Eigentlich sollte Star-Quarterback Aaron Rodgers die New York Jets in dieser Saison zum großen Wurf in der NFL führen. Stattdessen hat ein Achillessehnenriss im ersten Spiel der Saison ein Drama in Gang gesetzt, das bis heute in Gang ist - und nun einen neuen Höhepunkt erreicht hat.
Wirbel um seltsames NFL-Gerücht
Das Team aus dem Big Apple ist in dieser Woche von einem ebenso brisanten wie rätselhaften Gerücht über Rodgers‘ jungen und glücklosen Vertreter Zach Wilson in neue Unruhe versetzt. Inzwischen hat sich auch der verletzte Rodgers dazu geäußert - in vielsagender Art und Weise.
Pikanter Bericht: Will Wilson seinen Stammplatz nicht zurück?
Hintergrund der Szenerie: Nachdem der schon in der vergangenen Saison oft und hart kritisierte Wilson anfänglich für Rodgers übernommen hatte, überzeugte der 24-Jährige auch als Nothelfer nach Rodgers‘ Ausfall nicht nachhaltig - und wurde in den vergangenen beiden Spielen auf die Bank verbannt.
Der Erfolg stellte sich allerdings weder unter Tim Boyle noch unter Trevor Siemian ein, die als dritter und vierter Quarterback der laufenden Spielzeit eingesetzt wurden. Nach zwölf Spielen steht die Franchise lediglich bei vier Siegen und acht Niederlagen.
Wie The Athletic nun am Montag berichtete, erwägen die Jets nun, Wilson doch wieder zum Starter zu machen. Allerdings, so verlaute aus Teamkreisen: „Zach Wilson zögert, die Starter-Rolle wieder anzunehmen.“ Grund für das Zögern, wie der teils nebulöse Bericht festhält: eine nicht näher eingegrenzte „Angst vor einer Verletzung“ - in den obligatorischen „Injury Reports“ des Teams ist allerdings keine Blessur Wilsons vermerkt.
Ein Quarterback, der unschlüssig ist, sich für sein Team ins Feuer zu werfen, aus Angst sich zu verletzen? Es ist eine höchst heikle, ja ehrenrührige Behauptung in der Leistungsgesellschaft NFL. Entsprechend empört zeigt sich nun Rodgers - nicht über Wilson, sondern über den- oder diejenigen, die das Gerücht in Umlauf gebracht haben.
Aaron Rodgers: Versuch eines „Charaktermords“
„Wer einen solchen Versuch eines Charaktermords begeht, ob absichtlich oder unabsichtlich: Das trifft mich wirklich schwer“, sagte Rodgers - der laut Athletic selbst vergeblich versucht haben, Wilson vom Spielen zu überzeugen - bei seinem allwöchentlichen Auftritt im Podcasts seines Kumpels Pat McAfee: „Da sagt jemand im Grunde genommen, dass dieser Junge sein Team im Stich lässt, nicht spielen will und der Organisation den Mittelfinger zeigt.“
Was da passiert sei, sei „chicken shit“ (“Hühnerscheiße“ - wobei „chicken“ im Englischen auch „Feigling“ bedeutet): „Was ist dein Ziel, jemanden so begraben zu wollen? Das ist das Problem mit dieser Organisation. Wir müssen dem auf den Grund gehen, von wo auch immer das kommt, und es intern stoppen, denn so etwas gehört nicht in eine Umgebung, in der man gewinnen will“, bemängelt der langjährige Spielmacher der Green Bay Packers die Leaks.
Auch Coach Robert Saleh hat den Bericht inzwischen dementiert und Wilson am Dienstag verteidigt: „Wenn er zögern würde zu spielen, wäre er nicht hier. Der junge Mann will den Ball, er will starten und er ist überzeugt, der beste Quarterback für dieses Team zu sein, mit dem wir die beste Siegchancen haben.“
Bemerkenswert allerdings auch: Saleh legte sich nicht darauf fest, dass auch er der Überzeugung ist. Er ließ explizit offen, ob Wilson am Wochenende gegen die Houston Texans wieder im Einsatz sein wird.
Quarterback-Drama in vollem Gang
Im Schatten der Wirren um Wilson haben die Jets unter der Woche eine neue Alternative für die Spielmacher-Position aufgetan: Sie haben Boyle entlassen und stattdessen den 27 Jahre alten Brett Rypien verpflichtet, ehemaliger Ersatz-Quarterback der Denver Broncos.
Wie ESPN NFL-Insider Adam Schefter nun allerdings berichtete, haben sich die Jets offenbar doch dazu entschieden, Wilson am Sonntag gegen die Houston Texans nicht auf die Bank zu setzen. „Zach Wilson wurde zum Starting Quarterback der Jets für das Spiel am Sonntag gegen die Texans ernannt“, schrieb Wilson auf X, ehemals Twitter.