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NFL-Skandal um Washington Commanders droht - wie im Mafia-Film "Der Pate"

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NFL-Skandal um Washington Commanders droht - wie im Mafia-Film "Der Pate"

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Dieser Skandal erschüttert die NFL

Auf die Washington Commanders rollt wohl der nächste Skandal zu. Ein ehemaliger Mitarbeiter wirft der Franchise Finanzbetrug im großen Stil vor. Ein Abgeordneter fühlt sich an den Mafia-Film „Der Pate“ erinnert.
Die NFL-OFF-Season ist turbulent gestartet und hat schon einige Blockbuster-Trades hervorgebracht.
Manuel Habermeier
Auf die Washington Commanders rollt wohl der nächste Skandal zu. Ein ehemaliger Mitarbeiter wirft der Franchise Finanzbetrug im großen Stil vor. Ein Abgeordneter fühlt sich an den Mafia-Film „Der Pate“ erinnert.

Erleben wir den Beginn eines riesigen Finanzskandals in der NFL?

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Im Rahmen der Ermittlungen zu sexueller Belästigung sind im „House of Committee on Oversight and Reform“, dem wichtigsten Untersuchungsausschuss des US-Repräsentantenhauses, neue Vorwürfe gegen die Washington Commanders aufgekommen.

Laut dem ehemaligen Mitarbeiter Jason Friedman soll die Franchise über mehrere Jahre hinweg falsche Bilanzen vorgelegt haben, um Einnahmen zu verbergen. Der demokratische Abgeordnete Raja Krishnamoorthi sagte bei ESPN, dass die Beschreibungen Friedmans eher an eine Organisation aus dem Mafia-Film „Der Pateerinnern, als an ein Football-Team. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NFL)

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Friedman, der insgesamt 24 Jahre für die Franchise tätig und zum Zeitpunkt seiner Entlassung Vizepräsident für Verkauf und Kundenservice war, berichtete von einem System der doppelten Buchführung. Eine Bilanz wurde an die NFL geschickt, die andere mit den korrekten Einnahmen ging an den Eigentümer Daniel Snyder.

Hat Washington fünf Millionen Dollar veruntreut?

Dabei sollen über einen längeren Zeitraum absichtlich Ticket-Rückerstattungen und Kautionen nicht ausbezahlt worden sein. Es soll um einen Gesamtbetrag von 5 Millionen Dollar gehen. Einlagen von rund 2.000 Kunden wurden wohl einbehalten.

Die Commanders haben bereits reagiert und per Pressemitteilung alle Vorwürfe von sich gewiesen.

„Das Team bestreitet kategorisch jede Andeutung von finanziellen Unregelmäßigkeiten jeglicher Art zu irgendeinem Zeitpunkt. Wir halten uns an strenge interne Prozesse, die mit den Branchen- und Buchhaltungsstandards übereinstimmen, werden jährlich von einer weltweit angesehenen unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und unterliegen auch regelmäßigen Prüfungen durch die NFL. Wir werden auch weiterhin voll und ganz mit der Arbeit des Ausschusses kooperieren.“

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Krishnamoorthi hingegen sieht die neuen Vorwürfe als ein weiteres Beispiel dafür, dass bei den Commanders strukturelle Fehlentwicklungen vorherrschen. „Es scheint, dass wir jede Woche oder jedes Mal, wenn wir mit einem Zeugen sprechen, etwas Neues erfahren. Zum jetzigen Zeitpunkt würde mich nichts überraschen, was die Zeugen in Bezug auf das Team sagen. (...) Die Eigentümer denken, dass sie mit Dingen davonkommen, die andere nicht tun können.“

Friedman: So lief der Betrug der Commanders ab

Auch Carol Maloney, die demokratische Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, erklärte, dass die neuen Erkenntnisse darauf hinweisen würden, „dass die Verkommenheit unter der Führung von Dan Snyder viel tiefer ist als gedacht. Sie verstärken die Besorgnis, dass diese Organisation schon viel zu lange ungestraft agieren durfte.“

Friedman erklärte dem Ausschuss auch, wie der Betrug abgelaufen sein soll. Als das FedEx Field, die Heimstätte der Washington Commanders, 1997 eröffnet wurde, verlangte die Franchise für bestimmte Premium-Plätze sowie private Logenplätze eine Kaution von 25 Prozent des Ticketpreises. 30 Tage nach Ablauf der Saisonkarte, sofern diese nicht verlängert wird, sollte die Kaution zurückbezahlt werden.

Zwar wurden einige Kautionen tatsächlich zurückbezahlt, aber nur an Kunden, die aktiv auf die Franchise zugegangen sind. Hätten die Kunden diese Kaution vergessen, wurde diese einbehalten.

Auch bei Verstorbenen wurde an die Erben der Saisontickets die Kaution verschwiegen. Gleiches galt für Sponsoren-Tickets, wenn der zuständige Sachbearbeiter gewechselt hatte und der neue Zuständige vielleicht nichts von der Kaution wusste.

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Auch NFL und andere Teams offenbar betrogen

Begonnen haben soll diese Praxis im Jahr 2006, als die Besucherzahlen zurückgingen und „die Dinge für das Team finanziell etwas schwieriger wurde.“

Beendet wurde der Betrug laut Friedman 2017, nachdem Snyder ihn durch seinen Finanzchef Stephen Choi aufgefordert hatte, dies zu beenden. (SERVICE: NFL-Wissen - die wichtigsten Regeln im Football)

„Ich glaube, sie waren ein wenig besorgt, dass einige Leute ihnen auf die Schliche gekommen waren. Und das hat dann auch wirklich aufgehört“, sagte Friedman vor dem Ausschuss.

Aber nicht nur Zuschauer sollen um ihr Geld betrogen worden sein, sondern auch die NFL und anderen Teams. In der NFL sind die Heimteams verpflichtet, 40 Prozent ihrer Einnahmen mit den anderen Teams zu teilen. Dazu zählen allerdings nur NFL-Spiele.

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Teile der Einnahmen sollten verschleiert werden

So hatte Friedman in einer Email vom 6. Mai 2014 Choi um Hilfe gebeten, die Einnahmen zu verschleiern.

Es wurden Ticketeinnahmen von 55 Dollar im System mit 44 Dollar angegeben. Die restlichen 11 Dollar wurden mit dem College-Spiel Navy gegen Notre-Dame verrechnet. Damit fiel der Betrag für die Gastmannschaft niedriger aus.

2013 sollen 88.000 Dollar von einem NFL-Spiel auf ein Kenny-Chesney-Konzert verbucht worden sein.

Das Problem: Da diese Beträge auch eine Rolle für die Berechnung des Salary Caps spielen, könnte es sein, dass es hier zu falschen Zahlen gekommen ist. Leitragende könnten die Spieler sein, die aufgrund eines falschen Salary Caps niedriger dotierte Verträge abgeschlossen haben.

Die NFL erklärte gegenüber ESPN, dass man in allen Belangen mit dem Untersuchungsausschuss zusammenarbeiten werde: „Wir kooperieren weiterhin mit dem Oversight Committee und haben mehr als 210.000 Seiten an Dokumenten zur Verfügung gestellt.“

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