Startschuss zur heißen Phase!
Janiska: “Ein klarer Vorteil für uns”
Bei der Volleyball-Europameisterschaft der Frauen stehen die K.o.-Spiele an. Die deutsche Nationalmannschaft ist noch mittendrin im Kampf um die Medaillen. Gleich im ersten Achtelfinale steht gegen die Niederlande ein echter Nachbarschaftsklassiker an. (Volleyball-EM, Achtelfinale: Niederlande - Deutschland am Samstag ab 16.25 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream)
Allerdings dürften die deutschen Frauen gute Erinnerungen an die letzten Duelle haben, schließlich fügte man den Niederlanden in der Nations League und zuvor in der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio zwei bittere Niederlagen zu.
Ein Umstand, an den sich auch Kapitänin Jennifer Janiska gerne erinnert. “Ich denke, auf beiden Seiten spielen die Duelle noch eine Rolle in den Köpfen”, schob sie den mentalen Rucksack im Gespräch mit SPORT1 daher zum Gegner. Für sie selbst bedarf es solcher Motivation jedoch nicht, die Spiele gegen die Niederlande selbst sind schon besonders genug. (Der deutsche EM-Kader)
Duelle mit den Niederlanden haben “einen besonderen Flair”
“Es hat einfach einen besonderen Flair, weil man eben auch viele niederländische Spielerinnen kennt, die in Deutschland gespielt haben”, erklärte sie den speziellen Touch dieser Partie und fügte hinzu: “Man kennt sich teilweise auch, weil man zusammengespielt hat.”
Daher wisse man auch ganz genau, was in der niederländischen Mannschaft aktuell vorgehe. “Bei den Niederländerinnen wird gerade ein Generationswechsel vollzogen”, wusste Janiska zu berichten und sah darin eine eventuelle Schwäche des Gegners. Durch diesen Neuaufbau seien auch jüngere Spielerinnen dabei, “wie die Diagonalspielerin. Die spielt ihre erste EM. Das gilt es auch ein wenig zu nutzen.” (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der Volleyball-EM der Frauen)
Hier hat Deutschland einen Vorteil
Dazu hat die 27-Jährige noch einen weiteren Vorteil ausgemacht. Während die Niederlande in der Gruppe D im rumänischen Cluj-Napoca ihre Spiele bestritten hatten, war Deutschland in der Gruppe B bereits im bulgarischen Plowdiw angesiedelt und kennt daher die Halle der Achtelfinalpaarung bestens.
“Die Halle ist ungewöhnlich, da es eine Radsporthalle ist”, beschrieb die Außenangreiferin die Besonderheit des Spielorts und präzisierte: “Vom Wind, von der Luft, von der Klimaanlage ist es ein klarer Vorteil für uns.”
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Aber trotz aller Vorteile - am Ende komme es nur auf die eigene Leistung an, stellte Janiska fest. “Sobald wir das umsetzen, was uns vorgegeben wird, wird es ein spannendes, aber erfolgreiches Spiel”, ist sie sich sicher.
Jennifer Janiska: “Müssen noch sehr viel investieren”
Trotzdem hatte sie auch noch eine Warnung für ihre Mitspielerinnen parat: Natürlich träume sie von einer Medaille, aber “bevor wir über eine Medaille oder eine Platzierung auf dem Treppchen reden, müssen wir noch sehr viel investieren.”
Wie es sich anfühlt, mit der deutschen Nationalmannschaft eine Medaille zu gewinnen, weiß Janiska. Bereits 2013 feierte sie mit der DVV-Auswahl die Silbermedaille bei einer Europameisterschaft.
Janiska 2012 vor Karriereende
Was diese Medaille im doppelten Sinne so besonders macht: Noch im Februar 2012 stand für die Spielerin des Dresdner SC nach einem Bandscheibenvorfall das Karriereende im Raum.
“Ich wusste damals nicht genau, was ein Bandscheibenvorfall ist und musste erst einmal googeln. Ich habe die Situation unterschätzt und gedacht, dass es nur ein Rückenproblem ist”, beschrieb sie damals ihre Unerfahrenheit bei SPORT1.
Erst eine Operation - entgegen der Ratschläge der behandelnden Ärzte - ermöglichten ihr, weiter professionell Volleyball zu spielen.
Heute spielen die Erinnerungen an diese Zeit aber keine Rolle mehr. “Das ist schon fast zehn Jahre her. Ich habe keine Probleme mehr. Auch im Kopf ist diese Verletzung nicht mehr.”
Janiska kann den Fokus also voll und ganz auf den kommenden Gegner richten - einem erfolgreichen Spiel steht daher nichts im Wege.