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NHL: Von der Tragödie zum Titel in sechs Jahren

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NHL: Von der Tragödie zum Titel in sechs Jahren

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Das Symbol einer gebeutelten Stadt

Die Vegas Golden Knights gewinnen in ihrem sechsten NHL-Jahr erstmals den Stanley Cup. Die Franchise ist längst zum Symbol geworden für eine Stadt im Wandel.
Die Vegas Golden Knights haben zum ersten Mal in der Franchise-Historie den Stanley Cup gewonnen und sich im letzten Spiel der Final-Serie mit 9:3 gegen die Florida Panthers durchgesetzt.
Die Vegas Golden Knights gewinnen in ihrem sechsten NHL-Jahr erstmals den Stanley Cup. Die Franchise ist längst zum Symbol geworden für eine Stadt im Wandel.

Bill Foley wird ein paar verwunderte Blicke erhalten haben, als er 2017 die Ziele für seine neu gegründete Eishockey-Franchise formulierte. Drei Jahre Zeit gab er seinen Vegas Golden Knights für das Erreichen der NHL-Play-offs, sechs für den Titelgewinn.

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Dass es nicht nur die wilden Einbildungen eines euphorischen Besitzers waren, die damals aus Foley sprachen, sollte spätestens jetzt allen klar sein.

Sechs Jahre nach ihrer Aufnahme in die NHL haben die Vegas Golden Knights der großspurigen Ankündigung ihres Besitzers Taten folgen lassen.

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Durch den 9:3-Kantersieg im fünften Spiel der Finalserie gegen die Florida Panthers in der Nacht auf Mittwoch sicherte sich das Team aus Nevada erstmals den altehrwürdigen Stanley Cup. „Wir haben lange auf diesen Moment gewartet und wollten ihn unbedingt nutzen“, sagte Torjäger Jonathan Marchessault.

Vegas Knights schon bei Debüt im Finale

Schon in ihrer Debüt-Saison waren die Golden Knights völlig überraschend bis ins Finale gestürmt. Damals scheiterten sie zwar an den Washington Capitals, in Vegas aber war es der Startschuss für einen Sportboom, der in den vergangenen sechs Jahren eine Frauen-Basketballmannschaft (Aces), ein Football-Team (Raiders) sowie demnächst wohl eine Baseball-Franchise (Athletics) in die Stadt spülte.

Doch auch gesellschaftlich setzte in dem einst als Stadt der Verlierer verschrienen Spielerparadies ein Wandel ein - von „Sin City“ zu „Win City“.

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Dabei hatte die Gründung eines Eishockey-Teams zu Beginn noch für reichlich Zweifel gesorgt. Wer sollte sich zwischen den vielen Rentnern und Nachtarbeitern in Vegas denn noch für Sport interessieren, woher soll das Geld kommen?

Sport ist in den Staaten schließlich klarer Teil der Unterhaltungsbranche. Niemand macht einen Hehl daraus, dass es in erster Linie ums Geldverdienen geht. Umso bemerkenswerter ist der Spagat, den die Golden Knights geschafft haben.

Team wird zum Symbol einer tapferen Stadt

Im Oktober 2017, nur wenige Tage vor dem ersten NHL-Spiel in der Geschichte der Stadt, war es in Vegas zu einem der schlimmsten Amokläufe der US-Geschichte gekommen. 58 Menschen starben, die Spieler - viele von ihnen waren gerade erst neu nach Nevada gezogen - halfen wo sie konnten.

Trotz der offensichtlichen wirtschaftlichen Interessen der Franchise wurde sie und ihre Spieler zum Symbol einer tapferen Stadt. Die Menschen identifizierten sich mit ihrem Verein - und machten die Golden Knights zu einem vollen Erfolg.

„Es wurde eine Liebesgeschichte zwischen Verein und Gemeinde, wir sind für alle Zeiten miteinander verbunden“, sagte Marchessault, der am Mittwoch als wertvollster Spieler der Play-offs ausgezeichnet wurde.

Der 32-Jährige spielt seit der Gründung in Vegas, zählt damit zu den sogenannten „misfits“: Außenseiter, die Vegas von anderen NHL-Teams zu sich holte, um überhaupt ein Team auf die Beine zu stellen. Dass ausgerechnet diese Spieler nun den größten sportlichen Erfolg in der Geschichte von Las Vegas feiern durften, ist nur passend für diese Stadt der (einstigen) Verlierer.