Johannes Hösflot Kläbo ist im Skilanglauf weiter das Maß aller Dinge: Mit seinem 20. Saisonsieg stellte der Norweger am Wochenende in Lahti den Weltcup-Rekord seiner Landsfrau Therese Johaug ein.
Superstar wütet nach Kontroverse
Nichtsdestotrotz war sein Saisonabschluss nicht nur von Freude, sondern auch von Ärger geprägt. Der fünfmalige Olympiasieger Kläbo schimpfte über die Konkurrenz aus Schweden, die schon am Samstag für Reizstimmung gesorgt hatte.
Nun erregte ein neuer Vorfall mit Beteiligung des skandinavischen Nachbarlands Kläbos Zorn, er sprach von „armen Dingern“ - was war geschehen?
Skilanglauf: Kläbo verärgert über schwedischen Protest
Der 26 Jahre alte Kläbo moserte nicht über sein eigenes Rennen, sondern über das der Frauen, das ebenfalls an Norwegen ging: Anne Kjersti Kalva verbuchte ihren ersten Weltcupsieg verbuchen, die deutsche Katharina Hennig wurde Dritte.
Was dabei für Diskussionen sorgte: Im Massenstart über 20 Kilometer war die klassische Technik vorgeschrieben, einige schwedische Experten wollten bei der Siegerin in einer Abfahrt jedoch einen Schlittschuhschritt gesehen haben.
„Nach dem Rennen kam ein schwedischer Trainer in den Jury-Raum, um sich das Video anzusehen“, sagte Renndirektor Michal Lamplot bei NRK. Zur großen Empörung des Langlauf-Überfliegers Kläbo!
Jury hatte Aufreger-Szene nicht bemerkt
„Die Schweden müssen jetzt versuchen, das zu tun, was sie können, die armen Dinger. Danach ist nichts mehr daraus geworden. Anne Kjersti hat einen völlig verdienten Weltcup-Sieg geholt, und der wird Bestand haben“, sagte Kläbo.
„Wir haben die Situation während des Rennens nicht einmal bemerkt. Die gesamte Jury hat den Zieleinlauf beobachtet, aber wir haben nicht bemerkt, dass dort etwas passiert ist“, sagte Renndirektor Lamplot. Eine Bestrafung im Nachgang gab es tatsächlich nicht. (Wintersport-Events im Liveticker)
So konnten die Norweger sowohl bei den Männern als auch den Frauen ihren Sieg feiern - und auch Kläbo durfte sich den positiven Fakten zuwenden: „Das bedeutet sehr viel. Es war bei weitem die beste Saison, die ich je hatte. Bei 260 Reisetagen ist es unglaublich schön, dafür belohnt zu werden. Das ist ein großartiger Tag.“
Auch seine Konkurrenten waren voll des Lobes über den Dominator, der in Planica seine Bilanz bei Weltmeisterschaften auf neun Titel ausbaute: „Es ist absolut verrückt zu sehen, was er macht. Er fährt die meisten Rennen, und heute spielt er. Er bewegt sich abwärts, er bewegt sich aufwärts und er bewegt sich ein bisschen weg. Er hat die volle Kontrolle“, meinte Didrik Tonseth, der Siebter wurde.