Ein perfekter Wettkampftag bescherte den deutschen Biathletinnen einen großen Erfolg bei der Europameisterschaft in Martell. Die 22 Jahre alte Johanna Puff krönte sich im Einzel zur neuen Europameisterin.
Biathlon-Gold für Deutschland
Die gebürtige Rosenheimerin setzte sich dank einer makellosen Schießleistung und einer starken Laufzeit gegen ihre Teamkollegin Marlene Fichtner durch. Diese kam 9,5 Sekunden später ins Ziel, nachdem sie ebenfalls einen fehlerfreien Auftritt am Schießstand hingelegt hatte.
![Johanna Puff kürt sich in Martell zur Europameisterin](/_next/static/images/fallback-image-16-9-eaa0aba7a536c27bcdf9caee94ca26cb.png)
Der Triumph kam für viele überraschend, hatte Puff doch eine turbulente Vorbereitungsphase hinter sich.
Als Ersatz für Selina Grotian musste sie kurzfristig in der Staffel beim Weltcup in Antholz einspringen. Diese zusätzliche Belastung schien der jungen Athletin jedoch nichts anzuhaben.
Nervenstärke auf 1.800 Metern Höhe
Die schwierigen Bedingungen meisterte Puff mit beeindruckender Souveränität. „Auf 1800 Metern zu laufen, ist immer ziemlich anstrengend, aber ich bin super glücklich mit meinem Rennen“, sagte sie.
Am Schießstand bewies Puff absolute Nervenstärke und setzte alle 20 Schüsse ins Schwarze, was laut ihr selbst wohl der Schlüssel zum Sieg gewesen sei.
„Es bedeutet mir sehr viel, weil es eine ziemlich harte Saison für mich war“, strahlte die neue Europameisterin nachher.
Kampf um die WM-Tickets spitzt sich zu
Die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg komplettierte trotz drei Schießfehlern das Podest. Doch auch der Rest des DSV-Aufgebots zeigte starke Leistungen: So schafften es alle deutschen Athletinnen unter die besten 20. Stefanie Scherer rundete mit Platz neun das hervorragende deutsche Teamergebnis ab.
Mit diesem Erfolg empfahl sich Puff nachdrücklich für einen Platz im deutschen WM-Team. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Vanessa Voigt könnte die frisch gebackene Europameisterin bei den Weltmeisterschaften in Lenzerheide ihre Chance bekommen.
Die Konkurrenz um die begehrten Startplätze bleibt jedoch hart, nicht zuletzt durch die starke Vorstellung von Vize-Europameisterin Fichtner. Bei der EM treten meist Athleten aus der zweiten Reihe an.