Dramatischer kann ein Finale im Biathlon wohl kaum sein. Während Selina Grotian beim deutschen Doppeltriumph vor Franziska Preuß ihren ersten Weltcupsieg feierte, wird die Französin Jeanne Richard auf den letzten Metern nur Vierte und verpasst ihr erstes Podium beim Massenstart von Annecy-Le Grand Bornand.
Dramatisches Finale im Biathlon
In einem Rennen, dass von den schwierigen Wetterbedingungen geprägt wurde, lag Richard nach drei Schießen ohne Fehler in Führung. Im vierten und letzten Durchgang unterlief der 22-Jährigen jedoch ein folgenschwerer Schießfehler, der Grotian und Preuß an ihr vorbeiziehen ließ.
Richard fällt im Zielsprint zurück
Bis zum Zielsprint befand sich Richard zumindest auf Kurs in Richtung ihres ersten Podiums. Auf den letzten 100 Metern kämpfte sich die Tschechin Paulina Batovska-Fialkova aber immer näher an ihre Konkurrentin heran.
„Sieht die das nicht? Sie steht fast, sie kommt kaum noch voran“, zeigte sich ARD-Kommentator Christian Dexne bezüglich der weiter entspannt laufenden Richard fassungslos.
Als die Französin im Ziel feststellte, dass Batovska-Fialkova ihr im Kampf um das Podium eine Zehntelsekunde zuvor gekommen war, brach Richard vor den heimischen Fans enttäuscht zusammen.
„Bei all dem Lärm war es unmöglich“
„Ich habe es nicht kommen sehen“, gab Richard zu: „Ich hatte keine Ahnung, dass sie hinter mir war. Bei all dem Lärm war es unmöglich zu wissen, dass sie so nah war.“
Schon in der Verfolgung am Samstag war Richard Vierte geworden, trotz der großen Enttäuschung zog sie ein positives Fazit: „Ich habe heute alles gegeben, also kann ich nicht enttäuscht sein. Ich bin zufrieden mit meiner Woche. Es war einzigartig, es war einfach wunderbar.“