Ein Pass wie aus einem Hollywood-Blockbuster: Jayden Daniels hat den Washington Commanders in der NFL einen dramatischen 18:15-Sieg über die Chicago Bears beschert. Und damit die peinliche Aktion eines Gegenspielers schwer bestraft - doch dazu später mehr.
Hollywoodreifer Pass verzückt die NFL
Zunächst der Blick auf eine irre Schlussphase: Mit nur 19 Sekunden auf der Uhr begann Washingtons letzter Drive an der eigenen 24-Yard-Linie. Daniels warf einen 11-Yard-Pass auf Zach Ertz und bereitete damit den entscheidenden „Hail Mary“-Wurf vor. „Wir wollten uns einfach die Chance geben, dass Jayden den Ball das Spielfeld runterwerfen kann“, erklärte Terry McLaurin.
Einfach war an dem letzten Spielzug bei abgelaufener Uhr aber rein gar nichts. Daniels rannte erst zur einen, dann zu anderen Seite - die Augen immer in Richtung Endzone gerichtete. Ganze 12,79 Sekunden lang hielt er den Ball fest und legte dabei 40,7 Yards zurück. Dann ließ er das Spielgerät durch die Luft segeln.
Daniels realisiert Touchdown-Wunder erst verspätet
In der Endzone landete es schließlich nach einem fehlgeschlagenen Fang-Versuch von Bears-Verteidiger Tyrique Stevenson bei Noah Brown. 52 Yards, Touchdown, Sieg. Was ihm beim finalen Snap durch den Kopf gegangen sei, wurde Daniels später gefragt: „Zeit gewinnen und den Ball nicht rauswerfen“, sagte er lässig.
Dass der Pass einen Washington-Star erreicht hatte, bekam er quasi indirekt mit. „Ich habe nur gehört, wie die Leute geschrien haben und unsere Seitenlinie das Feld gestürmt hat. Da wusste ich es“, sagte Daniels, dessen Status wegen einer Rippenverletzung bis Stunden vor dem Anpfiff ungewiss war. „So etwas erlebt man nur einmal im Leben. Es gibt nicht viele Menschen, die so etwas erleben.“
Während die Commanders ihre Freude in den Abendhimmel brüllten, herrschte bei den Bears tiefe Bestürzung. Dabei besonders im Mittelpunkt: Der angesprochene Stevenson. Dieser sorgte nicht nur dafür, dass der Ball tatsächlich bei Brown landete - er erregte kurz zuvor auch die Gemüter der Fans.
Während des finalen Snaps blickte Stevenson in Richtung der Fans, gestikulierte und winkte fröhlich in die Menge. Mit dem Rücken zu Daniels, der nach einem Passempfänger suchte. In den Sozialen Medien sorgte die Szene für einen Aufruhr, Stevenson entschuldigte sich in einem Post bei seiner Mannschaft.
„Ich entschuldige mich bei Chicago und meinen Mannschaftskameraden für meine Unaufmerksamkeit und Unkonzentriertheit“, schrieb er dort: „Das Spiel ist erst vorbei, wenn die Nullen auf der Uhr stehen. Ich kann nichts als selbstverständlich ansehen. Notizen gemacht, Verbesserung wird passieren.“
Klassischer Fall von: Wer zuletzt lacht, lacht am besten - auch das absolut hollywoodreif.