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NHL: Draisaitl im Titel-Trauma - "Verarbeitet man nie wirklich"

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NHL: Draisaitl im Titel-Trauma - "Verarbeitet man nie wirklich"

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Draisaitl: „Verarbeitet man nie wirklich“

Die NHL-Finalpleite schmerzt Leon Draisaitl noch immer, aber der deutsche Eishockey Superstar steckt mit den Edmonton Oilers im Kampf um den Stanley Cup nicht auf. Der 28-Jährige spricht vor dem Saisonstart auch über Neuzugänge und private Glücksmomente.
Mit der NHL-Dokuserie "Faceoff: Inside the NHL" bekommen Eishockey-Fans einen spannenden Blick hinter die Kulissen. Der deutsche Oilers-Superstar Leon Draisaitl spielt in der Serie eine Hauptrolle.
Myriam Wetter
Myriam Wetter
Die NHL-Finalpleite schmerzt Leon Draisaitl noch immer, aber der deutsche Eishockey Superstar steckt mit den Edmonton Oilers im Kampf um den Stanley Cup nicht auf. Der 28-Jährige spricht vor dem Saisonstart auch über Neuzugänge und private Glücksmomente.

Zwei Hochzeiten, eine Verlobung und ein großer Zahltag: Der Sommer war für Leon Draisaitl ereignisreich und erfreulich, doch der Schmerz ist immer noch nicht verschwunden. „Ich glaube, dass man das nie so wirklich verarbeitet“, sagt der deutsche Eishockeystar während einer digitalen Medienrunde, an der auch SPORT1 teilnahm, vor dem Start der neuen NHL-Saison mit den Edmonton Oilers.

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106 Tage nach dem K.o. im siebten Finalspiel nimmt der 28-Jährige mit seiner kanadischen Franchise einen neuen Anlauf auf den Stanley Cup.

Denn Draisaitl hat noch einen Job zu erledigen: Er will unbedingt beim Ex-Klub von Wayne Gretzky zum Helden werden - nirgendwo anders. Deshalb unterschrieb er im September einen Achtjahresvertrag über 112 Millionen Dollar, der ihn im nächsten Jahr zum bestbezahlten Eishockeyspieler der Welt macht, und wartete nicht auf seine Chance auf dem freien Markt. „Wir sind jetzt dreimal in Folge am späteren Sieger gescheitert“, betont der Kölner, der in der Nacht auf Donnerstag (ab 4 Uhr MEZ) mit den Oilers gegen die Winnipeg Jets in die Saison startet, „wir sind nicht weit weg.“

Oilers-Neuzugänge „super Jungs“

Draisaitl spürt: Erst wenn er tatsächlich selbst diesen unförmigen Silberpokal in den Händen hält, ist die größte Enttäuschung seines Lebens abgehakt. „Dann kann man sich wahrscheinlich damit ganz gut abfinden. Aber bis dahin wird es dich begleiten, womöglich ein Leben lang.“

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Nun gilt der Blick nach vorn - und die Hoffnungen ruhen dabei auch auf den Neuzugänge Jeff Skinner (vorher Buffalo Sabres) und Viktor Arvidsson (kam von den Los Angeles Kings). „Beides super Jungs, ganz, ganz feine Menschen, das merkt man sofort. Hoffentlich finden wir uns so schnell wie möglich“, meint Draisaitl über die künftigen Stürmer-Kollegen und ist sich ebenso sicher, dass die bitteren Erfahrungen aus Vorjahr „uns mit Sicherheit helfen“.

Nach einer Achterbahnfahrt mit katastrophalem Fehlstart und zwei langen Siegesserien, turbulenten Playoffs, dem spektakulären Ausgleich in der Endspielserie nach drei schnellen Niederlagen und dem finalen K.o. hatte Draisaitl alles versucht, auf andere Gedanken zu kommen.

Im Juli machte er seiner Freundin Celeste Desjardins in einer Bucht auf Mallorca einen Heiratsantrag: „Wir sind jetzt schon eine längere Zeit zusammen. Wir hatten einen sehr, sehr schönen Sommer zusammen, der Abend war natürlich sensationell.“

Verlobung und zwei Hochzeiten

Wenig später war Draisaitl Gast bei der Hochzeit seines kongenialen Sturmpartners Connor McDavid auf einer Privatinsel in Ontario. Und im August heiratete seine Schwester Kim in Krefeld den Hockey-Nationalspieler Niklas Wellen, den Draisaitl zuvor beim Olympia-Finale in Paris mit seiner Verlobten besucht hatte. „Ich hatte viel zu tun in dem kurzen Sommer“, sagte er lachend.

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Bevor es wieder aufs Eis ging, einigte er sich mit Edmonton ein Jahr vor dem Ablauf seines alten Vertrages auf den langfristigen Verbleib bis 2033. „Es ist unser Zuhause geworden, die Stadt lebt und liebt Eishockey“, sagt Draisaitl. Den Rekordvertrag habe er sich verdient, „weil ich in den letzten fünf Jahren in vielen Statistiken ganz weit oben stehe“. Er wolle künftig „zurückzahlen, wie viel Geld ich bekomme“.

Nach Florida zu wechseln, etwa zum Meister Panthers, weg vom enormen Druck in Kanada, wo die Fans seit 1990 auf einen Stanley-Cup-Triumph warten, war für ihn kein Thema. „Am Strand zu liegen, einen Pool im Garten zu haben, das ist alles ganz schön“, aber eben nicht das Wichtigste: „Was Eishockey angeht, ist Kanada das Nonplusultra, das merkt man an der Euphorie der Leute.“

„Erste Wahl war es immer, hier zu bleiben“

Er sei sehr froh und dankbar, „dass ich das jetzt zur Seite schieben und mich auf Eishockey konzentrieren kann. Meine erste Wahl war es immer, hier zu bleiben.“ Draisaitl gab mit Blick auf sein neues Arbeitspapier zu: „Es nimmt mit Sicherheit ein bisschen Druck weg, gar keine Frage.“ Er glaube aber, „dass sich mein Mindset jetzt nicht verändert“.

Mit dem Leben als Superstar, der überall erkannt und angesprochen wird, hat sich der „Kölsche Jung“ inzwischen ohnehin arrangiert. „Ich weiß sehr gut, wie man damit umgeht“, auch wenn er eigentlich „nicht gerne im Mittelpunkt steht und eine große Sache daraus macht, wer ich bin oder was ich geleistet habe“. Ab Donnerstagnacht werden alle wieder ganz genau hinschauen.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)