Die Las Vegas Raiders haben Jakob Johnson entlassen. Am vergangenen Freitag hatte diese Meldung bei den deutschen NFL-Fans für Aufsehen gesorgt. Nun hat sich der Fullback erstmals zu seiner Entlassung geäußert und erklärt, wie es für ihn weitergeht.
Aus! Deutscher NFL-Star mit Klartext
„Es ist eben die Zeit im Jahr, in der wegen Verletzungen und aus verschiedenen Gründen mehr Roster-Moves passieren. Diesmal war ich am kürzeren Ende der Stange. Das ist ein Teil der NFL und des Business“, erklärte er im Podcast „What Happens in Vegas“, den Johnson zusammen mit ran-Reporter Christoph „Icke“ Dommisch betreibt.
Auch zu den genauen Abläufen nahm Johnson dabei Stellung: „Wenn du in der NFL released (entlassen) wirst, ist, glaube ich, von jedem die Erfahrung sehr ähnlich. Meist gibt es einen bestimmten Mitarbeiter von den Staff Operations, der auf die Jungs wartet.“
Und weiter: „Wenn der mit dir redet, weißt du schon, was Sache ist. Dann geht es recht schnell zum GM, ein kurzes Gespräch, man bedankt sich gegenseitig, bleibt professionell und danach holst du dein Zeug aus dem Locker Room, sagst Goodbye zu den ganzen Trainern und Equipment-Leuten.“
Johnson will nach Entlassung nicht verbittert sein
Schlecht reden wollte der 28-Jährige über seine Ex-Franchise aber mitnichten. „Verbittert (sein) ist die falsche Energie. Es ist der falsche Moment, um verbittert zu sein. Die NFL ist wie die NFL und das Business eben ist. Die persönlichen Dinge und die Beziehungen seien einmal dahingestellt. Wie ich darüber denke und was das mit mir macht, hat im Endeffekt keine Auswirkung darauf, was passiert“, so der Sportler.
Umso wichtiger sei es, „den Fokus auf die Dinge zu legen, die jetzt auf mich zukommen.“ Ein deutlich besserer Umgang, als „verbittert in der Ecke zu sitzen, als wenn meine erste Freundin gerade mit mir Schluss gemacht hätte.“
Nach seiner Entlassung befand sich Johnson 24 Stunden lang auf der Waiver-Liste und hätte von jedem NFL-Team verpflichtet werden können – was aber nicht geschah. Nun, als Free Agent, kann er mit jeder Franchise frei verhandeln. „Mal sehen, wie die Reise weitergeht und wo die Reise hingeht. Aber weiter gehen die Reise und das Leben immer“, ist er sich sicher.
Welche Teams kommen für den Fullback in Frage?
Für die Akquise eines neuen Teams ist derweil nicht er selbst zuständig. „Dafür zahle ich meinem Agenten gutes Geld, da soll er sich drum kümmern. Er wird mich schon anrufen, wenn sich etwas ergibt.“
Dass er nur von Teams verpflichtet werden kann, die in der Offense einen Fullback nutzen, glaubt Johnson derweil nicht. „Es kann auch sein, dass das jemand spontan einbaut, der das vielleicht in der Vergangenheit schon einmal gemacht hat, zuletzt aber nicht mehr. Es ist alles möglich, es gibt verschiedene Optionen, da kann man viel Rätselraten betreiben.“
Übrigens: Auch in Sachen Gehalt hat der deutsche NFL-Star Klartext gesprochen. „Alles, was ich bereits verdient habe, habe ich verdient. Und was ich noch nicht verdient habe, ist raus. Es geht nach Gamedays“, erläuterte er seine Situation. „Die ersten zehn Gamechecks habe ich verdient, sieben Spiele wären noch. Also habe ich Zehn Siebzehntel drin.“
Dies bezieht sich auf das Grundgehalt des 28-Jährigen in Höhe von 1,08 Millionen US-Dollar. Gut 635.000 Dollar hat er demnach bereits erhalten, mehr als 444.000 gehen ihm verloren. Aber: Seinen Signing-Bonus in Höhe von 275.000 und den Workout-Bonus über 100.000 Dollar dürfte er bereits bekommen haben.
Bis sich eine neue Gelegenheit ergibt, hält sich Johnson erst einmal in Las Vegas fit. Dass die Gehirnerschütterung, die er in Woche 8 der laufenden Saison im Spiel gegen die Detroit Lions erlitten hatte, sein letzter NFL-Spielzug war, kann sich der Fullback aber nicht vorstellen.