Er wird als größte NFL-Spieler aller Zeiten gefeiert, startet jetzt endlich in seinen neuen, millionenschweren Job als TV-Experte - aber wenn in der Nacht auf Freitag die neue NFL-Saison beginnt, heißt es für Tom Brady oft: Zutritt verboten!
Brady wird für die NFL zum Problem
Denn der Wechsel vom Feld hinter das Mikro von US-Sender Fox Sports ist dem GOAT nicht genug, und das bringt für den Mann, der 23 Saisons in der besten Liga der Welt bestritt und sich siebenmal die Super-Bowl-Trophäe schnappte, einige Probleme mit sich.
Brady wird von der NFL ausgesperrt
Denn ob er auch in seinem neuen Job Standards setzen wird, erscheint äußerst fraglich - denn trotz seiner glorreichen Vergangenheit droht Brady ein Experte ohne Expertise zu werden.
Das liegt daran, dass dem einstigen Star-Quarterback schlicht die exklusiven Einblicke fehlen werden. Die Trainingsgelände der NFL-Teams? Kein Zutritt für Brady. Die obligatorischen Vorab-Gespräche der TV-Sender mit Headcoaches und Schlüsselspielern? Kein Zutritt für Brady.
NFL: Dokument extra wegen Brady
Über diese Beschlüsse informierte die Liga in der vergangenen Woche die Klubeigentümer. Der US-Sportsender ESPN berichtete von einem Dokument mit dem Titel „Brady - Broadcast Restrictions“.
Diese Verbote treffen selbst eine Legende wie den dreimaligen MVP hart. Denn gerade die Meetings mit Trainern und Starspielern vor dem Spiel sind für die TV-Crew ein wichtiger Faktor der Übertragung.
Warum die NFL bei Brady in der Zwickmühle steckt
Warum aber will die Liga den Experten Brady offenbar mundtot machen? Grund ist ein Interessenskonflikt, dem Brady sich möglicherweise schon bald wird stellen müssen.
Denn die Football-Legende will künftig nicht nur im TV arbeiten, sondern auch Anteilseigner beim NFL-Team Las Vegas Raiders werden. Sollte der Deal festgezurrt werden, wird es für den Fernseh-Experten gleich noch viel komplizierter.
Als (Mit-)Besitzer eines Teams darf Brady dann öffentlich keine Schiedsrichter oder andere Teams kritisieren. Eine regelrechte Farce - zumal Brady ein gigantisches Gehalt für seine TV-Expertise kassiert.
Fürstliche 375 Millionen Dollar bekommt Brady, der von Fox mit einem Zehnjahresvertrag ausgestattet wurde - nachdem er im Anschluss an sein Karriereende erst einmal ein Jahr Pause gemacht hatte.
Das ist Bradys erstes Spiel als TV-Experte
In der Nacht auf Montag im Spiel der Dallas Cowboys bei den Cleveland Browns wird die NFL-Legende erstmals als TV-Experte wirken. Dass sein heiß erwartetes Comeback als TV-Experte jetzt mit solch drastischen Auflagen versehen wurde, dürfte bei seinem Arbeitgeber nicht gerade für Freude sorgen.
Aber NFL-Manager und -Coaches hüten ihre Interna und Matchpläne gerne wie andere ihren Goldschmuck. Dass ein Mitbesitzer eines konkurrierenden Teams Einblicke erhält? Ausgeschlossen!
Und so scheint die Liga Brady vor die Entscheidung stellen zu wollen: TV-Experte oder Teambesitzer. Beides geht nicht. Zumindest nicht ohne gewaltige Einschnitte.
Zunächst wollten weder Fox noch die Las Vegas Raiders die Vorgänge auf Anfrage von ESPN kommentieren.
Deutsche in der NFL | Team | Position | Geburtstag und Ort | Größe/ Gewicht | College | bisherige Stationen |
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Amon-Ra St. Brown | Detroit Lions | Wide Receiver | 24. Oktober 1999 in Anaheim (USA/Kalifornien) | 1,83m/ 92 kg | University of Southern California | USC Trojans |
Brandon Coleman | Washington Commanders | Offensive tackle | Newport News (USA/Virginia) | 1,98 m / 145 kg | Cincinnati | Trinity Valley, TCU |
Jakob Johnson | New York Giants | Fullback | 15. Dezember 1994 in Stuttgart | 1,91 m /116 kg | Tennessee | Stuttgart Scorpions, New England Patriots, Las Vegas Raiders |
Brady: Ähnlicher Fall wie bei Olsen
Dabei gibt es einen Präzedenzfall in der NFL, auf den Ligasprecher Brian McCarthy verwies: 2017 stand Greg Olsen noch bei den Carolina Panthers unter Vertrag und kommentierte trotzdem einige Partien für Fox.
Bei einem Spiel der Minnesota Vikings musste Olsen dann aber auf Insiderwissen verzichten, weil kurz darauf das Duell der Vikings gegen seine Panthers anstand.
Tom Brady droht ein ähnliches Schicksal - allerdings in einem weitaus größeren Ausmaß.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)