Eine umstrittene Regel-Änderung in der NFL sorgt für große Empörung bei früheren und aktuellen Stars der besten Football-Liga der Welt.
„Lächerlich!“ Ärger um NFL-Regel
Im Zentrum der Entrüstung steht die Entscheidung der NFL-Besitzer, mit Beginn der neuen Saison das sogenannte „Hip-Drop Tackle“ zu verbieten. Gemeint ist damit, dass ein Verteidiger den Offensivspieler mit zwei Händen festhält und sich dann mit vollem Körpergewicht an ihn hängt oder zur Seite schwingt, um ihn zu Fall zu bringen.
NFL erteilt saftige Strafe für verbotenes Tackling
Bei dieser Art Tackling besteht ein hohes Risiko für schwerere Verletzungen an den Beinen oder Knöcheln, was die NFL-Bosse zu ihrer Entscheidung bewegt. Wird eine Flagge wegen dieser Regelverletzung geworfen, gibt es in Zukunft eine 15-Yard-Strafe.
Zudem wird das Hip-Drop Tackle wohl auf einer Stufe stehen mit dem absichtlichen Tackling mit Helm voran, welches auch im Nachgang von Spielen zu Verwarnungen und Geldstrafen führt.
Bei den Spielern kommt die Regeländerung alles andere als gut an - der Grundtenor: Das Spiel wird zu soft.
Alte Legenden und aktuelle Spieler schimpfen
„Spulen wir doch gleich vor zu Gürteln mit Flaggen dran“, ätzte beispielsweise der frühere Defense-Superstar J.J. Watt via X und griff damit die oft genutzte Kritik auf, die NFL werde mehr und mehr zu einer Version von Flag Football (bei dem überhaupt nicht getackelt werden darf, Anm. d. Red.).
So fürchtete Ex-Quarterback Robert Griffin III, wenn die NFL so weitermache, „ist es nur eine Frage der Zeit, wann der Football, den wir kennen, nur noch eine physische Variante von Flag Football ist.“
Noch deutlicher wurde der frühere Safety Ryan Clark. „Verbietet es doch einfach gleich, Offensiv-Spieler zu Boden zu bringen! In diese Richtung geht es. Macht jedes Spiel zum Pro Bowl. Das wird langsam lächerlich“, schimpfte der einstige Super-Bowl-Champion.
Aber auch aktive Spieler meldeten sich zu Wort. So giftete Safety Jevon Holland von den Miami Dolphins: „Breaking News: Tackling wurde verboten.“
DJ Reader (Defensive Tackle), Teamkollege des deutschen Superstars Amon-Ra St. Brown bei den Detroit Lions, befand: „Die Regeln da draußen werden langsam wild.“
„Habe meinen rechten Knöchel dadurch verloren“
Allerdings gab es bei aller Kritik auch Spieler, die sich über die neue Regel freuten.
„Mir ist die öffentliche Meinung egal. Ich habe meinen rechten Knöchel und ein Viertel der Saison 2021 durch diese Art von Tackling verloren“, betonte Running Back Kenyan Drake bei X und wies mit einem Video einmal mehr auf das hohe Verletzungsrisiko hin.
„Irgendetwas musste passieren und ich bin froh, dass jetzt nicht mehr die Beine/Knöchel von irgendjemandem kaputtgehen“, fügte er an.