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NFL: Der 258-Millionen-Mann entzaubert sich

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NFL: Der 258-Millionen-Mann entzaubert sich

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Ein Star-Quarterback entzaubert sich

Die Buffalo Bills gehen als heißer Titelanwärter in die NFL-Saison. Doch nach mehreren katastrophalen Auftritten mit einem schwachen Star-Quarterback herrscht nun Krisenstimmung.
Die New England Patriots zogen die Fanmassen beim NFL-Game in Frankfurt an - nur sportlich läuft es weiterhin nicht.
Die Buffalo Bills gehen als heißer Titelanwärter in die NFL-Saison. Doch nach mehreren katastrophalen Auftritten mit einem schwachen Star-Quarterback herrscht nun Krisenstimmung.

Es ist einer der größten Mythen des US-Sports. Wer auf dem Cover für das Videospiel „Madden“ erscheint, der spielt danach eine richtig miese Saison. So heißt es in der Theorie. Und deren Anhänger werden in dieser NFL-Spielzeit einmal mehr bestätigt.

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Denn bei der aktuellen Ausgabe von „Madden“ ist Josh Allen von den Buffalo Bills der Cover-Star. Und der erlebt aktuell die schwerste Zeit seiner Karriere. Der Madden-Fluch scheint real - wieder einmal. Gegen die Denver Broncos setzte es im Monday Night Game den nächsten krassen Rückschlag.

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So wie es aktuell läuft, können sich die Bills nach etwas mehr als der Hälfte der regulären Saison ihren Traum vom Super Bowl wieder einmal abschminken. „Die Uhr tickt. Wir müssen jetzt dringend etwas tun“, schlug Quarterback Josh Allen Alarm.

Mit einer Bilanz von fünf Siegen und fünf Pleiten steht Buffalo in der AFC East hinter den Miami Dolphins (6:3) nur auf Rang zwei. Die Playoff-Chancen sind zwar noch da, es müsste aber eine riesige Wende her, um im Kampf um den Titel ein gewichtiges Wort mitzureden.

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Die Bills waren dabei als einer der großen Favoriten in die Saison gestartet, der Traum von ersten Super-Bowl-Gewinn der Bills-Geschichte schien greifbar für die Franchise, die in den Neunzigern mit vier Endspiel-Niederlagen in Folge einen unrühmlichen Mythos schuf.

Doch die verschenkte Partie gegen die Broncos war ein perfektes Abbild der bisherigen Saison.

Bills leisten sich große Patzer

Buffalo führte im eigenen Stadion noch wenige Sekunden vor Schluss, dann folgte ein großer Patzer nach dem anderen: Erst half die Defensive mit einer völlig unnötigen Pass Interference.

Und als Denvers Kicker Will Lutz beim Field-Goal-Versuch zum Sieg aus 38 Yards scheiterte, hatte Buffalo einen Spieler zu viel auf dem Feld - ein echter Anfängerfehler! Lutz durfte also nochmal ran und versenkte.

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Doch zur Wahrheit gehört, dass die Defensive bisher kaum als Grund für die Krise genannt werden kann. Vielmehr gibt die Abwehr alles und hat schon acht Interceptions gefangen sowie acht Bälle durch Fumbles erobert. Das Tief der Bills ist vor allem an Josh Allen festzumachen.

Josh Allen von der Rolle

Ausgerechnet der Star-Quarterback - in den vergangenen Spielzeiten mehrmals als MVP-Kandidat gehandelt - legt dieses Jahr teilweise desaströse Auftritte hin. Bezeichnend vor allem: Aktuell hat kein anderer NFL-Spielmacher mehr Interceptions geworfen als der Mann mit dem 258 Millionen Dollar schweren 6-Jahres-Vertrag.

Satte elf Mal fingen Gegner seine Pässe. Nicht einmal der demontierte Patriots-Spielmacher Mac Jones kommt da heran.

Doch damit nicht genug: Allen verlor auch noch vier Mal den Football bei Läufen aus der Hand. Das macht unfassbare 15 Ballverluste allein durch den 27-Jährigen in gerade einmal zehn Partien.

Da hilft es auch wenig, dass Allem bei den Touchdown-Pässen mit 19 auf Rang eins thront und mit 2.600 Yards durch Pässe Position vier in der NFL belegt.

Schon immer hatte Allens Spiel einen gewissen Jekyll-und-Hyde-Faktor. Nur 2019 gelang es ihm, weniger als zehn Interceptions zu werfen. Nun allerdings ist die Balance zwischen Genie und Wahnsinn zu sehr gekippt - und die Kritik an Allen nimmt zu.

