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Ganz Seattle liegt einem Deutschen zu Füßen: Das Geheimnis des Kraken

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Ganz Seattle liegt einem Deutschen zu Füßen: Das Geheimnis des Kraken

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Das Geheimnis des Kraken

Philipp Grubauer erlebt als Torhüter der Seattle Kraken ein wahres NHL-Märchen. Der Deutsche wird für die Franchise in den Playoffs zum bedeutenden Faktor.
Nationaltorhüter Philipp Grubauer und die Seattle Kraken haben das Playoff-Viertelfinale der NHL erreicht. Seattle gewann das entscheidende siebte Spiel gegen den Titelverteidiger Colorado mit 2:1.
Philipp Grubauer erlebt als Torhüter der Seattle Kraken ein wahres NHL-Märchen. Der Deutsche wird für die Franchise in den Playoffs zum bedeutenden Faktor.

Die Seattle Kraken mischen weiterhin die NHL-Playoffs auf, und mit Philipp Grubauer ist ein Deutscher mittendrin in diesem Eishockey-Märchen aus dem Nordwesten der USA.

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Zwar avancierte beim 5:4-Sieg der Kraken in den Conference Halbfinals bei den Dallas Stars Yanni Gourde mit seinem Treffer in der Verlängerung zum Matchwinner. Aber Grubauer erwies sich mit 25 parierten Schüssen einmal mehr als sicherer Rückhalt seines Teams.

Als Stars-Center Roope Hintz in der achten Minute der Verlängerung alleine auf Grubauer zulief, entschärfte der 31-Jährige aus Rosenheim die brenzlige Situation mit einem starken Stockeinsatz und bekam dafür ein Extra-Lob von seinem Team. „Als wir ihn am meisten brauchten, hielt uns Grubi im Spiel“, schrieben die Kraken auf Twitter.

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Spiel zwei der Conference Semifinals in der Nacht zu Freitag misslang allerdings: Die Kranken verloren mit 2:4 bei den Stars und mussten den 1:1-Ausgleich in der Serie hinnehmen.

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Bereits nach dem entscheidenden siebten Spiel in der NHL-Playoff-Serie zwischen den Seattle Kraken und der Colorado Avalanche zeigte sich Henrik Lundqvist beim US-TV-Sender TNT begeistert und erklärte, was ihm am deutschen Goalie gut gefällt und was diesen so stark macht.

Die NHL-Legende, die 20 Jahre bei den New York Rangers zwischen den Pfosten stand, tat dies aber nicht einfach so, nein. Lundqvist zog sich extra Handschuhe und Schoner an, um seine Analyse den Zuschauern auch visuell zu verdeutlichen.

Lundqvist lobt Grubauer

„Er ist eine großartige Mischung aus Alt und Neu“, konstatierte der Schwede: „Deshalb mag ich Grubauer.“ Was aber macht den Torhüter der Seattle Kraken so besonders?

„Er steht nicht mit X-Beinen da wie die meisten Torhüter, sondern nimmt die Beine zusammen – dadurch kann er explosiver auf beide Seiten gleiten.“ Daraus wiederum resultieren Lücken auf jeder Seite, „weil er die Hände sehr nah am Körper hat.“

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Der Vorteil: Grubauer kann schneller reagieren und ist nach einem Fehlschuss oder einer Abwehraktion weder in einer schlechten Position noch ohne Gleichgewicht. Er kann also auch mehrere Schüsse hintereinander abwehren.

Rückhalt für Seattle Kraken

Ganz so einfach ist dies in der Praxis freilich nicht, braucht es für diese Art des Torhüter-Spiels laut Lundqvist vor allem „Gelassenheit, Geduld und die Gewissheit, dass man das kann“.

Und weil der deutsche Nationalkeeper das kann, konnte er mit seinem Team bereits einen beachtlichen Erfolg feiern. Bei der ersten Playoff-Teilnahme der Kraken wurde mit der Avalanche niemand Geringeres als der Titelverteidiger aus dem Rennen geworfen – und das in Spiel sieben!

Ein Do-or-Die-Spiel, in dem der Druck nicht höher hätte sein können – Grubauer hielt ihm dennoch stand. 33 von 34 Schüssen wehrte er ab, was ihm eine fabelhafte Fangquote von 97,1 Prozent einbrachte.

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„Wir haben alles Vertrauen der Welt in ihn“, lobte ihn Teamkollege Oliver Bjorkstrand im Anschluss. „Ich weiß nicht, wie diese Serie gelaufen wäre, wenn wir ihn nicht gehabt hätten.“

Fans feiern Grubauer mit „GRUUUU“-Rufen

Dass es der 31-Jährige in und mit Seattle derart weit bringen könnte, war vor nicht allzu langer Zeit kaum denkbar. 2021 wechselte er zu den Kraken, die erste Saison verlief allerdings mehr als nur ernüchternd.

Die neu gegründete Franchise landete auf dem 30. von 32 möglichen Plätzen. Eine Bilanz, die viele Fans und Experten auch für die laufende Saison vermuteten. In der besten Eishockey-Liga der Welt war das Team, viel mehr aber noch Grubauer selbst, lediglich eine Randnotiz. Vor allem, weil der Deutsche seinen Stammplatz während der Saison an seinen Teamkollegen Martin Jones verloren hatte.

Wenig deutete daraufhin, dass Grubauer wenig später mit dem Team eine Playoff-Serie gegen den Titelverteidiger über sieben Spiele hinweg gewinnen würde – und das bei einer Fangquote von insgesamt 92,6 Prozent. Doch der Goalie kämpfte sich zurück und wusste zu überzeugen.

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Bei den Kraken-Fans ist der Deutsche inzwischen Kult, hallen doch immer wieder „GRUUUUU“-Rufe durch die Climate Pledge Arena in Seattle, auch dem breiteren NHL-Publikum dürfte der DEB-Keeper inzwischen ein Begriff sein. Zumal die Kraken nach den Washington Capitals und den Avalanche bereits die dritte Station des Deutschen in der Liga sind.

DEB muss bei WM wohl auf Grubauer verzichten

Als Ersatztorwart durfte sich der 31-Jährige 2018 mit den Capitals bereits über den Gewinn des Stanley Cups freuen. In Seattle erlebt Grubauer aktuell das Glück, als Stammspieler für sein Team zu einem wichtigen Faktor geworden zu sein - und das in der entscheidenden Saisonphase.

„Viele Leute haben uns schon zu Beginn der Saison abgeschrieben. Wir haben sie eines Besseren belehrt“, freute sich Grubauer nach dem Erreichen der nächsten Playoff-Runde, in der die Kraken nun auch gegen die Dallas Stars einen erfolgreichen Auftakt feierten.

Doch so sehr sich der Keeper und seine Teamkollegen über den gemeinsamen Erfolg freuen können, Leidtragende gibt es dennoch: So müssen sich der DEB und Neu-Bundestrainer Harold Kreis darauf einstellen, dass eine Teilnahme von Grubauer an der Eishockey-Weltmeisterschaft, die vom 12. bis zum 28. Mai in Finnland und Lettland stattfindet, immer unwahrscheinlicher wird.