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NHL: Russische und belarussische Spieler bedroht und beleidigt - Berater wirft Rassismus vor

Rassismus gegen russische Profis?

Spielerberater Dan Milstein erhebt nach der Invasion der Ukraine Diskriminierungsvorwürfe gegen bei ihm unter Vertrag stehende NHL-Profis. Dabei wirft er Liga und Fans Rassismus vor.
Der russische NHL-Superstar Alexander Owetschkin äußert sich zum Ukraine-Krieg und seine Beziehung zu Präsident Wladimir Putin.
Spielerberater Dan Milstein erhebt nach der Invasion der Ukraine Diskriminierungsvorwürfe gegen bei ihm unter Vertrag stehende NHL-Profis. Dabei wirft er Liga und Fans Rassismus vor.

Ein Berater setzt sich für seine Spieler ein!

In einem Interview bei ESPN hat Dan Milstein über Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen gegen russische NHL-Profis und Nachwuchsspieler berichtet. (NEWS: Alles Wichtige zur NHL)

„Wir werden um 30 Jahre zurückgeworfen. Ich habe Spieler, die mich anrufen, Eltern, die mich anrufen. Sie sind besorgt, ob sie spielen können, ob sie sicher sein werden“, verriet Milstein. Insgesamt vertritt er mehr als 75 Prozent der in Russland und Belarus geborenen NHL-Spieler.

Diese seien jedoch ebenso gegen den Krieg wie die Menschen, von denen sie nun beschimpft und bedroht werden. „Ich kann im Namen meiner Klienten sprechen: Sie wollen den Weltfrieden wie jeder andere auch“, betonte der Spieleragent. Allerdings würden sie nicht so behandelt.

Dan Milstein: ein Ukrainer verteidigt russische Spieler

Diese Aussagen sind umso bemerkenswerter, da Milstein selbst aus der Ukraine stammt und im Alter von 16 Jahren als politischer Flüchtling in die Vereinigten Staaten eingewandert ist. Zwar hat er mittlerweile die US-amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen, fühlt sich der Ukraine aber immer noch verbunden.

Der 46-Jährige hatte die beunruhigenden Ausmaße an Beleidigungen bei Flames-Verteidiger Nikita Zadorov, den er vertritt, miterlebt. Zuvor hatte der gebürtige Russe einen Post mit der Aussage „No War“ veröffentlicht. Daraufhin wurde er mit abfälligen rassistischen Nachrichten überflutet. (NHL: Ergebnisse und Spielplan)

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Ein anderer NHL-Spieler sei auf der Straße mit den Worten „Geh zurück in dein Land“ angebrüllt worden, und laut Milstein „als Nazi und mit anderen Worten bezeichnet“ worden.

„Rassismus!“ Berater prangert Sanktionen an

Aber bei all den schlimmen Dingen sind seine Klienten in der NHL nicht die Hauptsorge von Milstein. Vielmehr mache er sich um die jungen Nachwuchsspieler Gedanken. Die Canadian Hockey League (CHL) will Juniorenspieler aus Russland und Belarus vom Draft ausschließen. Auch die NHL hat bereits ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland gestoppt.

Zudem gab es einen Zwischenfall in der CHL, bei dem ein belarussischer Spieler von seinen eigenen (!) Mitspielern mehrmals in der Umkleidekabine ausgebuht wurde.

Milstein hat eine klare Meinung dazu: „Die Leute müssen sich bewusst sein, dass dies geschieht. Das ist Rassismus, und das muss aufhören.“

Er habe zwar Verständnis für die Teams und öffentliche Meinung, aber „wir reden hier über das Leben junger Männer. Unschuldige junge Männer, die jetzt bestraft werden.“

Selbst die Teammanager seien seiner Meinung, allerdings würde sich keiner wegen der Angst vor der öffentlichen Meinung in diese Richtung äußern. Lieber würden sie „die Träume dieser Teenager zerstören“.