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Mareike Hindriksen: Vom Feld an die Seite - und ins Finale?

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Mareike Hindriksen: Vom Feld an die Seite - und ins Finale?

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Vom Feld an die Seite - und ins Finale?

Die 37-Jährige ist die einzige Frau, die als Cheftrainerin in der Volleyball Bundesliga aktiv ist. Mit den Aachenerinnen will sie nun ins Pokalfinale.
Früher Spielerin, heute Trainerin: Mareike Hindriksen
Früher Spielerin, heute Trainerin: Mareike Hindriksen
© IMAGO/Gerhard Koenig/SID/IMAGO/Gerhard Koenig
Die 37-Jährige ist die einzige Frau, die als Cheftrainerin in der Volleyball Bundesliga aktiv ist. Mit den Aachenerinnen will sie nun ins Pokalfinale.

Mareike Hindriksen erinnert sich noch bestens. Damals, vor knapp zehn Jahren, drohte in einem dramatischen Finale der Traum von ihrem ersten Pokalsieg zu platzen. Mit den Stuttgarter Volleyballerinnen war sie bereits am Rande der Niederlage - ehe das Team zur Aufholjagd ansetzte und Aachen die Trophäe vor der Nase wegschnappte.

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Der 3:2-Triumph nach einem 0:2-Satzrückstand mit Allianz MTV Stuttgart sei "super emotional" gewesen, erzählte Hindriksen im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) über den Krimi im Jahr 2015. Immerhin war es im dritten Anlauf "endlich der erste Sieg" für sie im DVV-Pokal gewesen. Heute will Hindriksen als Trainerin ihren damaligen Kontrahenten Aachen zum Erfolg führen.

Für all ihre Final-Erfahrungen sei sie dabei sehr dankbar: "Und ich würde es meinen Spielerinnen wünschen, dass sie das auch mal erleben dürfen", sagte die 37-Jährige. Nur noch einen Sieg sind die Ladies in Black Aachen, die Hindriksen seit einem Jahr als Cheftrainerin betreut, davon entfernt. Am Dienstag (19.00 Uhr/Dyn) geht es im Halbfinale zum USC Münster.

"Der Einzug ins Finale würde mir unglaublich viel bedeuten", sagte Hindriksen. Denn Aachen kennt sie nicht nur aus der Trainer- und Gegnerperspektive. Fünf Jahre trug sie als Spielerin das Trikot der Ladies in Black und beendete in diesem auch 2021 ihre aktive Karriere. Im Anschluss blieb sie in Aachen, zunächst als Sportkoordinatorin und Co-Trainerin.

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"Als ich jünger war, konnte ich mir das gar nicht vorstellen, weil ich dachte, dass ich dafür viel zu ungeduldig bin", erklärte Hindriksen. Doch zu sehen, wie Ratschläge jüngeren Teamkolleginnen weiterhelfen, habe ihr "unglaublich viel Freude" gemacht: "Außerdem habe ich einfach eine riesige Leidenschaft für diesen wunderschönen Sport."

Das dürfte auch bei den vielen Herausforderungen helfen, die der Job mit sich bringt. Denn das Trainerdasein bedeute "auch unglaublich viel Verzicht", sagte Hindriksen: "Man muss ständig am Wochenende arbeiten, ich habe auch viele Familienfeiern verpasst." Von daher könne sie es auch verstehen, "wenn das für viele kein Weg" sei.

Vor allem offenbar für Frauen. Denn Hindriksen ist derzeit die einzige Cheftrainerin in der Volleyball Bundesliga (VBL). "Es ist natürlich schwierig, das Familienleben und diesen Job miteinander zu vereinbaren", man sei oft nicht da, erklärte Hindriksen. "Das hält natürlich viele Frauen davon ab. Es ist sehr schade, aber ich kann es auch verstehen", man brauche in seinem Umfeld "sehr viel Unterstützung".

Etwas, das Hindriksen "zum Glück" immer hatte - ebenso wie ein weibliches Vorbild. Danuta Brinkmann, heute Trainerin bei Borken in der 2. Bundesliga Pro, habe ihre komplette Jugendzeit geprägt, erzählte Hindriksen. Vorbilder seien "sehr wichtig, damit andere sehen, dass der Weg möglich ist. Es ist eine Männerdomäne, was auch abschreckend sein könnte."

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Für Spielerinnen sei es aber "komplett irrelevant, ob jemand eine Frau oder ein Mann ist. Es kommt eher darauf an, wie man Dinge vermittelt und ob man authentisch ist", sagte Hindriksen. Als erfahrene Pokalfinalistin dürfte ihr das mit Blick auf die Partie gegen Münster nicht schwer fallen.

Die bislang letzte Endspielteilnahme der Ladies in Black war dabei ausgerechnet das Duell 2015 mit Hindriksen und Allianz MTV Stuttgart (2:3). Zehn Jahre später würde diese nun gerne wieder nach dem Pokal greifen - dieses Mal mit Aachen.