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Die größte Enttäuschung der NFL-Saison

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Die größte Enttäuschung der NFL-Saison

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Die größte Enttäuschung der NFL

Die San Francisco 49ers gingen mit hohen Erwartungen in diese NFL-Saison, enttäuschten allerdings auf ganzer Linie. Das Verletzungspech spielt eine Rolle, darf aber allein nicht als Ausrede benutzt werden. Bleibt das Playoff-Wunder aus, rückt eine wegweisende Entscheidung in den Mittelpunkt.
Die San Francisco 49ers steuern auf das Ende einer Seuchen-Saison zu
Die San Francisco 49ers steuern auf das Ende einer Seuchen-Saison zu
© IMAGO/Imagn Images
Die San Francisco 49ers gingen mit hohen Erwartungen in diese NFL-Saison, enttäuschten allerdings auf ganzer Linie. Das Verletzungspech spielt eine Rolle, darf aber allein nicht als Ausrede benutzt werden. Bleibt das Playoff-Wunder aus, rückt eine wegweisende Entscheidung in den Mittelpunkt.

Nur denkbar knapp hatten die San Francisco 49ers im Februar den ganzen großen Wurf verpasst. In überhaupt erst der zweiten Verlängerung der Super-Bowl-Historie war die Mannschaft um Quarterback Brock Purdy in der 58. Final-Auflage an Patrick Mahomes und den Kansas City Chiefs gescheitert.

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Nach dem Verdauen der wohl schmerzhaftesten Niederlage, die einem in der NFL überhaupt widerfahren kann, sollte endlich der lang ersehnte Titeltraum wahr werden.

Und keineswegs galt der diesjährige Super Bowl als zu hoch gegriffenes Ziel, nachdem man es in vier den letzten fünf letzten Saisons entweder bis zum Super-Bowl oder ins NFC-Championship-Game geschafft hatte - und zur neuen Saison auch weiterhin auf die wichtigsten Leistungsträger bauen konnte.

Doch letztendlich kam alles anders. Angekommen im Dezember, belegt das Team vom Headcoach Kyle Shanahan mit nur fünf Siegen und sieben Niederlagen den letzten Platz der NFC West.

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Seit Beginn der Saison werden die 49ers von einem scheinbar nicht endenden Verletzungspech verfolgt.

Verletzungen bremsen San Francisco 49ers aus

Kurz vor dem Saisonstart traf es mit Running Back Christian McCaffrey den amtierenden Offensive Player of the Year, der wegen Entzündungen beider Achillessehnen erst in Woche 10 sein Saison-Debüt geben sollte. Nach einem ausbaufähigen Saisonstart zog sich Star-Receiver Brandon Aiyuk dann zum Überfluss einen Kreuzbandriss in Woche 7 zu.

Zusätzlich zu den beiden prominentesten Beispielen kamen weitere Ausfälle - und Superstar-MLB Fred Warner spielt seit Woche 4 mit einem gebrochenen Knöchel. Purdy, der zwischenzeitlich auch verletzt fehlte, war auf sich allein gestellt.

Besser werden sollte es nach der Rückkehr von McCaffrey, allerdings zog sich der 28-Jährige im vierten Spiel nach seiner Rückkehr eine Knieverletzung zu, durch die er die restliche Saison verpassen wird. Selbiges Schicksal ereilte seinen durchaus überzeugend agierenden Ersatzmann Jordan Mason, der sich im gleichen Spiel am Knöchel verletzte.

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„Wir sehen ein erschöpftes Team“

Allein mit Verletzungen lässt sich die Horror-Saison der 49ers allerdings nicht begründen. Schließlich verlor man auch mit McCaffrey drei von vier Spielen.

Allgemein hätte der 49ers-Kader eigentlich dazu imstande sein sollen, die Ausfälle vereinzelter Leistungsträger aufzufangen. Doch es scheint, als hätte die Pleite im Super Bowl bei der Mannschaft etwas ausgelöst.

„Der Antrieb fehlt, die Spielfreude ist nicht zu erkennen“, schrieb Sports Illustrated. „Wir sehen ein erschöpftes Team, dass erkannt hat, dass die Chancen auf einen Super Bowl nie so gut wie letztes Jahr gestanden hatten.“

Die Playoff-Chancen werden inzwischen auf lediglich vier Prozent bemessen, nachdem San Francisco in der Power Rankings von ESPN als bestes Team der NFC eingeschätzt wurde.

Wegweisende Offseason steht bevor

Wenn das Wunder ausbleibt - und Shanahan mit seinem Team die Playoffs verpasst - könnte diese Offseason wegweisend werden. Im Mittelpunkt dabei: Spielmacher Purdy.

Der erst 24-Jährige, der als „Mr. Irrelevant“ mit dem 262. und damit letzten Pick des 2022er Drafts von San Francisco ausgewählt wurde, verdient aktuell jährlich weniger als eine Million Dollar und ist damit gemessen an seiner guten bis sehr guten Leistung zum Mega-Schnäppchen für die 49ers geworden.

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Weil er die 49ers aber in dieser Saison schwächeln - und auch Purdy verglichen mit der letzten Saison etwas nachgelassen hat - könnte die Quarterback-Situation in der Bay Area noch spannend werden, zumal er nächste Saison in sein letztes Vertragsjahr gehen wird.

In diesem Sommer könnte es für ihn deswegen den großen Zahltag in Form einer Verlängerung geben. Ein Abgangs-Szenario gilt als unwahrscheinlich, kann aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Purdy-Überraschung? „Ich werde das Gefühl nicht los“

„Ich werde das Gefühl nicht los, dass die Connection aus Brock Purdy und Kyle Shanahan nicht für so lange halten wird, wie wir es eigentlich alle glauben“, erklärte NFL-Experte Christoph Kröger im Podcast Down Set Talk.

Purdy liefere zwar ab, aber sein Spielertyp wäre nicht der eines klassischen „Shanahan-Quarterbacks“: „Dementsprechend funktioniert die Offense auch nicht so, wie es eine Shanahan-Offense normalerweise tut.“

„Wenn man Letzter in der Division wird. Wenn man es sowieso nicht in die Playoffs schafft. Wenn man tatsächlich vor einem Umbruch steht. Was ist, wenn Shanahan dann sagt: ‚Wir haben Purdy sowieso noch nicht bezahlt. (…) Ich will es mit einem anderen Quarterback versuchen‘“, fuhr Kröger fort und bezeichnete sein Gedankenspiel dabei ausdrücklich als steile These.

„Die Frage ist: Inwieweit verwenden sie diese schlechte Saison gegen ihn am Verhandlungstisch?“ fügte NFL-Kolumnist und Kommentator Adrian Franke hinzu. „Aber was wäre die Alternative? Sam Darnold? Der wäre auf jeden Fall günstiger als Purdy.“

San Francisco hat Playoffs nicht mehr in der eigenen Hand

Wie auch immer die Zukunft von Purdy aussieht: Bevor darüber gesprochen wird, stehen für die 49ers noch fünf Spiele in der regulären Saison an, darunter zwei wegweisende Division-Duelle gegen die Rams und Cardinals sowie ein Härtetest gegen die Lions.

Selbst bei fünf Siegen aus diesen fünf Partien wäre die Franchise allerdings auf Schützenhilfe angewiesen. Doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Mit den Bears wartet für den amtierenden Super-Bowl-Teilnehmer am Sonntag eine erste Pflicht-Aufgabe, bevor im K.o.-Spiel gegen die Rams erstmals das Playoff-Aus droht.