Alle Augen waren auf ihn und sein Comeback gerichtet. Doch die lang erwartete NFL-Rückkehr von Superstar Aaron Rodgers bei den New York Jets ist höchst ernüchternd ausgefallen. Der 40-Jährige bezog im ersten Monday Night Game der noch jungen Saison gegen die San Francisco 49ers mit Brock Purdy eine bittere 19:32 (7:3, 0:13, 6:10, 6:6)-Pleite, blieb mit seinem Team dabei unterm Strich chancenlos.
Lehrstunde bei Rodgers-Comeback
Rodgers, von seiner Franchise in der Vorsaison als Top-Transfer verpflichtet und dann angesichts eines Achillessehnenrisses bei seinem Debüt nach nur wenigen Spielzügen gleich von einem Verletzungsdrama heimgesucht, ließ bei seiner Rückkehr zwar ab und an seine alte individuelle Klasse aufblitzen. Die Niederlage vermochte der frühere Quarterback der Green Bay Packers aber ebenso wenig zu verhindern. „Wir waren einfach schlecht beim ersten und zweiten Down, ich glaube, das war ein Großteil des Spiels“, sagte Rodgers hinterher selbstkritisch.
Jets brechen ein - McCaffrey fehlt
Rodgers warf einen Touchdown-Pass, leistete sich aber auch eine Interception. Die persönliche Statistik von 13/21 für 167 Yards waren am Ende zu wenig. Immerhin: Auch ohne Ausflüge am Boden gelangen Rodgers einige gute Aktionen bei seinen Würfen. Dabei trotzte er auch einem Sack von Leonard Floyd. Ironie der Geschichte: Der Outside Linebacker der 49ers (damals noch im Dienst der Bills) war es gewesen, der Rodgers in Week 1 der Vorsaison ebenfalls gesackt hatte, als dieser sich dann so folgenschwer verletzte.
Im Duell in Santa Clara erwischte New York einen guten Start und ging durch einen Touchdown von Breece Hall in Führung. Auch Garrett Wilson startete stark mit vier Catches in den ersten 11 Minuten, wurde dann aber kaum noch ins Spiel eingebunden. In der Folge gerieten die Gäste jedoch zunehmend unter Druck.
Die 49ers, die im Super Bowl an den Kansas City Chiefs gescheitert waren, verkrafteten dabei auch den kurzfristigen verletzungsbedingten Ausfall von Runningback Christian McCaffrey. Quarterback Brock Purdy musste dank des starken Laufspiels nicht allzu viel tun, zeigte aber mit 19 von 29 erfolgreichen Pässen für 231 Yards eine solide Leistung.
Rodgers‘ Selbstkritik: „Wir müssen besser spielen“
Rodgers räumte ein, dass es „viel zu korrigieren“ gebe, betonte aber, dass „insgesamt ein gutes Gefühl bei den Jungs“ herrsche. „Wir müssen besser spielen. Ich muss besser spielen“, fügte er hinzu. Auf die Frage, ob die fehlende Spielpraxis in der Vorsaison zur Niederlage beigetragen habe, antwortete der 40-Jährige: „Das ist sicher eine Ausrede. Ich werde sie nicht benutzen. Ich denke nicht, dass wir das tun sollten.“ Es habe etwas gedauert, aber „nachdem ich ein paar Bälle geworfen hatte, fühlte es sich gut an.“
Erst beim Stand von 7:26 aus Sicht der Jets gelang Rodgers ein Touchdown-Pass zu Allen Lazard. Doch die 49ers konnten sich auf ihren Kicker Jake Moody verlassen, der insgesamt sechs Field Goals erzielte. Am Schluss nahm New York Rodgers vom Feld und brachte Ersatz-Quarterback Tyrod Taylor.
Der vierfache MVP selbst zeigte sich dennoch glücklich über sein Comeback: „Ich bin sehr dankbar, dass ich wieder auf dem Platz stehe. So viele Menschen haben mir geholfen, an diesen Punkt zu kommen.“
In der zweiten NFL-Woche reisen die 49ers zu den Minnesota Vikings und die Jets zu den Tennessee Titans.