Das hatte man sich beim SSC Palmberg Schwerin ganz anders vorgestellt.
Wirbel! „Rohdiamant“ verlässt Schwerin
Vor der Saison wurde die Estin Kertu Laak mit viel Vorschusslorbeeren aus Italien kommend in Mecklenburg-Vorpommerns Hauptstadt begrüßt.
„Kertu ist eine der besten Spielerinnen im baltischen Raum und für uns so etwas wie ein Rohdiamant“, beschrieb sie Chef-Trainer Felix Koslowski damals bei der Vorstellung.
Gute zwei Monate später ist die Zeit der Diagonalangreiferin in Schwerin schon wieder beendet.
Schwerin trennt sich von Kertu Laak
„Verein, Spielerin und Spielerberater konnten sich einvernehmlich auf eine sofortige Auflösung des Vertrags einigen“, ließ der SSC Palmberg Schwerin per Pressemitteilung verlautbaren - und das nur einen Tag vor dem Top-Duell gegen Allianz MTV Stuttgart.
Auf der obligatorischen Pressekonferenz äußerte sich Koslowski nochmal ausführlicher zu der Personalie. (SERVICE: Alle Spiele und Ergebnisse der Volleyball-Bundesliga Frauen)
Nach Gesprächen zwischen Verein, Spielerin und Berater sei man gemeinsam zu der Meinung gekommen, „dass Keertu nicht die Leistung zeigen konnte, die wir uns alle - und besonders auch sie selbst - erhofft haben, und wir dann zu dem Entschluss gekommen sind, dass wir in der Zukunft ab dem 1.12. getrennte Wege gehen.“
Des Weiteren hob er aber das Engagement der 23-Jährigen hervor, die „mit einem unfassbaren Willen und Einsatz in jedem Training bereitgestanden ist und sich diesem Verein und dieser Mannschaft mit voller Hingabe aufgeopfert hat.“
Schwerin in ungewohnter Underdog-Rolle
Jetzt gilt der Fokus jedoch dem Spiel gegen Stuttgart, in dem Frauke Neuhaus auf der Schlüsselposition der Diagonalangreiferin nun Laak ersetzen muss.
In den letzten Jahren stets ein Kracher-Duell auf Augenhöhe, ist Schwerin in dieser Saison mit Rang sieben und 13 Punkten Rückstand auf Stuttgart (bei zwei Spielen weniger, Anm. d. Red.) in ungewohnten Tabellenregionen unterwegs. (SERVICE: Tabelle der Volleyball-Bundesliga Frauen)
„Es gab in den letzten Jahren noch nie so eine Situation, wo wir so in der Underdog-Rolle waren, wie in diesem Jahr. Es ist für uns eine neue Situation“, sah auch Koslowski völlig andere Vorzeichen.
Stuttgart habe in dieser Saison bereits bewiesen, dass das Team das Maß aller Dinge in Volleyball-Deutschland sei, „dementsprechend haben wir ganz viel Vorfreude, dass wir gegen sie antreten und uns beweisen können.“
Man darf also gespannt sein, wie sich Schwerin ohne seinen „Rohdiamanten“ und in ungewohnter Underdog-Rolle gegen den Branchenprimus schlägt.