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NFL: "Episches Desaster" statt Titelanwärter - der Absturz der Broncos

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NFL: "Episches Desaster" statt Titelanwärter - der Absturz der Broncos

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„Episches Desaster“ statt Titelanwärter

Die Denver Broncos wollen mit dem neuen Head Coach Sean Payton eigentlich oben angreifen. Doch statt im Playoff-Rennen befindet sich das Team im Sturzflug und könnte vor einem großen Umbruch stehen.
Die 49ers sind makellos in die neue NFL-Saison gestartet. Ihr Star-Runningback Christian McCaffrey ragt dabei heraus.
Die Denver Broncos wollen mit dem neuen Head Coach Sean Payton eigentlich oben angreifen. Doch statt im Playoff-Rennen befindet sich das Team im Sturzflug und könnte vor einem großen Umbruch stehen.

In diesem Jahr sollte alles besser werden bei den Denver Broncos. Trotz der starken Konkurrenz in der eigenen Conference hatte die Franchise die NFL-Playoffs fest ins Auge gefasst.

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Nach nur sechs Spieltagen sieht die Welt in der Mile High City alles andere als rosig aus. Das 8:19 gegen Super-Bowl-Champion Kansas City Chiefs markierte die fünfte Niederlage, lediglich ein einziger Sieg steht bisher zu Buche.

Die Bilanz von 1-5 ist nicht nur zu wenig für die eigenen Ansprüche, sondern bedeutet auch den schlechtesten Saisonstart seit 1994.

„Wir haben einfach unseren Job nicht gemacht“, bilanzierte Safety Justin Simmons bereits nach der 21:31-Pleite gegen die New York Jets in Woche 5.

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Broncos-Defense mit großen Problemen

Dabei dürfte er vor allem seine eigene Unit gemeint haben. Das einstige Prunkstück ist derzeit nur ein Schatten seiner selbst und offenbart Lücken, die man in den vergangenen Jahren selten in der kompletten Liga gesehen hat.

Das perfekte Beispiel ist eine Sequenz aus der jüngsten Niederlage gegen die Chiefs. Quarterback Patrick Mahomes läuft mit dem Ball, doch die Broncos-Verteidiger lassen den Superstar einfach machen.

Statt das Tackle zu setzen, tänzelt Cornerback Fabian Moreau in der Mitte des Feldes herum, ehe er viel zu spät in Richtung des Spielmachers rennt.

Doch noch kurioser ist das, was Teamkollege Damarri Mathis macht: Der Cornerback tackelt nicht Mahomes, der auf ihn zuläuft, sondern nimmt sich stattdessen Jerick McKinnon zur Brust, der allerdings keinen Einfluss auf den Spielzug hat.

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Es ist nur ein Beispiel einer Unit, die in dieser Saison schon für einen historischen Negativ-Rekord gesorgt hat. Gegen die Miami Dolphins geriet die Mannschaft mit 20:70 unter die Räder - so viele Punkte hat noch kein Broncos-Team jemals kassiert.

„Das war natürlich peinlich“, meinte der teuer eingekaufte Cheftrainer Sean Payton nach der Partie.

Payton wird verspottet: „Episches Desaster“

Durch diese Ergebnisse wird die eigentlich so stolze Franchise immer mehr zur Lachnummer der Liga. Zumal Head Coach Payton seine Aussagen vor dem Saisonbeginn um die Ohren geflogen sind.

Der neue Trainer, mit einem Gehalt um die 18 Millionen pro Jahr hinter Patriots-Legende Bill Belichick der zweitteuerste Coach der Liga, hatte gegen seinen Vorgänger Nathaniel Hackett geschossen und von einer „der schlechtesten Trainerleistungen“ in der NFL-Geschichte gesprochen.

Zwar ruderte Payton wenige Tage später zurück, dennoch kamen die Aussagen nach der Niederlage gegen die Jets, die Hackett als Offensive Coordinator verpflichtet hatten, wieder hoch.

