendierung
© IMAGO/NTB
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Der Anzug-Skandal um die norwegischen Athleten hat einen Schatten auf die vergangene Saison der Skispringer geworfen. Robert Johansson durfte die Saison nicht beenden - und findet nun wie sein Anwalt klare Worte.

Die Sperre von fünf norwegischen Skispringern im Zuge des Anzug-Skandals ist rund einen Monat nach Bekanntwerden der Manipulationen längst wieder aufgehoben. Doch für Robert Johansson ist die Sache noch nicht ausgestanden. Erstmals seit seiner Suspendierung brach der 35-Jährige sein Schweigen und verrät, wie es ihm während seiner Zwangspause ergangen ist.

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„Am besten kann man es so beschreiben, dass es sich anfühlt, als ob ich im Nichts schweben würde. Ich habe keinen gar Halt gehabt“, berichtete Johansson nun der norwegischen Zeitung Gudbrandsdalen Dagningen.

Warum er gesperrt wurde, obwohl er im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Marius Lindvik und Johann André Forfang bei der WM nicht mit einem manipulierten Anzug erwischt worden war, verstehe er nicht.

„Völlig beispiellos, im negativen Sinne“

Als Johansson nach der WM beim Weltcup in Oslo aufschlug, passierte sein Anzug sogar die Kontrolle, doch wenige Stunden später folgte die Suspendierung. „Wir haben das Gefühl, dass Robert suspendiert wurde, weil er Norweger ist“, sagte sein Anwalt Nicolai Løland Dolva deshalb.

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Norwegens Skispringer seien „nicht als individuelle Athleten mit ihren rechtlichen Interessen und individuellen Ansprüchen behandelt“ worden, das Verfahren der FIS „haarsträubend schlecht gewesen“ und insbesondere der Umgang mit Johansson „völlig beispiellos, im negativen Sinne“.

Johansson legte Einspruch gegen die Sperre ein, die aber erst nach dem letzten Weltcupspringen in Planica aufgehoben wurde. So verpasste der Norweger insgesamt sieben Springen, was ihn viel Geld kostete.

„Ich lebe derzeit von meinen Ersparnissen“, erklärte der Team-Olympiasieger von 2018. Die Situation sei für ihn und seine Familie nicht einfach - vor allem, weil er nicht wisse, wie es weitergeht.

Situation für Johansson „extrem frustrierend“

Der Skandal um die manipulierten Skisprunganzüge des norwegischen Teams hielt Mitte März die gesamte Sportwelt in Atem.

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In die Wettkampfanzüge von Lindvik und Forfang war ein steifes Band eingenäht worden, das die Flugeigenschaften des Sprunganzuges verbessern sollte. Die Folgen bekamen allerdings nicht nur Lindvik und Forfang zu spüren, sondern auch andere Athleten.

Denn neben Lindvik und Forfang wurden auch Kristoffer Eriksen Sundal, Robin Pedersen sowie Johansson vom Weltverband FIS vorläufig für den Rest der Saison gesperrt.

Renndirektor Sandro Pertile begründete den Ausschluss damit, dass bei ihren konfiszierten Anzügen „etwas Illegales, aber etwas anderes als bei den beiden anderen Anzügen“ gefunden worden sei. Details nannte der Skisprung-Chef mit Verweis auf die laufende Untersuchung nicht.

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Johansson hofft nun, dass die FIS einsieht, dass ihr Vorgehen „dumm“ war, denn er wünsche niemandem, was ihm passiert sei. Dass der Verband nicht aktiv den Austausch suche, sei für ihn „extrem frustrierend“. Zumal er hilfsbereit und sicher sei, dass sein beschlagnahmter Anzug „in jeder Hinsicht regelkonform“ gewesen sei. Mit illegalen Manipulationen habe er „nie etwas zu tun gehabt“, versicherte er.