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Diggs fordert Freiheit für Bruder

Trevon Diggs, Cowboys-Star und Bruder von Bills-Receiver Stefon Diggs, wünschte sich sogar, dass sein Bruder aus Buffalo flüchten darf: „Mann! Er muss da echt weg“, twitterte der Cornerback.

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Der frühere NFL-Quarterback Robert Griffin III nahm Allen ebenfalls ins Visier und wünschte sich deutlich mehr öffentliche Kritik an den Auftritten des 27-Jährigen.

Rund um die Liga würde über die Interceptions von Cowboys-Quarterback Dak Prescott „so gesprochen, wie man über die Fehlpässe von Allen sprechen sollte“, befand „RGIII“.

Zur Erklärung: Prescott steht aktuell bei 17 Touchdowns und sechs Interceptions, bekommt aber nicht nur in Griffins Wahrnehmung nochmal deutlich mehr Feuer als Allen.

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„Diskussion um Allen MUSS starten“

Auch Seahawks-Legende Richards Sherman fand deutliche Worte. Für ihn wackelt der Quarterback sogar.

„Die Diskussion um Allen MUSS starten. Es artet aus“, urteilte Sherman via X (ehemals Twitter) und legte auch nochmal nach, als ein Follower antwortete, nicht alle Ballverluste wären Allens Schuld. Shermans Konter: „Er führt die Liga in Ballverlusten an, seit er in der Liga ist. Selbst wenn nicht alle seine Schuld sind - die Zahl ist hoch.“

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Interception-Rekord von Allen

Auch gegen Denver warf Allen wieder zwei Interceptions und steht mittlerweile seit 2020 bei satten 48 Würfen zum Gegner. Das ist Rekord, kein Quarterback hat in diesem Zeitraum mehr.

Schlimmer noch: Hält Allen den aktuellen Schnitt von 1,1 Interceptions pro Spiel, landet er am Ende der regulären Saison bei 19 (18,7) und damit dem schlechtesten Wert seiner gesamten Karriere.

Ein Blick in seine Statistiken zeigt außerdem einen erstaunlichen Trend: Seit seiner MVP-würdigen Saison 2020 mit 37 Touchdowns und nur zehn Interceptions wurde Allen Jahr für Jahr schwächer.

So gingen seine Ballverluste alleine bei Würfen auf 15 (2021) und 14 (2022) nach oben, jetzt droht der schlechteste Wert seiner gesamten Karriere.

Josh Allens Statistiken
Touchdowns
Interceptions
2018 (12 Spiele)
10
10
2019 (16 Spiele)
20
9
2020 (16 Spiele)
37
10
2021 (17 Spiele)
36
15
2022 (16 Spiele)
35
14
2023 (nach 10 Spielen / Hochrechnung)
19 (32,3)
11 (18.7)

Allen rechnet mit sich selbst ab

Auffällig: Allen will es oft mit der Brechstange wissen. So versuchte er gegen Denver kurz vor der Pause noch, mit einem langen Pass für Punkte zu sorgen, fand jedoch nur einen Broncos-Verteidiger und verursachte so drei weitere Zähler des Gegners.

„Das ist scheiße“, sagte Allen die Partie: „Wir hätten gar nicht erst in diese Lage kommen dürfen. Es war eine Menge schlechter Football - eine Menge!“

Neben dem Quarterback selbst steht vor allem Offensive Coordinator Ken Dorsey im Fokus der Kritik. Ihm droht offenbar sogar laut ESPN die Entlassung.

Scheinriese Buffalo

Dabei spielte den Bills eigentlich bisher vieles in die Karten, etwa der Spielplan. Von den Topteams standen ihnen bisher nur die Miami Dolphins gegenüber - sie schlug Buffalo sogar mit 48:20.

Doch es gab unerklärliche Pleiten gegen die schwächsten Teams der Liga - wie die Broncos. Auch gegen die New York Jets (16:22) und die New England Patriots (25:29) blamierte sich der Scheinriese.

Die Kracher? Folgen nun, wo die Krise schon da ist: In den kommenden Wochen geht es gegen die Philadelphia Eagles, Kansas City Chiefs, Dallas Cowboys, Los Angeles Chargers und erneut Miami.

Kann Allen den Madden-Fluch hier abschütteln? Wenn nicht, droht Buffalos Super-Bowl-Projekt krachend zu scheitern.