Der frühere Alpin-Star Felix Neureuther setzt sich für den Schutz der Gletscher ein - auch wenn der Skirennsport dafür Abstriche machen muss.
Neureuther fordert Testverbot
„Es muss ein Testverbot geben wie in der Formel 1, es darf nicht mehr erlaubt sein, im Sommer zwischen Juni und September auf den Gletschern zu trainieren“, sagte Neureuther im Gespräch mit dem SID.
Der 37-Jährige, der heute als TV-Experte für die ARD arbeitet, stellte auch den traditionellen Saisonauftakt im Oktober in Sölden infrage, er plädiert für eine Verschiebung in den November.
„Um die Jahreszeit liegt wieder Naturschnee auf den Gletschern, und dann ist das auch in Ordnung. Der Weltcup-Auftakt Ende Oktober ist für mich aus der Zeit gefallen“, sagte Neureuther.
Neureuther: „Problem mit der Glaubwürdigkeit“
Der Skirennsport hat für den 13-maligen Weltcupsieger „ein Problem mit der Glaubwürdigkeit. Wie willst du glaubwürdig sein, wenn du im Sommer auf Gletschern Ski fährst, die es bald nicht mehr geben wird?“
Neureuther hofft auf ein Umdenken und den Schweden Johan Eliasch, neuer Präsident des Weltverbandes FIS: "Er ist ein grandioser Unternehmer, hat Visionen und wird als neuer starker Mann in der FIS sicher etwas bewegen wollen."
In diesem Jahr beginnt die alpine Weltcupsaison mit je einem Riesenslalom der Männer und Frauen auf dem Rettenbachferner in Sölden am 23. und 24. Oktober.
Neureuther hatte seine beste Platzierung beim Saisonauftakt in Österreich 2016 mit Platz drei erzielt. Im März 2019 beendete er seine Karriere.
Zuletzt drehte Neureuther mit National Geographic eine Dokumentation, die sich „Rettung der Alpen“ nennt (nächster Sendetermin am 25. Oktober).