Die vierte Etappe der Tour de Ski in Toblach am 1. Januar sollte eine spannende Auseinandersetzung der besten Langläufer der Welt bringen. Doch ausgerechnet das ukrainische Team, das mit fünf Athleten gemeldet war, fehlte völlig.
Ukraine-Team plötzlich weg
Weder die Organisatoren noch der Internationale Skiverband (FIS) wussten, wo sich die ukrainischen Athletinnen und Athleten befanden. „Manchmal vergessen Teams, uns zu benachrichtigen. Was dieses Mal der Grund war, weiß ich nicht“, zeigte sich FIS-Renndirektor Michael Lamplot im schwedischen Expressen ratlos.
Der Grund für das Verschwinden des Teams blieb zunächst ein Rätsel. Selbst die FIS-Pressesprecherin Synne Dyrhaug gab an, nichts über das Verschwinden zu wissen.
In einem sportlichen Kontext wäre das Fehlen eines anderen Teams, etwa aus Estland oder Tschechien, vielleicht weniger aufgefallen. Doch wenn Athleten aus der Ukraine, einem Land im Krieg, nicht zum Wettkampf erscheinen, entsteht sofort eine größere Besorgnis.
Erklärung nach über 24 Stunden
Erst über 24 Stunden nach der Etappe gab das ukrainische Langlauf-Team eine Erklärung ab. Trainer Oleksandr Putsko entschuldigte sich für die Verwirrung und erklärte, dass es sich um eine „Misskommunikation mit den Organisatoren“ gehandelt habe.
Laut Putsko wurde das Team aus dem digitalen Meldesystem der FIS abgemeldet, jedoch erreichte diese Information die Tour-Organisatoren nicht.
Die Entscheidung, die Tour de Ski vorzeitig zu verlassen, sei aufgrund einer kurzfristigen Änderung im Wettkampf-Programm gefallen. Das Team wolle sich nun auf die Junioren-Weltmeisterschaft und die verbleibenden Weltcup-Wochenenden konzentrieren.
Ukraine-Abgang war schon vorher geplant
Wie die FIS der Süddeutschen Zeitung am Freitagnachmittag erklärte, hätten die ukrainischen Athleten die Tour de Ski von vornherein „zu diesem Wettpunkt des Wettbewerbs verlassen“ wollen.
Die finanzielle Belastung, so die FIS, sei ein weiterer Faktor gewesen, der den vorzeitigen Rückzug der Athleten aus der Tour de Ski erklärt habe. Hinzu akommt, dass sowohl die ukrainischen Männer als auch die Frauen im Wettbewerb bereits chancenlos waren.