Es ist der 6. Februar 2017, der bei Matt Ryan Spuren hinterlassen hat - bis zum Tag seines Rücktritts mehr als sieben Jahre später und auch darüber hinaus.
Ein Ballverlust prägte seine Karriere
Am Dienstag beendete der NFL-Quarterback offiziell seine Karriere, die immer mit diesem einen Fumble im Super Bowl in Verbindung gebracht werden wird.
Mit den Atlanta Falcons führte Ryan im Super Bowl LI gegen die New England Patriots scheinbar sicher 28:3, am Ende gewann das Team um Superstar Tom Brady mit 34:28 nach Verlängerung.
Ein Fumble des lange Zeit ganz starken Ryan (17 von 23 Würfe für 284 Yards und 2 Touchdowns) hatte New England doch noch die Tür zum fünften Titel der Ära Tom Brady und Head Coach Bill Belichick geöffnet. „Es tut weh“, sagte Ryan beim Abschied mit Blick auf das dramatisch verlorene Finale und sprach bei seiner Karriere von einem „Höllenritt“. Die Erinnerung an das Finale 2017 werde ihn immer begleiten.
Damals hatte NFL-Superstar Brady sein endgültiges Meisterstück geliefert. Die Patriots gewannen das Endspiel nach Verlängerung, obwohl das Team des damals langzeitverletzten Deutschen Sebastian Vollmer in der ersten Hälfte bereits mit 0:21 und später sogar mit 3:28 in Rückstand gelegen hatte.
Ryans Fumble als Wende
Ryans Fumble beim Stand von 28:12 nutzten die Patriots damals eiskalt aus. Der Touchdown von Danny Amendola - in Verbindung mit der Two-Point-Conversion durch James White - brachte die Pats knapp sechs Minuten vor Schluss plötzlich auf einen Touchdown heran und war der Wendepunkt des am Ende dramatischen Spiels.
Beim nächsten Angriffszug gelang dann Receiver Julian Edelman die spektakulärste Aktion des Super Bowls. Er fischte einen Wurf Bradys von den Fußspitzen seines Gegenspielers und fing den Ball praktisch zweimal, ohne dass er den Boden berührte. Die Challenge der Falcons blieb erfolglos.
Wenig später gelang White der Touchdown und Amendola die erneute Two-Point-Conversion zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich.
Erste Verlängerung im Super Bowl
Mit unglaublichen 19 Punkten im letzten Viertel retteten sich die bis dahin fast völlig abgemeldeten Patriots doch noch in die Overtime - es war die erste Verlängerung in der Super-Bowl-Historie. Dort gewann New England den Münzwurf, ehe Brady sein Team mit seiner unfassbaren Coolness über das Feld führte und der herausragende Running Back White (3 Touchdowns) den Sieg perfekt machte. Ein NFL-Mythos war geboren.
Nie zuvor hatte ein Team im Super Bowl mehr als zehn Punkte aufgeholt. Brady brachte am Ende 43 seiner 62 Pässe für unglaubliche 466 Yards an den Mann und wurde folgerichtig zum vierten Mal zum MVP des Endspiels gewählt.
Zum MVP der damaligen Saison wurde Ryan gewählt. Doch damit bringt ihn heute kaum jemand in Verbindung.