Mit dem Spielball fest in der linken Hand verließ Rookie-Quarterback Caleb Williams unter tosendem Applaus der Fans den Tunnel im Soldier Field. Die Chicago Bears feierten einen 24:17-Sieg über die Tennessee Titans, und Williams schrieb Geschichte: Er ist der erste Quarterback seit David Carr im Jahr 2002, der als Nr. 1 Pick sein erstes Spiel gewinnen konnte.

Dennoch zeigte sich der junge Quarterback unzufrieden mit seiner Leistung.

Williams' durchwachsene Premiere

Williams brachte 14 von 29 Pässen für 93 Yards an den Mann, warf keinen Touchdown und keine Interception, verlor einmal den Ball und wurde zweimal gesackt. Seine Pässe verfehlten in 31 Prozent der Fälle ihr Ziel, und er erzielte im Schnitt nur 3,2 Yards pro Passversuch. „Wir wollen das effizienteste Team sein, mich eingeschlossen“, erklärte Williams. „Ich habe nicht so gespielt, wie ich es wollte. Ich habe ein paar Pässe verfehlt, die ich normalerweise nicht verfehle.“

Ein Comeback dank starker Defense

Die Bears standen kurz vor einer punktelosen ersten Halbzeit, bevor Cairo Santos ein 24-Yard-Field-Goal erzielte und Chicago die ersten Punkte der Saison bescherte. Santos traf später noch zwei weitere Field Goals aus 50 und 48 Yards.

Der Wendepunkt kam, als Defensive End Daniel Hardy einen Punt von Tennessee blockte. Safety Jonathan Owens schnappte sich den Ball und erzielte einen 21-Yard-Touchdown. „Ich wusste nicht, wer ihn blockiert hatte“, sagte Owens. „Ich habe den Ball gesehen, ihn aufgehoben und bin einfach losgelaufen.“

Defensive Glanzleistung

Die Bears-Defense, die 2023 die beste gegen den Lauf war, hatte zunächst Probleme mit Tennessees Laufspiel, das in der ersten Halbzeit 115 Yards erzielte. Doch nach der Pause drehte sich das Blatt. Ein entscheidender Moment war, als Cornerback Tyrique Stevenson einen 43-Yard-Pick-Six erzielte, der Chicago die erste Führung des Tages brachte. „Wir wollen immer der Funke des Teams sein“, sagte Stevenson. „Wir wissen, dass Caleb Höhen und Tiefen haben wird. Wir sind sein Stützrad.“

Geschichte geschrieben

Die Bears sind das erste Team in der NFL-Geschichte, das ein Spiel gewinnt, in dem sie mit mindestens 17 Punkten zurücklagen und weniger als 150 Yards erzielten. Williams' Debüt war geprägt von Herausforderungen: Er war 0 von 6 unter Druck, 2 von 8 gegen den Blitz und 4 von 13 bei Würfen über mehr als 5 Yards. „Sie haben nichts Spektakuläres gemacht“, kommentierte Titans Defensive Tackle Jeffery Simmons. „Sie haben offensiv nichts geschafft.“

Nach dem Spiel verglich Williams seine Frustration mit einer Niederlage, die er mit USC gegen Notre Dame erlitten hatte. Doch er betonte die Widerstandsfähigkeit des Teams: „Es war ein frustrierendes Spiel, aber das Wichtigste ist, dass es die Persönlichkeit dieses Teams zeigt. Der Kampfgeist, die Widerstandsfähigkeit. Die Defense glaubt an die Offense und umgekehrt.“ Ein vielversprechender Start für die Chicago Bears und ihren neuen Quarterback.