Der Name Manning sorgt bei den meisten Football-Fans für Entzückung. Egal ob Archie Manning, Eli Manning oder Peyton Manning, der Name Manning stand über die vergangenen Jahrzehnte in der NFL für Spektakel, Qualität und Erfolge.
Fortsetzung einer Dynastie?
Eli mit den New York Giants und Peyton, zunächst mit den Indianapolis Colts und abschließend mit den Denver Broncos, konnten beide je zwei Super Bowls gewinnen und so der NFL-Geschichte ihren Stempel aufdrücken.
Und schon bald könnte es den nächsten Manning geben, der in der besten Football-Liga der Welt für Furore sorgt. Mit Arch Manning begeistert gerade der Enkel von Archie Manning und Neffe der beiden Super-Bowl-Gewinner Peyton und Eli Manning am College. Der 19-Jährige erzielte satte fünf Touchdowns beim 56:7-Sieg seiner Texas Longhorns gegen UTSA.
Football: Manning eigentlich nur zweite Wahl
Besonders erstaunlich dabei: Der junge Quarterback ging eigentlich nur als zweite Wahl in das Spiel. Doch dann profitierte er davon, dass der eigentliche Starter Quinn Ewers im zweiten Viertel aufgrund einer Bauchmuskelzerrung ausgewechselt werden musste. Trainer Steve Sarkisian musste reagieren: Der 19-Jährige kam rein und wusste direkt zu überzeugen. Im ersten Spielzug gelang Manning direkt ein 19-Yard-Touchdown-Pass auf DeAndre Moore.
Im dritten Viertel bediente der Quarterback Isaiah Bond für einen 51-Yard-Touchdown. Damit stellte Texas auf 35:7. Doch damit nicht genug. Im Anschluss ließ er einen Touchdown über 75 Yards auf Ryan Wingo folgen. Zu Beginn des letzten Viertels verließ er das Feld, nachdem er einen weiteren Touchdown-Pass auf Johntay Cook II geworfen hatte.
Der Höhepunkt des Spiels: Dem jungen US-Amerikaner gelang selbst ein Lauf über 67 Yards in die Endzone, der längste Rush eines texanischen Quarterbacks seit 2005.
Manning legte im Nachgang das Augenmerk trotz seiner tollen Leistung auf die Mannschaft: „Es hilft, wenn man großartige Spieler und gute Trainer um sich herum hat.“
Arch Manning: NFL-Blut in den Adern
Trotz der bescheidenen Aussagen des 19-Jährigen sind aktuell trotzdem alle Augen auf das Quarterback-Talent gerichtet und das natürlich besonders wegen seines prominenten Nachnamens.
Doch auch abseits seines Nachnamens hat Arch einiges zu bieten. Bereits in der Highschool wusste er zu überzeugen. An der Isidore Newman High School in New Orleans startete er seine Karriere im Football, genau wie sein Vater und seine beiden Onkel. In drei Spielzeiten warf er 81 Touchdowns bei gerade einmal 18 Interceptions. Über diese Zeitspanne erspielte Manning 6,307 Yards. Der Jugendliche wusste dabei nicht nur als Passgeber zu begeistern, auch in der Rolle des mobilen Quarterbacks überzeugte er.
Gerade diese Mobilität unterscheidet ihn stark von Eli und Peyton, die eher aus der Rolle des klassischen Pocket-Passer agierten. Seinem Großvater Archie ähnelt der junge Manning am ehesten. Dieser überzeugte ebenfalls durch seine Mobilität.
Die Leistungen an der Highschool sorgten dafür, dass die großen Universitäten aus Alabama, Clemson und Georgia Schlange standen, um den begabten 18-Jährigen zu überzeugen. Trotz dieser prominenten Angebote entschied sich Manning für den Schritt nach Texas zu den Longhorns.
Der Start dort lief dann aber alles andere als zufriedenstellend. Manning musste sich erst einmal als Quarterback Nummer drei hinten anstellen. Am 24. November 2023 gab er dann sein Debüt am College, als er im dritten Viertel gegen Texas Tech eingewechselt wurde. In der laufenden Saison kommt der Quarterback häufiger zum Einsatz und konnte sich nun mit der klasse Leistung gegen UTSA belohnen.
Sein Ziel ist klar. Der 19-Jährige will in die Fußstapfen der großen Quarterbacks seiner Familie treten und an deren Erfolge anknüpfen. Bis er sein Talent auch in der NFL zeigen kann, braucht es aber noch Geduld. Erst zum NFL-Draft 2026 könnte er sich anmelden. Sollte er gedraftet werden, würde der Druck sicher nicht kleiner werden. Denn seine Verwandten wurden allesamt hoch gedraftet. Großvater Archie Manning wurde 1971 an zweiter Position ausgewählt, Peyton (1998) und Eli (2004) jeweils direkt zu Beginn des Drafts.
Ewers verletzt! Ist das die Chance für den Durchbruch?
Die Chancen, sich für eine hohe Draft-Position zu empfehlen, könnten in den kommenden Wochen drastisch steigen. Denn noch ist unklar, ob die Verletzung seines Kontrahenten Ewers strukturell geprägt ist. Eine solche Verletzung würde eine lange Ausfallzeit - und gleichzeitig mehr Spielzeit für Manning bedeuten.
Der Coach fand nach dem starken Spiel seines Schützlings auf jeden Fall schon einmal lobende Worte für die Unbekümmertheit des 19-Jährigen: „Es ist schwierig, wenn man einen Backup hat, der nicht viel Erfahrung hat. Arch war vergangenes Jahr unser dritter Mann. Es gibt nichts Schöneres, als im Spiel zu sein. Vor 105.000 Menschen zu spielen, ist nicht einfach. Ich bin wirklich stolz auf Arch.“
Nächste Woche trifft Texas auf Louisiana-Monroe und eine Woche darauf vor heimischer Kulisse auf Mississippi State. Es bleibt spannend, ob Arch Manning auch bei diesen Spielen wieder auf sich aufmerksam machen kann.