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NFL: Eine Ikone der Liga versinkt im Betrugssumpf

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NFL: Eine Ikone der Liga versinkt im Betrugssumpf

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So zerstört sich eine NFL-Legende

In der Geschichte der NFL gehört Brett Favre zu den großen Namen. Nun droht der legendäre Quarterback der Green Bay Packers seinen Ruf immer weiter zu ruinieren.
Sebastian Vollmer macht sich als ehemaliger deutscher American-Football-Spieler sowie aktueller TV-Experte und Kommentator für mehr Begeisterung für die Sportart stark.
Manuel Habermeier
In der Geschichte der NFL gehört Brett Favre zu den großen Namen. Nun droht der legendäre Quarterback der Green Bay Packers seinen Ruf immer weiter zu ruinieren.

Eine Football-Legende wird zum Gesicht eines riesigen Betrugsskandals! (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

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Am 10. Oktober feiert Brett Favre seinen 53. Geburtstag - so wirklich zum Feiern dürfte dem Super-Bowl-Sieger von 1997 jedoch nicht zumute sein. Die Ikone der Green Bay Packers ist zum Gesicht eines Wohlfahrtsskandals geworden, bei dem es um die Veruntreuung von 77 Millionen US-Dollar geht.

Und der Skandal ist nicht irgendwo passiert, sondern ausgerechnet in Favres Heimatstaat Mississippi - einem der ärmsten Bundesstaaten der USA. Dort sollen aus dem Hilfsprogramm Temporary Assistance for Needy Families (TANF), einem Bundesprogramm zur Unterstützung in Not geratener Familien, Millionenbeträge in die Taschen reicher Personen gewandert sein.

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Wie Mississippi Today bereits 2020 berichtete, soll neben Favre unter anderem auch der ehemalige Profi-Wrestler Ted DiBiase, in der WWF damals als „Million Dollar Man“ bekannt, rund fünf Millionen Dollar erhalten haben.

Skandal schwebt seit 2020 über Brett Favre

Den größten Batzen Geld soll demnach aber der ehemalige NFL-Star erhalten haben. Ergänzend zu den Berichten von Mississippi Today berichtete Mississippi Free Press von acht Millionen Dollar, die die NFL-Legende bekommen haben soll. Rund fünf Millionen sollen an seine ehemalige Universität gegangen sein. An der University of Southern Mississippi war für das Geld eine neue Halle für das Volleyball-Team Golden Eagles gebaut worden - in dem pikanterweise seine Tochter spielte.

Das restliche Geld wurde dem Bericht zufolge in das Pharma-Unternehmen Prevacus investiert.

Der Skandal wurde bereits 2020 aufgedeckt und es wurden zahlreiche Personen verhaftet. Schon damals geriet der Hall-of-Famer in den Fokus der Ermittlungen. Er wurde jedoch strafrechtlich nicht belangt und erklärte öffentlich, dass er nichts davon gewusst habe, dass es sich bei den Geldern um Sozialhilfegelder gehandelt habe.

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Neue Vorwürfe bringen Favre erneut in Bedrängnis

Und tatsächlich schien es, als würde sich Favre - wie zu seiner Aktivenzeit auf dem Feld - seinen Jägern entziehen und glimpflich aus der Sache herauskommen. Nun scheint ihn die Vergangenheit jedoch wieder einzuholen. Anfang September brachte Mississippi Today neue Vorwürfe gegen den Quarterback-Star ans Licht.

Vor allem Text-Nachrichten belasten Favre schwer. Unter anderem geht es um eine Kommunikation zwischen Favre und Nancy New, Chefin der an der Veruntreuung beteiligten NGO Mississippi Community Education Center (MCEC), die mittlerweile die Behörden bei der Aufklärung unterstützt. Zusammen mit ihrem Sohn bekannte sie sich Anfang 2022 in 13 Anklagepunkten, die mit dem Skandal im Zusammenhang stehen, für schuldig.

In Bezug auf die Zahlung an seine alte Universität fragte er New zum Thema Datenschutz: „Wenn Sie mich bezahlen, können die Medien dann herausfinden, woher das Geld kommt und wie viel es ist?“ New habe ihm versichert, dass dies vertraulich sei und nie an die Öffentlichkeit gelangen würde.

Auch mit dem damaligen Gouverneur Mississippis, Phil Bryant, stand er demnach in regem Austausch wegen finanzieller Mittel für die Halle. Billy Quin, ein Anwalt Bryants, erklärte gegenüber ESPN, dass eine Gerichtsakte klar aufzeige, dass Favre „weiterhin auf staatliche Gelder vom DHS (Department of Human Services, Anm. d. Red.)“ dränge. Am 22. September bekannte sich dessen ehemaliger Direktor John Davis der Verschwörung und des Diebstahls im Zusammenhang mit Programmen, die Bundesmittel erhalten, für schuldig.

Favres Anwalt weist Fehlverhalten zurück

Zudem soll Favre im Dezember 2017 und Juni 2018 Zahlungen über 500.000 und 600.000 Dollar erhalten haben für Auftritte und Reden bei Veranstaltungen, an denen er nicht teilnahm. Laut Favres Angaben habe er das Geld für Werbespots bekommen. Dennoch gab er das Geld zurück: „Natürlich wurde das Geld zurückgegeben, denn ich würde niemals wissentlich Gelder annehmen, die dazu bestimmt sind, unseren Nachbarn in Not zu helfen“, erklärte er via Twitter und fügte hinzu: „Aber dass Shad White weiterhin die Lüge verbreitet, das Geld sei für nicht erschienene Veranstaltungen bestimmt gewesen, kann ich nicht länger verschweigen.“

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Favres langjähriger Anwalt Bud Holmes ließ am 30. September ein Treffen mit ESPN kurzfristig platzen. Kurz zuvor erklärte er, dass er Favre in dem Fall nicht mehr rechtlich vertrete. Dessen neuer Anwalt Eric Henschmann, ein ehemaliger Anwalt im Weißen Haus unter Donald Trump, hatte gegenüber der Nachrichten-Website Axios erklärt, dass Favre „keine Ahnung hatte, dass Sozialhilfegelder verwendet wurden oder dass andere in illegales Verhalten verwickelt waren“.

Wie die Untersuchung ausgeht, steht in den Sternen. Sein Denkmal als NFL-Legende hat Brett Favre allerdings wohl bereits nachhaltig beschädigt.

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