Die Kansas City Chiefs um Superstar Patrick Mahomes können weiter von der Titelverteidigung in der NFL träumen - für die Buffalo Bills dagegen ist der Traum von der ersten Meisterschaft auf bittere Weise geplatzt.
Legendäres Drama wiederholt sich
Die Chiefs setzten sich in der Divisional Round bei den Bills knapp mit 27:24 durch - auf eine Weise, die in Buffalo böse Erinnerungen weckte.
Nachdem Isiah Pacheco zu Beginn des letzten Viertels den entscheidenden Touchdown für die Chiefs erlief, wurde Bills-Kicker Tyler Bass zum tragischen Helden - auf ähnliche Art wie ein berühmt-berüchtigter Positionskollege aus einer vergangenen Ära.
NFL: Kicker der Bills wird zum tragischen Helden
Die Bills um Quarterback Josh Allen, der nur einen Touchdown-Pass werfen konnte, hatten im vierten Viertel noch die Möglichkeit zum Ausgleich. Kicker Bass vergab aber einen 44-Yard-Field-Goal-Versuch, ehe die Chiefs die Uhr herunterlaufen lassen konnten.
Die Szenerie ähnelte der aus dem Super Bowl 1991, in dem Scott Norwood kurz vor Schluss aus 47 Yards das potenziell siegbringende Field Goal für die Bills gegen die New York Giants verschoss - ein Jahr später wurde er von den Bills aussortiert, was das Ende seiner Karriere bedeutete.
TV-Kommentator Al Michaels kommentierte den Fehlversuch seinerzeit mit den Worten „No good, wide right“. Das geflügelte Wort „Wide Right“ wurde zum Synonym für das Trauma der Franchise, das sich vergrößerte, als die Bills um den damaligen Spielmacher Jim Kelly auch in den darauffolgenden drei Jahren das Finale um die Vince Lombardi Trophy verloren. Sie warten bis heute auf ihren ersten Super-Bowl-Triumph. Nun hat das „Wide-Right“-Trauma die Bills wieder eingeholt.
Bass war nach dem Spiel untröstlich. „Das muss ich komplett auf meine Kappe nehmen“, sagte der Kicker. „Ich fühle mich schrecklich. Ich liebe dieses Team. Deshalb tut es besonders weh.“
Spielmacher Allen nahm den Unglücksraben nach der Partie demonstrativ tröstend in den Arm.
Mahomes nimmt Kurs auf dritten Meistertitel
Die Chiefs sind derweil weiter auf Kurs zu ihrem dritten Super-Bowl-Triumph in der Ära Mahomes.
Der Superstar würde im Fall von Titel Nummer 3 mit dem früheren Dallas-Cowboys-Quarterback Troy Aikman gleichziehen. Im ewigen Ranking der Meister-Spielmacher wären dann nur noch Joe Montana, Terry Bradshaw (je 4) und Tom Brady (7) vor ihm.
„Es war wieder ein Klassiker. Jedesmal wenn wir gegen Seans Teams spielen, geht es bis zum Ende heiß er“, sagte Chiefs Head Coach Andy Reid und lobte damit auch seinen Gegenüber Sean McDermott von den Bills.
Besonders gut funktionierte bei den Chiefs das Zusammenspiel von Mahomes und Travis Kelce. Der Tight End fing beide Touchdown-Pässe des Quarterbacks.
Im Championship Game der AFC geht es für die Chiefs nun bei den Baltimore Ravens um den Einzug in den Super Bowl. Im anderen Duell um die Teilnahme am Endspiel stehen sich die Detroit Lions und die San Francisco 49ers gegenüber.