Verliert die NFL in diesem Sommer den zweiten Superstar?
Driftet Rodgers jetzt komplett ab?
Erst vor kurzem hat Tom Brady zum zweiten Mal - und diesmal wohl endgültig - seinen Rücktritt als Sportler erklärt. Diese Entscheidung könnte in diesem Sommer auch Aaron Rodgers treffen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)
Wie der Superstar der Green Bay Packers zuletzt bei seinem Auftritt in der „Pat McAfee Show“ erklärte, sei dies „zu 100 Prozent“ eine Möglichkeit.
Während Experten und Fans also über ein mögliches Karriereende des viermaligen MVP der Regular Season sowie mögliche Teams bei einer Rückkehr in die NFL diskutieren, kann der Quarterback selbst keine Hinweise geben. (SERVICE: NFL-Wissen - die Positionen im Football)
Aus einem einfachen Grund: Er weiß selbst noch nicht, in welche Richtung es geht.
Rodgers sucht Antwort in der Dunkelheit
Um für sich selbst jedoch endlich Klarheit zu bekommen, ist er auch zu ungewöhnlichen Methoden bereit. Wie er ebenfalls verkündet hatte, wollte er nach dem Super Bowl eine viertägige Auszeit unternehmen. Diese Zeit wolle er allein und in vollständiger Dunkelheit verbringen.
„Ich habe eine ziemlich coole Gelegenheit, in Isolation ein wenig Selbstreflexion zu betreiben“, erklärte der 39-Jährige und fügte hinzu: „Und danach habe ich das Gefühl, einer endgültigen Entscheidung viel näher zu sein.“
In dieser Zeit wolle er über seine Zukunft, seine Optionen und seine Wünsche nachdenken. In dieser Isolation gehe es ausschließlich darum, „zu meditieren und sich mit seinen Gedanken auseinanderzusetzen“.
Dabei werde er sich allein in einem kleinen Haus an einem unbekannten Ort befinden. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist die tägliche Essenslieferung. Allerdings betonte er ebenfalls, dass er die Aktion jederzeit abbrechen und abreisen könne: „Man ist nicht eingesperrt. Man kann jederzeit gehen, wenn man es nicht mehr aushält.“
Die Idee habe er nach eigener Aussage schon seit Jahre im Kopf. Freunde hätten ihn darauf gebracht. „Ich habe eine Reihe von Freunden, die es getan und einige tiefgreifende Erfahrungen gemacht haben“, erläutert der Superstar.
Rodgers wählte schon früher ungewöhnliche Wege
Und tiefgreifend könnte die Erfahrung wirklich sein. So soll der Rückzug in die Dunkelheit laut Rodgers ähnliche Folgen haben wie die psychedelische Droge Dimethyltryptamin (DMT): „Es stimuliert wie DMT, also kann es einige Halluzinationen geben. Aber es ist nur eine Art stilles Sitzen, was die meisten von uns nie tun.“
Allerdings kennt sich der Super-Bowl-Sieger von 2011 mit psychedelischen Drogen aus. Im vergangenen Sommer gestand er im Podcast mit Aubrey Marcus Drogenkonsum. (NEWS: Drogen-Geständnis von NFL-Star)
„Für mich ist einer der Grundpfeiler der geistigen Gesundheit die Selbstliebe. Das hat Ayahuasca für mich getan, es hat mir geholfen, mich selbst bedingungslos zu lieben“, schilderte er und erklärte weiter: „Nur mit dieser bedingungslosen Selbstliebe bin ich in der Lage, andere wirklich bedingungslos zu lieben.“
Ayahuasca ist ein halluzinogenes Getränk, das die südamerikanischen Ureinwohner des Amazonasbeckens im Rahmen spiritueller Rituale zur Bewusstseinserweiterung nutzen. Hauptwirkstoff ist DMT, dessen Besitz in weiten Teilen der westlichen Welt verboten ist. In den USA sind Besitz, Verkauf und Anbau für religiöse Zwecke erlaubt. Da es jedoch nicht gegen die NFL-Richtlinien verstößt, wurde Rodgers damals nicht belangt.
Zudem hatte Rodgers vor einigen Tagen ein Astrologie-Webinar mit Debra Silverman veranstaltet. Darin ließ er sich unter anderem darüber aus, dass er 23 Tage zu spät geboren sei, was sein Geburtshoroskop drastisch verändert habe. Zudem hatte er Silverman mehrmals als „Mama“ bezeichnet.
Fans wollen Rodgers wieder in der NFL sehen
Man darf also gespannt sein, zu welcher Erkenntnis der Mann aus Kalifornien nach diesen vier Tagen gekommen ist.
Dass die Fans darauf hoffen, Rodgers in der kommenden Saison wieder in der NFL zu sehen, davon konnte er sich zuletzt überzeugen. Zusammen mit Ben Silverman gewann er das Amateurturnier des AT&T Pebble Beach Pro-Am der PGA Tour.
Während des Turniers versuchten zahlreiche Fans, ihn von einem Wechsel zu ihrem Team zu überzeugen.
Und auch Josh Jacobs, seines Zeichens Running Back bei den Las Vegas Raiders, sagte erst kürzlich, dass er Rodgers gern in Schwarz und Silber sehen würde.
Das würde auch seine Zukunftsplanung beeinflussen: „Ich werde nicht lügen, ich habe das Gefühl, dass dies eine Menge für mich verändern würde - besonders bei den Vertragsverhandlungen.“ (NFL-Transfers - die größten Trades und heißesten Gerüchte im TICKER)
Doch bei all diesen Spekulationen, Diskussionen und Gerüchten wird eines oft vergessen: Rodgers hat seine Zukunft nur bedingt in der eigenen Hand. „Ich bin kein Free Agent, ich stehe bei den Packers unter Vertrag“, stellte die Nummer zwölf des Teams aus Green Bay klar und fügte hinzu: „Das geht in der Diskussion oft verloren.“
Vielleicht kommt Rodgers nach seinen vier Tagen in der Dunkelheit also am Ende doch nur zu einer Erkenntnis: Dass er einfach vier Tage im Dunkeln gesessen ist.