Gut zehn Monate nach seinem Rückzug als Geschäftsführer des DFB ist Oliver Bierhoff auf die große Bühne zurückgekehrt. Der 55-Jährige übernimmt ab sofort eine Beraterrolle für die New England Patriots aus der NFL.
Warum US-Fans über Bierhoff witzeln
In seiner neuen Funktion als „Business Advisor“ wird Bierhoff die Franchise aus Massachusetts bei ihren Expansionsbemühungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterstützen. Dabei baut das NFL-Team auf die Erfahrungen des Europameisters von 1996 „beim Aufbau professioneller Strukturen“ sowie auf seine Branchenkenntnisse.
Allerdings gab die Ankündigung von Bierhoffs Engagement Anlass zu sarkastischen Reaktionen einiger Patriots-Fans. Bei X (ehemals Twitter) sind einige User-Fragen zu lesen, wie „Kann er einen Ball fangen?“ oder „Kann er Tackle spielen?“ Ein Fan ging sogar so weit, zu fragen, ob Bierhoff Patriots-Headcoach Bill Belichick feuern könne.
Der Grund, weshalb die Fans des sechsmaligen Super-Bowl-Gewinners über Bierhoff witzeln, ist die gegenwärtige Situation der Patriots.
Einstige NFL-Dynastie am Boden
Auch im vierten Jahr ohne den mittlerweile zurückgetretenen Tom Brady läuft der einstige NFL-Serienmeister nur hinterher. Längst ist die lange so erfolgsverwöhnte Franchise wieder dort angekommen ist, wo sie vor der Brady-Ära war: im Nirgendwo der Liga. (HINTERGRUND: Das liegt bei den Patriots im Argen)
Nach dem Abschied des Superstar-Quarterbacks im Frühjahr 2020 zu den Tampa Bay Buccaneers verpassten die Patriots unter der Leitung von Trainer-Legende Belichick in zwei von drei Jahren die NFL-Playoffs.
Patriots-Headcoach in der Kritik
Insbesondere die Leistungen in der Offensive lassen zu wünschen übrig und bereiten Belichick Kopfzerbrechen. Selbst eine Umstrukturierung im Trainerstab hat bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Im Gegenteil: In sämtlichen Offensiv-Statistiken findet sich das Team aus dem Osten der USA im unteren Drittel der Liga wieder.
In Anbetracht dieser Entwicklungen wächst die Kritik an Belichick seitens der Patriots-Gemeinde - was auch die spöttische Frage nach Bierhoffs Befugnissen zur Entlassung des Coaches erklärt.
Natürlich hat Bierhoff, der für den DFB insgesamt 18 Jahre in verantwortlichen Postionen arbeitete, in seiner Rolle als „Wachstumsstratege“ nicht die Befugnis, den erfahrenen Trainer zu entlassen.