Im Skisport sind Comebacks schwer im Trend. Marcel Hirscher ist zurück, Lindsey Vonn ebenfalls. Für die frühere deutsche Top-Fahrerin Viktoria Rebensburg eine spannende Entwicklung.
Was Rebensburg „fast schockiert“ hat
„Es ist gerade ein beliebtes Thema. Grundsätzlich muss ich sagen, dass ich dies für den Sport sehr gut finde. Ich bin ja für Eurosport als Expertin im Einsatz und es macht Spaß, über so ein Thema zu berichten und somit auch wieder schöne, positive Themen im Skisport zu haben“, erklärte die ehemalige Sportlerin im SPORT1-Interview.
Ein eigenes Comeback kommt für die 35-Jährige allerdings nicht in Frage: „Es hatte seinen Grund, warum ich damals entschieden habe, aufzuhören. Ich liebe es nach wie vor, dabei zu sein, es zu verfolgen. Für mich ist es der schönste Sport, den es gibt. Ich hätte Lust mal wieder durch einen Riesenslalom zu fahren. Aber im Weltcup auf den Eispisten runterzufahren, das muss nicht mehr sein.“ (lacht)
Kritik am Comeback von Lindsey Vonn
Spannend ist für Rebensburg in diesem Zusammenhang auch die Rückkehr von Lindsey Vonn. Fünf Jahre war die US-Amerikanerin raus aus dem Ski-Weltcup, ihr Comeback stößt auf gemischte Reaktionen. Frischer Wind und gut für die Show sagen die einen, zu viel Show sagen die anderen.
„Ich kann alle Seiten verstehen. Jeder hat seine Meinung und seinen Blick“, sagte die Deutsche, die beim Gedanken an Vonn vor allem eine Thematik umtreibt: „Im Skirennsport, man sieht es an Marcel Hirscher, ist immer ein gewisses Risiko dabei. Das ist bei ihr natürlich genauso. Sie ist 40, da muss man schauen, wie sich das körperlich, vor allem mit ihrem künstlichen Kniegelenk darstellt. In Beaver Creek als Vorläuferin hat das schon sehr gut ausgesehen. Ich freue mich auf ihre Rückkehr, das wird sehr spannend - für alle.“ (lacht)
Und diese gelang Vonn auf beeindruckende Art und Weise. Beim Super-G in St. Moritz wurde sie 2141 Tage nach ihrem bislang letzten Rennen 14.
Rebensburg von Hirscher-Verletzung geschockt
Von den Rängen zuschauen muss auch der bereits erwähnte Marcel Hirscher. Kurz nach seinem Comeback zog er sich im Training einen Kreuzbandriss zu, die Saison ist damit für ihn vorzeitig beendet.
„Es hat mich fast schockiert, weil sowas ist man von Marcel bisher nicht gewohnt gewesen. Er hatte immer wieder kleine Verletzungen, aber nie etwas Schlimmes. Das zeigt für mich schon, dass er das Risiko immer im Griff hatte. Diese Situation jetzt ist für das ganze Projekt wirklich sehr schade“, zeigte sich Rebensburg entsetzt.
Ein Innenskifehler hatte bei Hirscher zu der Verletzung geführt. Dass dessen inzwischen höheres Alter von 35 Jahren und eine möglicherweise geringer werdende Konzentrationsfähigkeit eine Rolle gespielt haben könnte, vermag die Olympiasiegerin von 2010 nicht zu sagen.
„Vergangenes Jahr hatten wir die Diskussion über zu viele Verletzungen. Man muss sich aber immer jede Verletzung einzeln anschauen. Durch die Rennen, speziell beim Slalom auf dem Eis in Gurgl, wo es überhaupt nicht funktioniert hat, hat er gewusst, dass er in der Hinsicht etwas tun muss.“
Und weiter: „Man bewegt sich immer am Limit, aber es kann immer und überall etwas passieren - auch einem jüngeren Läufer. Dementsprechend ist es müßig, darüber zu diskutieren. Man kann es einfach nicht sagen.“