Es ist gerade einmal etwas mehr als neun Monate her, da waren Reed Blankenships Zukunftsaussichten alles andere als rosig.
Super Bowl? „Verdirbt mich komplett“
Im NFL-Draft wollte keines der 32 Teams den Safety von Middle Tennessee ins Aufgebot holen, der Traum von der NFL wackelte bedenklich. (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)
Die Philadelphia Eagles aber gaben dem Undrafted Free Agent eine Chance, in Woche 5 stand der 23-Jährige im Spiel bei den Arizona Cardinals erstmals auf dem Feld - und damit genau in jenem State Farm Stadium, in dem am Sonntag der Super Bowl LVII gegen die Kansas City Chiefs steigt.
Nachdem Blankenship zunächst hauptsächlich in den Special Teams eingesetzt wurde, profitierte er in Woche 12 von einer Verletzung bei Teamkollege C.J. Gardner-Johnson - und fing gegen keinen Geringeren als Aaron Rodgers prompt seine erste NFL-Interception.
Seither ist er eine feste Größe in der Eagles-Defense und besiegelte mit einer Fumble Recovery gegen die San Francisco 49ers zuletzt den Super-Bowl-Einzug.
Vor dem Duell mit den Chiefs spricht Blankenship im SPORT1-Interview über die Aufregung vor dem größten Spiel seiner Karriere, erklärt die Stärke von Philadelphias Defense und verrät, wie Quarterback Jalen Hurts das gesamte Team inspiriert.
SPORT1: Reed, Ihre erste Super-Bowl-Woche ist in vollem Gange, wie groß ist die Aufregung?
Reed Blankenship: Ich bin sehr aufgeregt! Es ist ein großartiger Ort, um den Super Bowl auszutragen - ich meine, wer wäre jetzt gerade nicht gerne in Arizona?! (lacht) Überall sonst ist es gerade ziemlich kalt, besonders in Philadelphia. Jetzt hier zu sein, ist ein großartiges Erlebnis für uns. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
SPORT1: Ihr erstes Jahr in der NFL und direkt der erste Super Bowl. Könnte es besser sein?
Blankenship: Ich sage schon die ganze Zeit, dass mich das noch komplett verdirbt. (lacht) Ich bin vom Glück verwöhnt, bei diesem Spiel dabei sein zu dürfen, auf der größten Bühne überhaupt antreten zu dürfen. Das wird ziemlich cool!
Blankenship: „Chiefs haben großartige Spieler“
SPORT1: Am Sonntag werden Ihnen hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt zuschauen. Wenn das dem kleinen Reed damals jemand gesagt hätte …
Blankenship: … dann hätte ich ihm geantwortet, dass er verrückt ist. (lacht) Auf keinen Fall hätte ich das geglaubt. (DATEN: Alle Tabellen der NFL)
SPORT1: Zwischen den beiden Teams herrscht großer Respekt. Gibt es etwas, das Sie bei den Chiefs besonders beeindruckt?
Blankenship: Sie haben viele großartige Spieler, das wird ein Duell zweier richtig guter Teams! Ich glaube, beide Mannschaften freuen sich einfach wirklich darauf, sich miteinander zu messen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NFL)
Blankenship: „Hurts ist ein Arbeitstier“
SPORT1: Sprechen wir über Jalen Hurts, Ihren Quarterback. Was macht ihn zu einem derart besonderen Spieler und Anführer?
Blankenship: Er ist ein Arbeitstier! Wenn er spricht, dann hört ihm jeder zu - und das, was er sagt, das tut er dann auch. Das ist genau das, was man sich von einem Quarterback erhofft: jemanden zu haben, der seinen Körper fürs Team aufs Spiel setzt. Das ist es, womit er uns alle inspiriert und ich kann es gar nicht abwarten, ihn am Sonntag spielen zu sehen. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Regeln im Football)
SPORT1: Auf der anderen Seite haben auch Sie mit der Defense in letzter Zeit viel Lob kassiert. Was zeichnet diesen Teil der Eagles aus?
Blankenship: Wir sind einfach ein Haufen komplett selbstloser Jungs! Egal, wer spielt, egal, wer die Lorbeeren erntet - wir spielen als Einheit. Das wurde uns beigebracht, das ist es, was unsere Leader uns vorleben. Wir spielen als Einheit, wir halten als Einheit zusammen und wir gewinnen als Einheit. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Begriffe im Football)
Blankenship: “Kelce ist ein super Typ“
SPORT1: Wir sehen zwei junge Quarterbacks, die es in den Super Bowl geschafft haben. Ist Erfahrung auf dieser Position nicht mehr so wichtig wie früher?
Blankenship: Ja, irgendwie schon. Es gab immer die Tom Bradys und Aaron Rodgers‘ dieser Welt, aber zwei junge Quarterbacks im Super Bowl zu sehen, ist wirklich cool. Das sagt eine Menge über die beiden als Menschen aus.
SPORT1: Ihr Teamkollege Jason Kelce trifft auf seinen Bruder Travis. Hat er dem Team schon etwas versprochen, wenn er am Ende die Nase vorn hat?
Blankenship: Ich habe zumindest noch nichts gehört, aber er ist ein cooler Typ. Wer weiß, ihm ist alles zuzutrauen. (lacht) (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)
SPORT1: Aber irgendwas sollte schon für Sie drin sein, oder?
Blankenship: Ich denke doch, ja. Wenn ich einen Bruder hätte, gegen den ich im Super Bowl spiele, dann würde ich mir auf jeden Fall etwas überlegen.