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Vierte Gehirnerschütterung: Muss Tua jetzt ein Zeichen setzen?

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Vierte Gehirnerschütterung: Muss Tua jetzt ein Zeichen setzen?

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Muss Tua jetzt ein Zeichen setzen?

Die Frage nach Tua Tagovailoas Karriereende wird nach seiner jüngsten Gehirnerschütterung lauter. Nach mehreren Gehirnerschütterungen rückt die Gesundheit in den Fokus.
NFL-Star Tyreek Hill äußert sich zu seiner Festnahme durch die Polizei. Ein Bodycam-Video zeigt, wie der Miami-Dolphins-Spieler aus seinem Auto gezogen und von mehreren Beamten fixiert wurde.
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Die Frage nach Tua Tagovailoas Karriereende wird nach seiner jüngsten Gehirnerschütterung lauter. Nach mehreren Gehirnerschütterungen rückt die Gesundheit in den Fokus.

Tua Tagovailoa hat in seiner NFL-Karriere schon so manches Tief überwunden. Doch die Geschichte wiederholt sich - und das auf schmerzhafte Weise. Im Thursday Night Game der gerade begonnenen Saison gegen die Buffalo Bills musste der Quarterback der Miami Dolphins das Spielfeld verlassen, nachdem er von Bills-Safety Damar Hamlin mit einem fairen Tackle gestoppt worden war.

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Für Tagovailoa war es die vierte diagnostizierte Gehirnerschütterung seiner Karriere, die dritte während seiner Zeit in der NFL. Der Vorfall wirft erneut die Frage auf: Sollte Tua Tagovailoa seine Karriere beenden?

Der ständige Begleiter: Die Gehirnerschütterung

Bereits 2022 wurde Tagovailoa von einer Serie schwerer Kopfverletzungen heimgesucht. Innerhalb einer Saison erlitt er zwei Gehirnerschütterungen, was zu einem großen Aufschrei führte. Besonders beunruhigend: Beim Spiel gegen die Cincinnati Bengals hatte der Spielmacher der Dolphins die sogenannte Fechtstellung gezeigt, ein Anzeichen für eine schwere Gehirnverletzung. Fans und Experten forderten mehr Schutz in der NFL.

Nach diesen Vorfällen sprach Tagovailoa offen über einen möglichen Rücktritt: „Es geht um meine Gesundheit, es geht um meinen Körper. Noch liebe ich es, auf dem Feld zu stehen. Nach solchen Ereignissen kann sich das schnell ändern. Und wenn das sein sollte, höre ich auf.“ Auch aus seiner Familie kamen Stimmen auf, dass er über ein Karriereende nachdenken sollte. In einem Interview mit der The Dan Le Batard Show im vergangenen Monat stellte er klar, dass es vor allem seine Mutter war, die ihn bat, seine Spielerkarriere zu überdenken.

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Star-Quarterback am Scheideweg

Trotz dieser Zweifel entschloss er sich damals, weiterzumachen. Um das Risiko zu minimieren, legte er Muskelmasse zu und lernte in einem Jiu-Jitsu-Training, wie er bei Stürzen seinen Kopf schützen kann. Doch die Frage nach dem Ende seiner Karriere ist seither allgegenwärtig.

Mit 26 Jahren steht Tua nun also an einem entscheidenden Punkt. Er ist jung, talentiert und für viele das Gesicht der Dolphins. Doch über all dem schwebt die Sorge um seine Gesundheit. Die Entscheidung, ob er weitermachen soll, könnte wegweisend für sein zukünftiges Leben sein. Mit mehr als 73 Millionen US-Dollar an Karriereeinnahmen wäre der Rücktritt des aktuell drittbestbezahltesten NFL-Spielers finanziell abgesichert. Aber es geht um mehr als Geld – es geht um seine langfristige Gesundheit und Lebensqualität.

Gehirnerschütterung ein ständiger Begleiter

In der NFL sind Kopfverletzungen kein Einzelfall. Viele Spieler leiden nach ihrer Karriere an den Folgen von Gehirnerschütterungen, häufig verbunden mit chronisch traumatischer Enzephalopathie (CTE), einer degenerativen Gehirnerkrankung, die durch wiederholte Kopftraumata verursacht wird.

Deutsche in der NFL
Team
Position
Geburtstag und Ort
Größe/ Gewicht
College
bisherige Stationen
Amon-Ra St. Brown
Detroit Lions
Wide Receiver
24. Oktober 1999 in Anaheim (USA/Kalifornien)
1,83m/ 92 kg
University of Southern California
USC Trojans
Brandon Coleman
Washington Commanders
Offensive tackle
1,98 m / 145 kg
Cincinnati
Trinity Valley, TCU
Jakob Johnson
New York Giants
Fullback
15. Dezember 1994 in Stuttgart
1,91 m /116 kg
Tennessee
Stuttgart Scorpions, New England Patriots, Las Vegas Raiders

Laut einer Studie der Universität Boston aus dem Jahr 2017 wurde bei 110 von 111 verstorbenen NFL-Profis CTE nachgewiesen. Trotz verstärkter Helmsicherheit und verschärfter Regeln für den Spielerschutz wurden allein in der Saison 2022 insgesamt 161 Gehirnerschütterungen registriert – der höchste Wert seit 2018.

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NFL-Coach: „Das ist es einfach nicht wert“

Trainer Mike McDaniel zeigte sich nach dem Spiel gegen die Bills (10:31) vorsichtig: „Im Moment geht es nur darum, ihn richtig zu evaluieren und von Tag zu Tag zu entscheiden“, erklärte der Coach und fügte hinzu: „Er ist der Starting Quarterback seiner Familie“.

Auch Experten warnten, dass der Hawaiianer nach dieser schweren Gehirnerschütterung mindestens das nächste Spiel aussetzen sollte. Zudem wurde der Headcoach der Las Vegas Raiders Antonio Pierce auf Tua angesprochen und riet ihm: „Ich möchte ehrlich sein, ich würde ihm sagen, dass er seine Karriere beenden soll. Das ist es einfach nicht wert.“ Pierce beschrieb die Szene als „beängstigend“ und appellierte: „Er wird länger leben, als er Football spielen wird.“

Ein Vorbild für die NFL?

Wenn Tagovailoa den Mut aufbringt, seine Karriere zu beenden, würde er nicht nur ein Zeichen für sich selbst setzen, sondern auch für andere Sportler. In einer Liga, in der der Druck, trotz Verletzungen weiterzuspielen, enorm ist, wäre sein Rücktritt ein klares Statement: Kein Erfolg ist es wert, seine eigene Gesundheit zu riskieren.

Doch so einfach ist die Entscheidung wohl nicht. Der 26-Jährige hat sich in den letzten Jahren zu einem der vielversprechendsten Quarterbacks der NFL entwickelt. Die Dolphins setzen große Hoffnungen in ihn, machen ihn zum Mittelpunkt im Neuaufbau der Franchise. Auch seine Leistungen waren zuletzt extrem stark: In der Saison 2023/24 führte er sein Team in die Playoffs.

Ob Tagovailoa jemals wieder das Spielfeld betreten wird, ist ungewiss. Die medizinischen Untersuchungen nach seiner jüngsten Verletzung werden entscheidend sein. Klar ist jedoch: Jede weitere Gehirnerschütterung könnte schwerwiegende Folgen haben und die Entscheidung wird nicht nur seine persönliche Zukunft prägen, sondern auch die Diskussion um den Schutz der Spieler in der amerikanischen Profiliga weiter anheizen.