Aus der Traum!
Draisaitl lässt nach Aus tief blicken
NHL-Superstar Leon Draisaitl ist mit den Edmonton Oilers im Playoff-Viertelfinale an den Vegas Golden Knights gescheitert.
Die Oilers mit dem Ausnahmespieler-Duo Draisaitl und Connor McDavid unterlagen am Montagmorgen deutscher Zeit mit 2:5, verloren die Best-of-Seven-Serie mit 2:4. Draisaitl gelang im finalen sechsten Spiel der Serie weder ein Tor noch ein Assist.
NHL: Draisaitls Oilers mit „Kernschmelze am Muttertag“
Wie schon in Spiel 5 verspielten die Oilers im zweiten Viertel einen 2:1-Vorsprung (McDavid und Warren Foegele trafen nach dem frühen Rückstand durch Reilly Smith). Diesmal wurde Jonathan Marchessault mit einem Hattrick für die Golden Knights zum Matchwinner. Kurz vor Schluss besorgte William Karlsson mit einem Schuss ins leere Tor den Endstand.
Die Edmonton Sun schrieb plakativ von einem „Mother‘s Day Meltdown“ ihres lokalen Teams - einer Kernschmelze am Muttertag.
„Das tut weh. Es ist schwer, gerade Worte zu finden“, sagte Draisaitl. „Wenn du in eine Saison gehst, um sie zu gewinnen, und dann schaffst du es nicht, dann fühlt sich das an wie ein Versagen und wie ein verlorenes Jahr.“
Jeder müsse nun „alles tun“, um dieses Gefühl nicht noch einmal erleben zu müssen. Seine eigene Leistung sah er kritisch: „Ich war heute nicht gut.“ Generell habe man sich in der gesamten Serie „zu viele kleine Fehler in Schlüsselmomenten geleistet, die uns auf die Füße gefallen sind“.
Als Schwachstelle erwies sich auch Goalie Stuart Skinner, den Trainer Jay Woodcroft zum dritten Mal innerhalb der vergangenen vier Partien während der Spiels gegen die Nummer 2 Jack Campbell austauschte. „Ich muss besser werden“, ärgerte sich Skinner nach der Partie.
Der gebürtige Kölner, der in dieser Playoff-Saison auf insgesamt 18 Scorerpunkte kam, träumt seit Jahren von einem Triumph in der NHL mit den Oilers, den er nun einmal mehr anderen überlassen muss: Las Vegas trifft im Halbfinale der Western Conference auf den Sieger des Duells Dallas Stars gegen Seattle Kraken mit dem deutschen Goalie Philipp Grubauer.
Reist Leon Draisaitl nun zur Eishockey-WM nach?
Nach dem Aus der Oilers drängt sich nun auch die Frage auf, ob der 27 Jahre alte Draisaitl bei einem vorzeitigen Ausscheiden zum deutschen Team bei der WM in Finnland und Lettland stößt.
Der DEB bekräftigte am Montag bei SPORT1, dass man Kontakt mit dem Sohn der deutschen Legende Peter Draisaitl aufnehmen werde, ihm allerdings auch Raum gebe, das Aus zu verarbeiten. Eine Entscheidung werde definitiv nicht mehr im Laufe des Montags verkündet werden, der Fokus gilt dem Spiel gegen die USA am Nachmittag (LIVE im Free-TV und STREAM auf SPORT1 - der Countdown im TV beginnt ab 14.30 Uhr).
Draisaitl hatte zuletzt 2019 bei einer WM teilgenommen. Damals scheiterte Deutschland im Viertelfinale mit 1:5 an Tschechien. Im vergangenen Jahr schied Draisaitl in der NHL erst im Conference Finale gegen die Colorado Avalanche aus und kam daher von Vornherein nicht für die WM in Frage, 2021 sagte Draisaitl ab, obwohl eine späte Nominierung theoretisch möglich war. Aufgrund diverser erschwerender Umstände - unter anderem den damals noch schärferen Corona-Regelungen - kamen Draisaitl und der DEB damals überein, auf eine Nachreise zu verzichten.