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Ihre Erfolgsstory beginnt Sport-Amerika zu nerven

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Das neue Hass-Team der NFL?

Die Kansas City Chiefs sind erfolgreich - und unbeliebt. Das Team um Patrick Mahomes erinnert mehr und mehr an die New England Patriots.
Die Kansas City Chiefs gewannen ihre zweite Partie in den diesjährigen Playoffs gegen die Bills mit 27:24. Quarterback Patrick Mahomes hat weiterhin nur den Super Bowl im Blick.
Die Kansas City Chiefs sind erfolgreich - und unbeliebt. Das Team um Patrick Mahomes erinnert mehr und mehr an die New England Patriots.

Im US-Sport gibt es einen konstanten und schier unerschütterlichen Kreislauf. Wenn ein Team auf dem Weg nach oben ist, wird es mit Liebe überschüttet. Hat es die Spitze erreicht, folgt der Applaus. Bleibt es dort zu lange, folgt Hass.

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Fast 20 Jahre lang waren in der NFL die New England Patriots eben jenes Team. Eine Franchise, die die Rolle des Gehassten durchaus mit Freude ausführte. Während zwei Jahrzehnten standen die Pats in fast der Hälfte aller Super Bowls, holten unter Trainer Bill Belichick und Quarterback Tom Brady sechsmal den Titel.

Inzwischen sind die beiden einstigen Erfolgsgaranten aus Foxborough verschwunden, der Erfolg blieb in den vergangenen vier Jahren aus und der Hass hat sich gelegt. Die Rolle, die die Patriots so bravourös ausführten, wurde inzwischen umbesetzt. Neuer Hauptdarsteller: die Kansas City Chiefs.

US-Fans haben genug von Kansas City

Gewiss, die tiefe Wut und mitunter Verabscheuung, die die Patriots häufig bei anderen Fans hervorbrachten, erzeugen die Chiefs noch nicht. Doch sie sind auf dem Weg.

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Vor dem Super Bowl im Februar 2019, als die Patriots gegen die Los Angeles Rams antreten mussten, formulierte der US-Sportkolumnist Justin Conn: „Wir streiten über alles. Nur eins vereint unsere gespaltene Nation – Hass auf die Patriots.“

Beim Super Bowl in der Nacht von Sonntag auf Montag treffen die Chiefs im Allegiant Stadium in Las Vegas auf die San Francisco 49ers. Dass unzählige Fans in den USA den Niners die Daumen drücken, scheint wenig überraschend.

Zweifelhafte Schiedsrichter-Entscheidungen

Mahomes, Travis Kelce und Co. stehen zum vierten Mal in fünf Jahren im NFL-Endspiel, könnten sich im Falle eines Sieges bereits den dritten Championship-Klunker an den Finger stecken. Doch es ist nicht nur die fortwährende sportliche Dominanz, die mehr und mehr für Verärgerung sorgt.

Wieder und wieder sorgten zuletzt zweifelhafte Entscheidungen der Schiedsrichter für Aufsehen. So zum Beispiel im AFC Championship Game gegen die Baltimore Ravens, als eine mögliche Pass Interference spät im Spiel von den Referees unbemerkt blieb.

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So wurde ein für Isaiah Likely gedachter Pass von Chiefs-Safety Deon Bush abgefangen. Dass dessen Teamkollege Chamarri Conner Likely zuvor berührt hatte, die Offiziellen aber nicht reagierten, löste bei vielen Anhängern Empörung aus. Der ein oder andere Fan dürfte sich wieder an die Patriots erinnert gefühlt haben.

Chiefs: Schwieriger Umgang mit Pleiten

Auch der Umgang mit Niederlagen sorgte in der laufenden Saison bei den gegnerischen Fangruppen für Stirnrunzeln. Mitte Dezember verloren die Chiefs mit 17:20 gegen die Buffalo Bills, nachdem ein genialer Spielzug – Tight End Travis Kelce hatte den Ball zu Wide Receiver Kadarius Toney gepasst und dieser war in der Folge in die Endzone gelaufen – von den Schiedsrichtern aufgrund einer Strafe zunichte gemacht wurde.

Toney hatte sich noch an der Line of Scrimmage im Offside befunden, der Regelverstoß wurde geahndet. Die Chiefs zeigten sich diesbezüglich aber nur wenig einsichtig. Head Coach Andy Reid bezeichnete die Szene sogar als „peinlich für die NFL“.

Die spürbar größer werdende Abneigung gegenüber der so erfolgreichen Franchise rührt aber auch aus Persönlichkeiten abseits des Footballfeldes. Um es zu präzisieren: die Familie von Quarterback Mahomes und die Freundin von Tight End Travis Kelce.

Mahomes-Ehefrau und Taylor Swift als Kritikpunkte

Bei der Freundin des Tight Ends handelt es sich wie inzwischen hinlänglich bekannt um Pop-Superstar Taylor Swift. Deren - zumindest gefühlte- fortwährende Präsenz während der TV-Übertragungen geht unzähligen Fans gehörig auf den Zeiger. Dass die 34-Jährige während eines rund drei Stunden dauernden Spiels im Schnitt nur 25 Sekunden gezeigt wird, spielt dabei keine Rolle.

Neben Swift ist es auch Brittany Mahomes, die sich immer wieder massiver Kritik stellen muss.

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Erst kürzlich kassierte die Ehefrau des Quarterbacks einen Shitstorm, weil sie sich in einem bei TikTok aufgetauchten Video gegenüber einem Angestellten des M&T Bank Stadiums in Baltimore nach Meinung der User zu „rüde“ ausgedrückt hatte. Auch eine Geste - die zweifache Mutter hatte den Stadionmitarbeiter eigentlich nur nach dem Weg gefragt - wurde ihr von Fans und mehreren Promiportalen als respektlos ausgelegt.

Nutzen die 49ers ihre Chance gegen die Chiefs?

Dazu kommen der Bruder und der Vater des Quarterbacks: Jackson und Patrick Mahomes Sr. Erstgenannter sah sich im vergangenen Jahr mit einer Anklage wegen sexueller Nötigung konfrontiert, Letzterer wurde erst am Wochenende wegen des Verdachts der Trunkenheit am Steuer verhaftet.

Öffentliche Figuren, die alles andere als die Herzen der Fans, schon gar nicht der gegnerischen Anhänger erobert haben.

Doch auch wenn sich außerhalb des Großraums Kansas City und außerhalb der Swiftie-Fangemeinde die Sympathien für die Chiefs aktuell eher in Grenzen halten, gilt für Kansas City das gleiche wie einst für die Patriots: Um eine Dynastie zu beenden, müssen die anderen Teams schlicht und ergreifend besser spielen und sie schlagen.

Die San Francisco 49ers haben im Super Bowl die Chance.