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Schließlich hatte Hackett es geschafft, mit dem eigentlichen Backup-Quarterback Zach Wilson besser auszusehen als Payton mit dem einstigen Superstar Russell Wilson. Football-Analyst Warren Sharp fand auf X drastische Worte: „Das war eines der am schlechtesten gecallten Spiele, die ich jemals von Sean Payton gesehen habe. Ein episches Desaster.“

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Auch die Jets konnten sich einen Seitenhieb nicht verkneifen. Sie posteten ein Bild von Kevin James, der Payton in der Netflix-Komödie „Home Team“ spielt, und schrieben dazu: „Wenn du gegen die ‚Offseason Champions‘ verlierst.“ Getreu dem Sprichwort: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Schwache Broncos-Offense: Wilson selbstkritisch

Dabei muss der 59-Jährige sich auch an die eigene Nase fassen. Nach sechs Partien hat sich seine Stärke, die Offense, nicht sonderlich verbessert - im Gegenteil.

Wilson kam gegen die Chiefs nur auf 95 Pass-Yards und knackte damit zum ersten Mal in seiner zwölf Jahre langen NFL-Karriere nicht die Marke von 150 Yards in einem Spiel. „Ich muss besser spielen“, sagte der Spielmacher selbstkritisch.

Doch auch im Team um ihn herum stimmt es nicht. Die Offensive Line ist weiterhin löchrig wie ein Schweizer Käse und hat bereits 19 Sacks zugelassen. Zudem hat die Truppe bereits 40 Strafen kassiert. Nur die Carolina Panthers waren noch undisziplinierter.

Besonders auffällig war dies beim knappen 31:28-Sieg gegen die Chicago Bears. Dort kassierte die O-Line gleich fünf Strafen wegen eines Fehlstarts - so viele leistete sich Denver zuletzt im Jahr 2006.

„Wir müssen den Rhythmus straffen, damit wir alle auf derselben Wellenlänge sind und das in Ordnung bringen“, meinte daher Payton im Anschluss.

Diesen Worten hat er aber nur wenige Taten folgen lassen. So hat er weder Lösungen gefunden, um die Offense endlich in Gang zu bringen, noch hat sein Defensive Coordinator Vance Joseph Wege entdeckt, um die schwächste Laufverteidigung der NFL zu stabilisieren.

Broncos vor Ausverkauf?

Dementsprechend müssen sich die Verantwortlichen die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Bis zum 31. Oktober können noch Trades gemacht werden. Die Broncos könnten also noch Spieler wie die Top-Receiver Courtland Sutton oder Jerry Jeudy abgeben, um Picks für den Draft zu sammeln.

Das haben sie auch dringend nötig, denn mit lediglich sechs Auswahlmöglichkeiten für den 2024er Draft verfügen sie über zu wenig Kapital, um einen möglichen Kader-Umbruch zu starten.

Dieses Loch haben sie die Broncos auch noch selbst gegraben: Um Wilson und Payton zu bekommen, gab Denver satte ACHT Picks ab: 3x 1. Runde, 3x 2. Runde sowie je 1x 3. und 4. Runde. Zusätzlich kassieren die beiden Topverdiener in ihren 5-Jahres-Verträgen insgesamt 332 Millionen Dollar...

Nicht nur deshalb ist die große Frage ist: Was passiert mit Wilson? Der Quarterback kam erst im vergangenen Jahr per Trade und wollte mit seinem neuen Team noch einen Angriff auf den Super Bowl starten. Ob er dann Teil eines Rebuilds sein will, ist mehr als fraglich.

Allerdings limitiert der dicke Vertrag, den der 34-Jährige kurz nach seiner Ankunft unterschrieben hat, die Möglichkeiten. Ein Trade wäre mit einem hohen Dead Cap verbunden, was wiederum die Optionen, Free Agents zu verpflichten, erheblich einschränken würde.

Hilft den Broncos ein Rebuild?

Die Frage ist allerdings, ob die Broncos diesen harten Cut wirklich wollen. „Ich werde stinksauer sein, wenn dieses Team nicht in die Playoffs kommt“, sagte Payton bereits vor Saisonbeginn.

Damit scheint klar, dass er keine Lust auf einen langwierigen Rebuild hat, der mehrere Jahre dauert. Doch vielleicht ist es die einzige Chance, damit die Franchise ihren Durst nach Playoff-Football stillen kann. Zuletzt stand Denver in der 2015er Saison in der Postseason - damals warf noch ein gewisser Peyton Manning die Bälle, die Broncos gewannen den Super Bowl.

So oder so braucht es einen verdammt guten Plan für die Zukunft, wenn das Team aus der Mile High City wieder ein Titelanwärter sein will.