Zum allerersten Mal ist NFL-Ikone Tom Brady in seiner neuen Rolle an die alte Wirkungsstätte Tampa zurückgekehrt - von unerwarteten Irritationen begleitet.
Irritationen bei Bradys Comeback
Baker Mayfield, Bradys Nachfolger als Quarterback der Buccaneers, hatte den Megastar ausgerechnet vor Bradys erstem Auftritt als TV-Analyst beim früheren Team gereizt: In einem Podcast-Interview hatte der 29-Jährige pikante Aussagen getätigt, die als Kritik an dem siebenmaligen Super-Bowl-Sieger verstanden wurden.
Brady konterte in seinem neuen Job für Fox Sports mit deutlichen Worten - Mayfield versuchte nach dem überzeugenden 33:16-Sieg der über die Philadelphia Eagles die Wogen zu glätten und sprach von einem Missverständnis.
Tom Brady reagiert auf Wirbel um Mayfield-Aussagen
Was war passiert? Im Podcast Casa de Klub mit Corey Kluber und Tyler Casagrand hatte Mayfield über die Persönlichkeits-Unterschiede zwischen ihm und Brady gesprochen - und was mit ihm bei den Buccaneers anders geworden sei.
„Die Stimmung im Gebäude ist ein bisschen anders, wenn Tom darin ist“, sagte Mayfield: „Er hatte alle auf Trab gehalten, eine hochangespannte Umgebung geschaffen, also waren alle ziemlich gestresst. Sie wollten, dass ich komme, ich selbst bin und den Spaß am Football zurückbringe.“
Brady reagierte während der TV-Übertragung - und brachte sein Unverständnis über Mayfields Worte zum Ausdruck. „Ich dachte, dass es stressig war, keine Super-Bowl-Ringe zu haben“, stichelte der inzwischen 47-Jährige: „Es gab eine Siegermentalität, die ich jeden Tag zur Arbeit mitnahm. Das war kein Kindergarten. Wenn ich Spaß haben wollte, wäre ich mit meinen Kindern nach Disneyland gegangen.“
Produktiver Stress sei kein Problem, sondern alles entscheidend im Leistungssport, betonte die langjährige Galionsfigur der New England Patriots, die dann 2021 auch die Buccaneers zum Titel geführt hatte: „Es gibt eine gewisse Art, dieses Spiel anzugehen, ein Mindset um einander aus der Komfortzone zu drängen. Gute Teamkollegen tun das. Ich hatte dafür Leute wie Gronkowski, Evans. Es gab hohe Erwartungen an uns und wir mussten sicherstellen, dass wir sie erfüllen.“
Brady wurde bei seiner Rückkehr nach Tampa mit einer stehenden Ovation begrüßt, als er auf der Leinwand gezeigt wurde, während sein alter Walkout-Song „PSA“ von Jay-Z über die Lautsprecher erklang.
Mayfield: „Vieles aus dem Kontext gerissen“
Mayfield versuchte nach dem Spiel, den Trubel wieder einzufangen - und erklärte, dass er Brady weder respektlos behandeln noch persönlich kritisieren habe wollen:
„Ich denke, vieles wurde aus dem Kontext gerissen, und nichts davon war persönlich gemeint“, erklärte Mayfield, der sein Team gegen die Eagles zu vier Touchdowns geführt hatte - und drei davon mit zwei Pässen und einem Rush selbst vollendete: „Es ging nur darum zu verdeutlichen, was er den Jungs abverlangte, und die Aura von Tom Brady, die er verkörperte. Er hat hier eine Meisterschaft gewonnen.“
Mayfield berichtete auch, dass er im Vorfeld der Partie ein angenehmes Gespräch mit Brady hatte - und es keine persönlichen Spannungen gebe: „Er ist offensichtlich glücklich für mich. Er kennt ja die Jungs her, er weiß, wie sehr ich es genieße, zu Mike (Evans) und Chris (Godwin) zu werfen, seinen alten Kollegen. Es ist toll, diese Erfahrung mit jemandem wie ihm teilen zu können.“
Auch als er von Bradys Aussagen aus der TV-Übertragung hörte, reagierte Mayfield locker: „Wie gesagt: Einige Dinge wurden aus dem Kontext gerissen. Er hat die Dinge auf seine Weise gemacht, und deshalb hat er sieben Ringe. Dazu muss man nicht mehr viel sagen.“