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Nordischer Kombination droht Olympia-Aus! Vinzenz Geiger besorgt

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Nordischer Kombination droht Olympia-Aus! Vinzenz Geiger besorgt

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„Aussichtslos“: Deutscher Star besorgt

Olympiasieger Vinzenz Geiger muss sich erst daran gewöhnen, dass sein langjähriger Kumpel Eric Frenzel nun sein Trainer ist. Im SPORT1-Interview zeigt er sich zudem besorgt über die Zukunft seiner Sportart.
Vinzenz Geiger ist Einzel-Olympiasieger. Er erzählt uns wie er diesen Erfolg erlebt hat und was sich für ihn verändert hat. Des Weiteren redet er über die Aussterbende Sportart und was seine Meinung dazu ist.
Olympiasieger Vinzenz Geiger muss sich erst daran gewöhnen, dass sein langjähriger Kumpel Eric Frenzel nun sein Trainer ist. Im SPORT1-Interview zeigt er sich zudem besorgt über die Zukunft seiner Sportart.

Wenn die TV-Zuschauer in den Wintermonaten den Fernseher einschalteten, gab es bei der Übertragung der Nordischen Kombination mehr als 25 Jahre lang eine Konstante: Hermann Weinbuch.

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Im Jahr 1996 wurde der heute 63-Jährige als deutscher Bundestrainer installiert. Seitdem hatte er – mit einer kurzen Unterbrechung – diese Position inne. Eine Medaille nach der anderen räumten die deutschen Kombinierer in dieser Zeit ab.

In der Saison 2023/24 wird das nicht mehr der Fall sein, so ist der langjährige Cheftrainer von seinem Amt zurückgetreten. Sein Nachfolger ist aber alles andere als ein Unbekannter. Eric Fenzel, seines Zeichens dreimaliger Olympiasieger und siebenmaliger Weltmeister, leitet inzwischen die Geschicke der DSV-Athleten.

Frenzel folgt auf Weinbuch

Eine durchaus besondere Situation, war Frenzel im vergangenen Winter doch noch als Athlet tätig. „Es verändert schon einiges“, ist sich der deutsche Kombinierer Vinzenz Geiger im SPORT1-Interview sicher. „Ich denke, der Eric und der Hermann haben eine ähnliche Philosophie. Sicher, seitdem ich im Weltcup bin, bin ich mit dem Eric im Team gewesen und jetzt ist er nicht mehr mein Teamkollege.“

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Und weiter: „Er ist schon ein guter Freund und jetzt mein Trainer. Das ist natürlich eine Umstellung. Ich denke aber, das wird gut werden, weil wir uns super verstehen. Er kann seine Erfahrung sicher weitergeben.“

Geiger selbst gehört im deutschen Team schon lange nicht mehr zu den unerfahrenen Athleten. Ganz im Gegenteil. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking konnte sich der Athlet des SC 1906 Oberstdorf seinen größten Sportler-Traum verwirklichen.

Olympiasieg als größter Erfolg

Obwohl er nach den positiven Covid-Testergebnissen seiner Teamkollegen Frenzel und Terence Weber als enge Kontaktperson eingestuft und separiert wurde, durfte er am Gundersen-Einzel-Wettbewerb von der Normalschanze teilnehmen. Nach dem Springen hatte Geiger fast eineinhalb Minuten Rückstand, am letzten Anstieg gelang ihm aber der entscheidende Angriff und in der Folge der Gewinn der Goldmedaille.

Inzwischen liegt bereits ein ganzer Winter hinter dem Olympiasieg, die nächste Saison steht bereits vor der Tür.

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Verändert hat sich seit seinem großen Triumph dennoch nicht allzu viel. „Sicher gab es mehr Aufmerksamkeit, aber es war sehr angenehm. Ich denke, der große Druck war nicht mehr da, auf der einen Seite dadurch, weil das Riesenziel in Erfüllung gegangen ist. Auf der anderen Seite hatte ich schon hohe Erwartungen an mich selbst. Deshalb bin ich sehr zufrieden“, so der Sportler.

Nachdem er in der zurückliegenden Saison zwar zweimal „ziemlich krank“ war, bei der WM aber dennoch zwei Medaillen holte, freut sich der 26-Jährige nun auf die neue Saison.

Geiger macht sich Sorgen um die NoKo

Gänzlich ausgelassen ist Geiger beim Blick auf seine Sportart trotz seiner großen Erfolge aber nicht. Noch bei der WM feierte er mit Nathalie Armbruster, Jenny Nowak und Julian Schmid die Silbermedaille im Mixed-Team.

„Das war etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal bei einer WM in einem Mixed-Team zu starten, das hat richtig Spaß gemacht. Ich glaube, das waren spannende Wettkämpfe und ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren weiter so geht.“

Sicher ist das aber mitnichten. So wurde bereits im vergangenen Jahr beschlossen, dass die Nordischen Kombiniererinnen auch bei den nächsten Olympischen Spielen in Mailand und Cortina nicht starten dürfen.

„Meiner Meinung nach ist 2026 der Zeitpunkt, dass die Frauen dazu kommen sollen. Die Frauen haben sich in den letzten Jahren sehr stark entwickelt. Sie sind voll konkurrenzfähig. Ich denke, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre. Leider ist die Entscheidung schon gefallen. Vielleicht ist noch eine Mini-Chance da, die Frauen zu integrieren. Es ist aber eher aussichtslos. Bis 2030 müssen sie sich noch durchkämpfen“, ist sich Geiger sicher.

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Das Problem: Selbst die olympische Zukunft der Herren ist bedroht. So zeigte sich das IOC bereits „sehr besorgt“ über die Gesamtsituation der Sportart. Demnach wurden die Männer-Wettbewerbe nur deshalb 2026 nicht gestrichen, weil die Athleten seit Jahren auf die Spiele hinarbeiten.

Nordische Kombination vor Olympia-Aus?

Sollten die Damen auch 2030 nicht dabei sein, droht auch den Männern das Aus, will das IOC doch nur noch Sportarten dabei haben, die von beiden Geschlechtern ausgeübt werden.

Dass sich seine Sportart Sorgen machen muss, ist auch Geiger bewusst. Dennoch bleibt er positiv: „Wir haben so einen coolen Sport. Ich glaube, dass die es einsehen werden, dass es auf keinen Fall Sinn macht, uns aus dem Programm zu nehmen. Deswegen bin ich da sehr optimistisch.“

Und weiter: „Wir sind seit den ersten Olympischen Winterspielen dabei und das wird hoffentlich immer so bleiben. Es ist die Königsdisziplin im Wintersport, die das Skispringen und den Langlauf verbindet. Jeder, der diese Sportart nicht kennt, sollte sich mal ein Rennen anschauen. Dann weiß man, dass es auch sehr spannend sein kann.“

Die Saison der Nordischen Kombinierer startet diese Woche im finnischen Ruka, das erste Rennen steigt am 24. November.