Das war eine klare Angelegenheit - und dazu noch garniert mit einem Rekord: Mit einem ungefährdeten Sieg gegen die New York Giants haben die San Francisco 49ers ihre Ambitionen als Geheimfavorit auf den Super Bowl in dieser NFL-Saison eindrucksvoll unterstrichen.
NFL-Märchen erreicht nächste Stufe
Angeführt vom jungen, von „Mr. Irrelevant“ zum Starter aufgestiegenen Quarterback Brock Purdy gelang im Thursday Night Game ein souveränes 30:12 und damit der bereits dritte Erfolg im dritten Match.
Mehr noch: Saisonübergreifend war es sogar der 13. Hauptrundensieg hintereinander - was zuvor noch keiner anderen Franchise gelungen war. Insgesamt sind aktuell noch sieben Teams ungeschlagen.
Die Giants dagegen ohne den am Knöchel verletzten Star-Runningback Saquon Barkley kassierten die zweite Niederlage der laufenden Spielzeit und blieben wie beim 0:40-Auftakt-Fiasko gegen die Dallas Cowboys ohne eine echte Chance. Das historische Comeback der Giants gegen die Arizona Cardinals am Wochenende erwies sich nicht als Initialzündung.
Brock Purdy überzeugt als Starter
„Wir haben viel Erfahrung im Angriff, und jeder hat seinen Job erledigt“, lobte Purdy hinterher bei Amazon Prime. Der Youngster, in der vergangenen Saison an 262. und letzter Stelle gedraftet und nur die Nummer drei bei den 49ers, übernahm mit zunehmender Spielzeit immer mehr die Regie und kam auf 310 Yards nach Pässen und zwei Touchdown-Pässen.
Bemerkenswert: Purdy - im vergangenen Jahr Profiteur des Verletzungsdramas um Jimmy Garoppolo - ist nun der drittjüngste NFL-Spieler, der eine Saison mit mindestens 700 Yards, vier Touchdown-Pässen und keiner Interception nach drei Spielen begonnen hat.
Das war bisher nur Lamar Jackson (2019) und Patrick Mahomes (2018) gelungen, die danach jeweils zum MVP gewählt worden waren - eine unglaubliche Entwicklung, wenn man Purdys Anfänge bedenkt. In dieser Verfassung wirkt es alles andere als ausgeschlossen, dass er zum dritten Meister-Spielmacher der 49ers nach den Franchise-Ikonen Joe Montana und Steve Young aufsteigt.
Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr endete das Purdy-Märchen dramatisch, als auch er sich im NFC Championship Game gegen die Philadelphia Eagles verletzte und die 49ers verloren und ihren Super-Bowl-Traum vertagen mussten.
McCaffrey in den Fußstapfen der Legende Jerry Rice
Nun glänzten auch Runningback Christian McCaffrey mit einem Touchdown sowie Deebo Samuel: Der Wide Receiver verbuchte starke 129 Yards mit sechs gefangenen Bällen und feierte zudem einen Touchdown.
McCaffrey wiederum hat in nun in zwölf Partien in Serie einen Touchdown erzielt (inklusive Playoffs), damit den Franchise-Rekord-Serie von Hall-of-Famer Jerry Rice aus dem Jahr 1987 eingestellt.
Das beeindruckte auch Ryan Fitzpatrick: „Zum dritten Mal in Folge haben sie auf unterschiedlichen Wegen 30 Punkte erzielt“, analysierte der Ex-Quarterback (unter anderem New York Jets, Miami Dolphins und Washington Football Team) als Experte bei Amazon Prime.
Bei New York konnte Quarterback Daniel Jones dem Spiel seines Team nur wenig Impulse geben, das nur ganze 150 Total Yards erzielte.
Vor einer Woche hatten die Giants zumindest einen 21-Punkte-Rückstand gegen die Arizona Cardinals gedreht und noch mit 31:28 triumphiert.